20160510_PO_26

pw-extra_mai_2016

26 Porta extra · Mai 2016 De „ohle Hannerich“ Oawer twintig Joahr lewe de Sonderling in’ Nammer Barge betriebes 1960 wegsprenget wurd, bot Hannerich denn Schutz vör de Külle un vör Wind un We’er. Frisket Woater taun Wasken un Koaken lewer öhn in’ Sommer un Winter de noahe det Kreuzplatzes entspringende „Hennerbeeke“. De „Ohle Hannerich“, wie hei in Nammen un Lohfehle van ollen nennt wurd, ha siene Worteln, so wie hei uptratt, wahrscheinlik up einen Burnhoawe. Man hät öhn ollerdings nie „Platt“ kürn hört. Sien akzentfreiet Hochdütsk düte doarup hen, dat hei viellichte ut dän Elberaum in de Altmark stamme. Hei was van lüttker Statur, woll knappe 1,70 Meter grot un lewe van dän, wat öhn de Nammer oder ohk de Lohfehler, up sienen Doagesgängen „tausteiken“. ’n Bodderbrot, Kartuffeln, düt oder dat Gemüse, moal wat taun Anteihen, ohk moal ’n poaar Groschen, olles nam hei dankboar an. För „Bares“ koffte hei sick in’ Dörpe bie Tödheide oder Lehroa’s Else dat Neitwennige för sienen bescheidenen Hushalt mitten in de Natur, wie Solt un Zucker. Siene Koakste’e in Möller’s oder Mohmen Bruche bestond ut gestoapelten Bruchsteinen, sien einfaket Inventar würn Aluminium-Pötte un Aluminium-Geschirr. De grotkrempelige schwatte Haut, dän hei meist uppeha, wurd sien Markenteiken. Sommer oder winterdags draug hei jümmer drei Böxen oawereinannner, so vertällt et no vandaoge dejenigen, de öhn kennt häwet. Siene Philosophie was: Wat gegen Külle gaut es, schützt ohk gegen Sunnenhitze. In’ Winter begegne man öhn in’ langen Mantel, jümmer twei oder drei Jacken doarünner. Würn de Winter sehr strenge, hät hei, awer jümmer bloß för korte Tiet, in dän warmen Stalle up Deitz Hoawe achter de Schaule up einen Strohloager nächtiget. Deitz Voar nam denn vörsichtshalber Hannerich’s „Rietsticken“ (Streichhölzer) in Verwoahrung, ümme einen eventuellen Unglücke vörtebögen. De Sonderling was dankboar för dat Freuhstücke, dat öhn anboan wurd. Hei sette sick awer nich mit Deitz an ührn Kökendisk. Leiwer tog hei sick mit siene Moahltiet in dän Stall trügge, twüsken Pe’er und Kah. Deitz Moaget wunner sick bi’en Melken foaken, dat „Liese“, ühr beste Kauh, bloß up drei Zitzen Melk gaw. De Erklärunge ha Deitz Meume proat: „De veierte Strekel gehört dän „ohlen Hannerich“. Hei, de offentsichtlik van de Landwirtschaft wat verstond, ha morgens so ganz nebenbie siene Alluminiumpullen mit Bügelverschluss för dän Dag wier mit friske Melk ut „Liese“ sienen veierten Strekel upfüllt. Et bürger sick in: Tau de Festdoage, hauptsächlik tau Wiehnachten, wurd hei van de einen oder annern Familie an’ Nammer Barge oder an de Untken taun Middagäten inloadt. Awer ohk an anneren Doagen schlaug hei einen Teller Schnippelbohnen oder Steckreuwe nich ut. Wortkarg wie Kunstprofessor Otto Heichert ut Königsberg, olle Joahr hier in Urlob, hät twüsken 1895 un 1940 manchet Nammer Motiv un manchen Charakterkopp moalt un hinnerloaten. Eine siener Bleistiftteikenungen zeiget dän „ohlen Hannerich“. Van Kurt Römming Nammen. De „Möhln-Fritz“ ut Möllbargen, Doagelöhner Mohme („De Räuber van’ Jakobsbarge“) oder „De Türkenschmedd ut Petershoagen“: Sei olle sind Gestalten user Region ut vergangenen Te’en, oawer de ols Sonderlinge oder wille Gesellen Sonderbaret un Gruseliget berichtet wurd un de de Noawelt manchet Dönekes achterloaten häwet. Ein Sonderling was ohk de „ohle Hannerich“, de seit Anfang der druttiger Joahr det verfloatenen Joahrhunnerts – oawer dän Tweiten Weltkrieg henweg – mehr ols twintig Joahr in’ Nammer Barge hause. Doch hei verheilt sick absolut unupfällig un was ein gautmütiger Minske. Bie sienen Doagesutflügen, gewöhnlik noa Nammen runner, läh’ hei hier oder doar gerne ’n Pläusken in, oahne sülms vehl to säggen. Man konn sick mit öhn woll oawer olles Möglike ünnerholen, bloß in sien „Inneret“ gewähr hei keinen Inblick. Nich einmoal sien genaue Husnoame was hier bekannt. Heinrich Böhmer schall hei heiten hem, unbestätigt, sicher es et nich. Un wörümme hei sick ümme 1932/33, ungefähr fuffzig Joaht ohlt, ut sienen Familienverband verabschiedet ha un de Zivilation Lewewohl sä’, hät hei nie vertällt. Woll mehr taufällig schlaug hei, up de Seuke noa eine Bliewe, sien Loager ünnerhalw van de Nammer Klippen up un woll et denn noa eigenen Willen nie mehr verloaten. Bet 1955 was hier sien Tohus, oahne dat öhn de Gemeinde Nammen jemoals öffentlik erfoate. Sommerdags ha hei sien Quartier ünner einen Felsoawerhang in dän stillgelegten „Möller’s Steinbruche“ an’ Asbager Wäge, ingangs der Nammer Schnetten. In de kohlen Joahrstiet tog hei sick in dän oawerhalw gelägenen „Mohmen Steinbruch“ trügge. De in de Felswand ingesprengte, einige Meter lange Munitionskoamern, de bie de Neitupnoahme det Förder- Man hät öhn ollerdings nie „Platt“ kürn hört. Im Winter in den warmen Stall up einen Strohloager genächtiget


pw-extra_mai_2016
To see the actual publication please follow the link above