Monthly Archives: November 2018

MT-clever: Zu Gast im Druckhaus – Lohfelder Kindergartenkinder erleben Zeitungsproduktion

Stellvertretende MT-Marketingleiterin Nicola Waltemathe (links) führt durch das Druckhaus.
MT-Foto: cko

Die 18 Schulanfänger aus dem Lohfelder Kindergarten sind beeindruckt. Vier Papierrollen mit einem Gewicht von jeweils mehr als einer Tonne braucht man für eine tägliche MT-Produktion. „Das ist etwa so weit wie bis zum Zoo in Hannover“, sagt stellvertretende MT-Marketingleiterin Nicola Waltemathe am Freitag. Im Rahmen des Projekts MT clever besuchen die Kleinen die Bruns Druckwelt am Mindener Trippeldamm.

Eine Stunde sind die jungen Lohfelder zu Gast. Altersgerecht erfahren sie, wie Zeitungen, Magazine oder Prospekte gedruckt werden. Nicola Waltemathe erzählt von der Geschichte des Druckens und lässt die Kinder auch verschiedene Experimente machen. Sie kippen beispielsweise Öl in ein mit Wasser gefülltes Glas und erkennen, dass sich beides nicht miteinander mischen lässt. Sie lernen die Grundfarben Magenta, Cyan, Yellow und Schwarz kennen und erfahren, dass daraus beim Drucken verschiedene weitere Farben entstehen. Dann nehmen sie die Fotos buchstäblich unter die Lupe und sehen, dass die Bilder im MT aus vielen kleinen Punkten bestehen.

Maskottchen Toni, der in der Präsentation auf der Leinwand immer wieder plötzlich auftaucht, kommt bei den Kindergartenkindern ebenfalls bestens an. Und in der anschließenden Führung durch das Druckhaus stellen die Kleinen ebenfalls viele Fragen. „Wir haben uns mit unseren Schulanfängern auf den Besuch vorbereitet“, sagt Erzieherin Sylvia Borcherding. Das tägliche Zeitungslesen käme in der Kita sehr gut an. Die Kinder hätten dem Besuch im Druckhaus regelrecht entgegen gefiebert.

Wie schnell das Papier bedruckt wird, fasziniert die Kleinen sehr. „Die Halle ist aber hoch“, sagt beispielsweise ein Mädchen – und viele finden die Luftbestäuber an der Decke total interessant. Die größte Aufmerksamkeit schenken die Besucher den Achtertürmen, mit denen das MT gedruckt, zugeschnitten, gefaltet und danach verpackt wird. „Das passiert alles in der Nacht, wenn ihr schlaft“, sagt Nicola Waltemathe. Frühmorgens sei die Zeitung dann im Briefkasten.

43 Kitas in Minden, Porta, Petershagen und Hille nehmen am Bildungsprojekt MT clever teil. Infos gibt es im Internet oder per Mail unter mt-clever@MT.de sowie telefonisch unter (05 71) 882 129.

www.mt-clever.de

Von Carsten Korfesmeyer, Lokalredaktion

Die Freiheit der Glatze – Antje Ranis sind als Kind alle Haare ausgefallen. Vor sieben Jahren hat sich die Mindenerin entschieden, keine Perücke mehr zu tragen. Das hat ihr Leben verändert (#200in365, No.80)

Seit sie neun Jahre alt ist, hat Antje Ranis eine Glatze. Lange trug sie Perücke – doch inzwischen
nicht mehr. Obwohl ihr die Reaktionen darauf immer noch zu schaffen machen. MTFoto: Alex Lehn

Morgens schaut das Mädchen auf ihr Kissen. Und da liegen sie wieder, ihre Haare, büschelweise ausgefallen. Die Fünfjährige streicht sich durchs Haar und blickt auf ihre Hände: Strähnen hängen an ihren Fingern. Wie schnell ihre Haare ausfielen, daran kann Antje Ranis sich 47 Jahre später nicht mehr genau erinnern. An eine Zeit voller Verunsicherung schon.

Eines Tages hatte sie kein einziges Haar mehr auf dem Kopf, keine Augenbrauen, keine Wimpern. Allzu lange kann es wohl nicht gedauert haben, bis aus dem vollen Haar eine Glatze geworden war. Den Namen der Krankheit hatten die Ärzte schnell parat: Alopecia areata totalis – Kreisrunder Haarausfall, der zum kompletten Haarverlust führt. Doch die Ursache kennt bis heute kein Mediziner, einen Weg zur Heilung schon gar nicht. Trotzdem muss das Kind eine Odyssee von Klinik zu Klinik über sich ergehen lassen. Man beschmiert ihren Schädel gleich in mehreren Unikliniken mit Salben und Tinkturen. Nichts hilft. Einmal verbrennt ein Medikament ihre Kopfhaut.

Wie sehr hat der Mindenerin das alles gereicht. Immer das Versuchskaninchen zu sein, an dem herumgedoktert wird. Immer dieses Mädchen sein zu müssen, das das alles über sich ergehen lässt, während andere versuchten, sie gesellschaftstauglich zu machen, ansehnlich für andere. Denn war das nicht immer das größte Problem gewesen: eine Zumutung für Dritte zu sein, die ihren Anblick einfach nicht ertragen konnten? Selbst ihre Eltern gehörten zu diesen Dritten. Sie taten alles, um die Haare wieder zum Wachsen zu bekommen. Doch in der Rückschau wäre es Ranis lieber gewesen, sie hätten ihr das Gefühl gegeben, auch ohne ein einziges Haar vollständig zu sein. Rückhalt, den hätte sich das Mädchen gewünscht. Stattdessen hatte sie immer das Gefühl, wenig Rückendeckung zu haben. Da war niemand, der zu ihr sagte: Du bist ok, so wie du bist – ein Mädchen ohne Haare, na und, was ändert das schon? Heute gäbe es vielleicht eine psychologische Begleitung, damals gab es nichts.

Zuerst trug sie ein Kopftuch, später war sie in der Schule „das Mädchen mit der Perücke“. Heute noch, wenn sie jemanden von damals trifft, kommt diese Frage: „Bist du nicht das Mädchen mit der Perücke?“ Und manchmal sagt Antje Ranis dann einfach: „Tut mir leid, sie müssen mich verwechseln.“ Sie kann es nicht mehr hören.
Warum reduzieren andere sie so oft ausgerechnet auf das, was ihr fehlt?

Zu einem hat sie das alles gemacht: zu einer Kämpferin, die sich nicht unterkriegen lässt, die manchmal ein bisschen hart wirkt, aber selbstbewusst. Entscheidend dafür war dieser eine Schritt vor sieben Jahren: die Perücke für immer abzunehmen und stattdessen zur Glatze zu stehen. Es war ein langer Weg – von der Überzeugung, diesen Anblick niemandem zumuten zu können, zu der Haltung, dass es keinen Grund gibt, die Wahrheit zu verstecken. „Ab 40 habe ich immer mehr den Gedanken zugelassen, wie sehr mich die Perücke stört“, erinnert sich Ranis. Immer dieser leichte Druck auf dem Kopf, die Hitze, der Schweiß, dauernd dieses Gefühl, dass die Perücke gleich verrutschen und ein peinlicher Moment entstehen könnte. Sie fühlte sich zunehmend unfrei mit ihren künstlichen Haaren. Schließlich entschloss sie sich, die Perücke nicht mehr zu tragen. Ihre fünf Kinder fanden die Entscheidung gut, nur der erste Tag bei der Arbeit in der Volkshochschule war hart. „Alle dachten, ich sei an Krebs erkrankt“, erinnert sich die 52-Jährige. Als sie diesen Tag überstanden hatte, wurde es leichter.

Inzwischen denkt sie weniger stark an ihre Glatze, wenn sie in Minden unterwegs ist: „In meinem normalen Leben mache ich mir darüber keine großen Gedanken.“ Wenn sie aber irgendwo ist, wo niemand sie kennt, dann baut sich manchmal wieder diese Schranke im Kopf auf, dieses Gefühl, nicht komplett zu sein. Und dann ärgert es sie wieder: dass Männer mit Glatze als dominant und männlich gelten, Frauen dagegen in der ChemoSchublade laden. Ob es auch deshalb so schwer für Frauen mit Glatze ist, einen Mann kennenzulernen? „Männer haben Angst“, das ist zumindest Antje Ranis’ Eindruck, „eine Frau mit Glatze geht für die meisten nicht.“ Viele wirken wie sprachlos, wenn sie ihr begegnen.

Ihre Perücke hat sie noch und manchmal setzt sie sie auf und schaut in den Spiegel. Aber diese Frau mit Perücke, das ist sie nicht mehr. Wenn sie zwei Wünsche frei hätte, dann wüsste Antje Ranis genau, was sie sich wünschen würde. Zuerst, dass Frauen ohne Haare endlich akzeptiert würden. Und dann: volles Haar!

Von Benjamin Piel, Chefredakteur

Namen, Nachrichten, Neuheiten: Die nächste Ausgabe des Unternehmensmagazins „johann!“ ist da

Auf dem Titelbild der neuen Johann!-Ausgabe findet sich die Kinder-Universität – ein gemeinsames Projekt des MT-Bildungsbprojekts MTclever mit dem Universitätsklinikum Minden. Im Inneren u.a. ein Bericht über die Arbeit der4 Zeituzngszusteller und deren traditionelles “Botenfest”. Repro: MT

Gelungene Premieren, langjähriges Engagement und liebgewonnene Traditionen: Die aktuelle Ausgabe des „johann!“ bietet wieder spannende Geschichten aus der Unternehmensgruppe J.C.C. Bruns.

Wie aus einer guten Idee eine echte Erfolgsgeschichte werden kann, erzählt die Titelgeschichte des johann! über die erste „Kinderuni“. Die Veranstaltungsreihe, eine Kooperation des Johannes Wesling Klinikums Minden und des Bildungsprojekts „MT clever“, bringt Kindern zwischen acht und zwölf Jahren die Welt der Medizin näher. Die Resonanz ist riesig: alle Vorlesungen der „Kinderuni“ sind ausverkauft.

Frisch aus der Bruns Druckwelt: Der neue Bildband über Minden mit Fotos des MT-Fotografen Alexander Lehn. Repro: MT

Ohne sie gäbe es morgens kein MT: Die Zeitungszusteller versorgen die Abonnenten mit den aktuellen Nachrichten aus der Region. Sechs Tage in der Woche, bei Regen, Sturm oder Schnee – und zu einer Uhrzeit, zu der die meisten Leser noch tief und fest schlafen. Für viele der rund 320 MT-Zusteller ist die Runde durch „ihren Bezirk“ seit zehn, 15, 20, 25, 30, 35 oder 40 Jahren Routine. Im aktuellen „johann!“ berichten einige langjährige Boten aus ihrem Alltag.

500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und sechs Kilometer Laufen: MT-Sportredakteur Jörg Wehling stürzte sich Anfang des Jahres in das „Abenteuer Triathlon“. Wie er seine persönliche Premiere beim Möllberger Volks-Triathlon erlebte und warum dieses sportliche Experiment für ihn keine einmalige Geschichte war, verrät er in dieser Ausgabe des „johann!“.

1994 ins Leben gerufen, erfüllt die Aktion „Paket mit Herz“ in diesem Jahr zum 25. Mal Weihnachtswünsche – Grund genug, ihr ebenfalls eine größere Geschichte im „johann!“ zu widmen. Der Mühlenkreis ist hilfsbereit. „Meist sind die Wunschzettel innerhalb von zwei Wochen verteilt“, weiß MT-Lokalredakteurin Ulrike Mißbach, die „Paket mit Herz“ seit über 20 Jahren begleitet.

Die redaktionelle Umsetzung des „johann!“ erfolgte durch die hauseigene Corporate Publishing-Tochter Bruns Medien-Service (BMS). Mitarbeiter und ein ausgesuchter Kundenkreis erhalten das 24-seitige Magazin als gedruckte Ausgabe. Auch in der Geschäftsstelle des MT in der Obermarktstraße 26 kann man den „johann!“ zu den üblichen Geschäftszeiten kostenlos mitnehmen. Darüber hinaus steht er digital auf MT.de als eMag sowie als Magazin in der App „MT Digital” zur Verfügung.

Auch über Kunden der Bruns-Gruppe wird regelmäßig berichtet wie hier über den Einsatz der Digitalen Schwarzen Bretter bei der Firma Jacob. Die Anzeige auf der Rückseite gibt einen Überblick über alle Bruns-UnternehmenRepro: MT

Von Stephanie Klusmann, Bruns Medien-Service