18 Porta extra
F Fotos: Hans-Martin Polte
Schlechte und gute Aussichten –
oder: Blicke vom Jakobsberg
Hohe Bäume und Sträucher versperren im unteren Bereich die Sicht.
Hans-Martin Polte
Hausberge. Hervorragende
Aussichten hat man auf dem
heimischen Jakobsberg bekanntlich
von der Aussichtsplattform
des Fernsehturms
und von der sogenannten
„Porta-Kanzel“ am westlichen
Ende des Berges.
Ausgerechnet aber von dem
extra dafür gebauten Aussichtsturm,
der auf dem
Kammweg mitten zwischen
den beiden anderen Aussichtspunkten
steht, ist der
Blick in alle Himmelsrichtungen
durch hohe Bäume und
Buschwerk im unteren Bereich
versperrt.
Foto A: Der Turm besteht
aus dem Unterbau eines geplanten,
aber nicht vollendeten
Denkmals aus der Nazi-
Zeit. Diesen Sockel aus Porta-
Sandstein hat die Stadt Hausberge
im Jahre 1958 mit
Unterstützung des Bismarckbundes
zu einer Aussichtsplattform
umgestaltet, die
durch eine außen angebrachte
Metalltreppe erreicht werden
kann.
Von diesem Aussichtsturm
aus konnte „der Wanderer
den schönen Blick in die Portalandschaft
und auf das
Städtchen Hausberge a. d.
Porta genießen“, schwärmte
einst Adolf Breemeier in seinem
1972 erschienenen Hausberge
Buch. Diese Sicht hat
der Wanderer heute leider
nicht mehr.
Foto B: Ursprünglich sollte
in der NS-Zeit auf dem Sockel
das sogenannte Schlageter-
Denkmal errichtet werden. Albert
Leo Schlageter war 1923
ein Untergrundkämpfer
gegen die französischen Ruhrgebietsbesetzer
und ist als Saboteur
erschossen worden.
Ihm zu Ehren sollte auf den
Sockel ein großes Stahlkreuz
gesetzt werden. Doch vor diesem
Kreuz, das von weither
zu sehen gewesen wäre,
schreckten die Nazis wohl zurück
und der Plan wurde
nicht verwirklicht, obwohl das
große Kreuz schon oben auf
den Berg geschafft worden
war. Heute steht es auf dem
Nordfriedhof in Minden.
Auch an mehreren anderen
Stellen sind ehemals herrliche
D A
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