Monthly Archives: September 2015

Eine ganz besondere Zeitung: “MT für Alle” zum Dritten

Eine Sonderausgabe, drei Titelseiten (Iv.l.): Titelseite reguläre Ausgabe für Nichtbezieher der Zeitung, Titelseite zusätzliche  Sonderausgabe, Titelseite reguläre Ausgabe. Repro: MT

Eine Sonderausgabe, drei Titelseiten (Iv.l.): Titelseite reguläre Ausgabe für Nichtbezieher der Zeitung, Titelseite zusätzliche Sonderausgabe, Titelseite reguläre Ausgabe. Repro: MT

Die heutige gedruckte Ausgabe des Mindener Tageblatts erreicht mehr als doppelt so viele Menschen wie sonst. Ausnahmsweise erhalten alle 70.000 Haushalte der Städte Minden, Porta Westfalica und Petershagen sowie der Gemeinde Hille ein Exemplar – nicht nur die gut 33 000 Bezieher der üblicherweise verbreiteten Auflage.

Redaktion und Verlag begründen damit endgültig eine kleine Tradition, die auch länger Bestand haben soll. Im Mai 2014 haben wir auf Initiative von Sven Thomas erstmals ein „MT für Alle“ produziert und zugestellt. Damit wollte der Junior-Verleger (in sechster Generation) auch Nichtabonnenten auf die redaktionelle Qualität der traditionsreichen Heimatzeitung aufmerksam machen, deren erste Ausgabe immerhin schon am 4. Juli 1856 erschien. Gleichzeitig sollte die Sonderausgabe die mit der eben frisch installierten neuen Rotationsmaschine und Versandtechnik erreichte Exzellenz in Fertigung und Vertrieb unter Beweis stellen.

Da gerade Kommunalwahlen anstanden, erhielten die Adressaten gemeinsam mit dem MT-Exemplar ein auf die jeweilige Gemeinde bezogenes Magazin mit wichtigen Wahlinformationen, unter anderem einer Vorstellung aller in der jeweiligen Kommune antretenden Kandidaten.

Die Reaktionen waren positiv. Im November 2014 nutzte das Zeitungshaus deshalb die umfassende Neugestaltung des Mindener Tageblatts für ein weiteres „MT für Alle“ – verbunden mit einer umfangreichen Sonderbeilage, in der die Umgestaltung erläutert wurde. Außerdem standen die zahlreichen mit Blick auf die digitale Zukunft im Medienhaus ablaufenden Erneuerungsprozess im Fokus.

Die Arbeit an diesem Sonderprodukt schärfte den Blick der Redaktion, die ohnehin tagtäglich mit den vielfältigen Wandlungen und Veränderungen auch in der heimischen Wirtschaft konfrontiert ist und regelmäßig darüber berichtet- im Großen wie im Kleinen. Es ist unübersehbar, dass die aktuellen Modernisierungsschübe das Arbeitsleben in nahezu allen Branchen, Wirtschaftszweigen und Tätigkeitsbereichen fundamentaler verändern als je zuvor seit den Anfängen der industriellen Revolution in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Mit welcher Wucht und Rasanz das geschieht, wird im alltäglichen Voranschreiten allerdings höchstens punktuell wahrgenommen – meistens dann, wenn am eigenen Arbeitsplatz mal wieder eine grundlegende Neuerung zu bewältigen ist und der Abstand zur davorliegenden schon wieder kürzer wurde.

So war das Schwerpunkt-Thema für unser nächstes „MT für Alle“ schnell gefunden: „Arbeit 2015. Was war. Was ist. Was wird?“ bildet die Klammer für eine Vielzahl von spannenden Entdeckungsreisen der Redaktion, aber auch von kompetenten Gastautoren, in die Welt der Arbeit anno 2015. Auch im aktuell produzierten Hauptblatt zieht sich das Schwerpunktthema noch einmal durch nahezu alle Ressorts.

Entstanden neben der alltäglichen Arbeit am Produkt Zeitung, das längst nicht mehr nur ein gedrucktes, sondern auch ein digitales mit mehreren Kanälen ist, war diese Sonderausgabe ein weiterer Kraftakt neben Stadtgesprächen, Bürgermeisterwahlen und anderem mehr. Wir denken, die Lektüre lohnt.

Und das Anschauen auch, denn erstmals haben wir hier ein neues Visualisierungskonzept ausprobiert, das stark auf die grafisch-illustrativen Arbeiten unseres ansonsten als Fotograf tätigen Kollegen Alexander Lehn setzt (siehe dazu auch gesonderten Beitrag).

Tagespässe für MT.de wieder per Handyrechnung zu erwerben – demnächst auch Einzelkauf möglich

Kostenpflichtige Inhalte auf MT.de sind mit einem Tagespass 24 Stunden lang unbegrenzt nutzbar. Dieesen Service kann man jetzt auch wieder über die Handyrechnung bezahlen. Repro: MT

Kostenpflichtige Inhalte auf MT.de sind mit einem Tagespass 24 Stunden lang unbegrenzt nutzbar. Dieesen Service kann man jetzt auch wieder über die Handyrechnung bezahlen. Repro: MT

Tagespass-Nutzer können  ihren Zugang zu MT.de seit heute Morgen wieder über Handyrechnung bezahlen. Nach der technischen Integration des neuen Dienstleisters Boku, der den vorherigen Anbieter Mopay übernommen hat, steht der vorübergehend vom Netz genommene Service jetzt wieder in vollem Umfang zur Verfügung.

Der Kauf eines Tagespasses zum Preis von 0,99 Euro ermöglicht 24 Stunden unbeschränkte Nutzung des MT.de-Zugangs mit Zugriff auf alle Artikel, Videos, Fotostrecken und interaktiven Inhalte der vergangenen 90 Tage. Diese Nutzung ist auf bis zu fünf unterschiedlichen Geräten (PC, Tablet, Smartphone) gleichzeitig möglich, auch nach Ab- und Wiederanmeldung. Der Erwerb von Tagespässen kann nun also auch wieder bequem über die monatliche Mobilfunkrechnung beglichen werden, Boku arbeitet dazu mit allen führenden Netzanbietern zusammen.

Die Möglichkeit Tagespässe über den Bezahldienstleister Paypal zu erwerben, besteht weiterhin.

Vorausichtlich Anfang Oktober wird MT.de auch den Erwerb einzelner Artikel ermöglichen, die entsprechenden Arbeiten laufen. Auch hier soll die Abrechnung zunächst über Boku und Paypal erfolgen, die Integration weiterer Online-Bezahldienste für Kleinbeträge  wird geprüft.

Wem der regelmäßige Erwerb von Tagespässen zu umständlich oder zu teuer wird,  der kann sich für ein Abonnement entscheiden. Abonnenten der MT-Printausgabe oder des daraus produzierten ePapers können die Nutzung von MT.de für nur 2,- Euro/Monat dazubuchen. Nichtabonennten zahlen für ein MT.de-Abo zunächst 3,30 Euro im ersten Monat, 6,60 Euro im zweiten und ab dem dritten Monat 9,90 Euro. Es ist monatlich kündbar.

Gestaltung wird für Zeitungen zunehmend wichtiger

Zeitungsdesigner Norbert Küpper (stehend) bot den teilnehmern des zweitägigen Desigsemninars neben vielfältiger Information auch die Gelegenheit zu praktischen Übungen. Foto: Alexander Lehn

Zeitungsdesigner Norbert Küpper (stehend) bot den teilnehmern des zweitägigen Desigsemninars neben vielfältiger Information auch die Gelegenheit zu praktischen Übungen. Foto: Alexander Lehn

Visualisierungen, bildliches Erzählen und alternative Erzählformen standen im Mittelpunkt eines zweitägigen Seminars für Zeitungsdesign, zu dem 21 Kolleginnen und Kollegen aus 14 Zeitungshäusern unterschiedlichster Größenordnung und Ausrichtung nach Minden angereist waren, überwiegend aus Deutschland, zwei sogar aus Norditalien. Zeitungsdesigner Norbert Küpper, unter anderem Initiator und Ausrichter des “European Newspaper Award“, hatte dazu in Kooperation mit dem Mindener Tageblatt eingeladen.

Moderne Zeitungsgestaltung verfolgt das Ziel, journalistischen Inhalten nicht nur eine ansprechende Bühne zu bieten, sondern sie mit gestalterischen Mitteln noch besser transportieren zu können. War das Zeitungslayout früher, auch technischen Einschränkungen geschuldet, eher ein Stiefkind des sich überwiegend über seine Inhalte definierenden Mediums, gewinnt es seit Jahren mehr und mehr an Bedeutung: Für die Produktpräsentation sowieso, vor allem aber als Hilfsmittel für die journalistischen Grundfunktionen Erzählung und Informationstransport. Diese Entwicklung gewinnt auch in Deutschland immer mehr Fahrt. Anderswo in Europa – vor allem in Skandinavien, den Benelux-Ländern sowie auf der iberischen Halbinsel – ist man da allerdings schon bedeutend weiter, wie aus dem Eingangsvortrag Küppers über europäische Zeitungstrends hervorging.

Überregionale Blätter wie “Die Zeit” oder die “Jüdische Allgemeine” waren bei dem Seminar in den Räumen des Mindener Tageblatts ebenso vertreten wie große Regionalzeitungen (“Rheinische Post”, “Neue Osnabrücker Zeitung”, “Neue Westfälische”) oder Lokalzeitungen wie “Dewezet” (Hameln), Ostfriesenzeitung, “Sindelfinger Zeitung”, “Schaumburger Nachrichten” (Stadthagen) oder “Lippische Landeszeitung” Detmold. Auch eine in zahlreichen verschiedenen Ausgaben erscheinende Kirchenzeitung sowie ein überregional mit unterschiedlichen Titeln in hoher sechsstelliger Auflage verbreitetes Wirtschaftsblatt (Aktiv”) waren vertreten.

Eines der Themen des Seminars war auch die umfassende und branchenweit beachtete  Umgestaltung des MT vom November 2014. MT-Chefredakteur Christoph Pepper schilderte Grundüberlegungen, Konzeption und die mit Norbert Küpper als Designer in Angriff genommene Umsetzung im Rahmen des “Projekts 2014”, im Anschluss entspann sich eine lebhafte Fragerunde und Diskussion.

Blick in den Seminarraum. Foto: Alexander Lehn

Blick in den Seminarraum. Foto: Alexander Lehn