Aktion der deutschen Zeitungen: Yoko Ono gestaltet Titelseitenmotiv zum Thema Pressefreiheit

Yoko Ono hat für den BDZV eine Titelseite zum Thema Pressefreiheit estaltet. Zeitungen in Deutschland werden morgen zum Tag der Pressefreiheit damit auf das Thema aufmerksam machen. Archivfoto:
Xinhua/Pedro Mera

Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hat die international bekannte Künstlerin Yoko Ono dafür gewonnen, zum Tag der Pressefreiheit am 3. Mai ein Kunstwerk zu schaffen, das allen Mitgliedsverlagen als Titelseite zur Verfügung gestellt wird. Das Motiv: Auf großer Leerfläche die Botschaft „free you, free me, free us, free them“, handgeschrieben von Yoko Ono. Auch das MT wird sich an der Aktion beteiligen und morgen mit einer besonders gestalteten Titelseite, einer doppelseitigen Schwerpunktseite sowie einer ganzseitigen Anzeige des BDZV zum Thema Pressefreiheit erscheinen.

Über das Thema Meinungs- und Pressefreiheit werde derzeit so intensiv diskutiert wie schon lange nicht, erklärte dazu BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff. Jüngste Berichte aus Ländern wie der Türkei, Russland oder Mexiko seien zutiefst Besorgnis erregend. Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Europarats habe ergeben, dass Angriffe gegen Journalisten auch in Europa zugenommen hätten. Zur Situation in Deutschland sagte der BDZV-Hauptgeschäftsführer, dass hinter der erschreckenden Zunahme von Fake News in den sozialen Medien wie auch den „Lügenpresse“-Vorwürfen gezielte Interessen stünden, das Vertrauen der Bevölkerung in eine umfassende und wahrheitsgetreue Berichterstattung der Medien zu erschüttern. Hier sei es Aufgabe gerade auch der Zeitungen, mit gutem Journalismus gegenzuhalten und die täglichen Arbeitsprozesse gedruckt und digital transparent zu machen. Keine Hilfe erwarte er dabei von dem geplanten Netzwerkdurchsetzungsgesetz. Dies sei zwar gut gemeint. Der BDZV vertrete jedoch die Auffassung, dass Plattformen wie Facebook nicht für die auf ihnen dargestellten Inhalte haften sollten, sondern primär verantwortlich der Urheber bleibe. „Plattformen sind keine Verleger und sollten auch nicht so behandelt werden.“

Dietmar Wolff: „Die Aktion des BDZV mit Yoko Ono ist ein Ereignis, das durch seinen Ausnahmecharakter ein weithin sichtbares Zeichen für Pressefreiheit setzt.“
Yoko Ono (Jahrgang 1933) gilt als Ikone der Popkultur. Die Witwe des Beatles John Lennon hat sich seit den frühen 60er Jahren als Performancekünstlerin, Filmemacherin und Musikerin einen Namen gemacht. Daneben ist sie bis heute als Aktivistin für Frieden und Menschenrechte weltweit unterwegs.
Für seine erste Titelseiten-Aktion 2016 zum Internationalen Tag der Pressefreiheit hatte der BDZV den chinesischen Künstler Ai Weiwei gewonnen. Auch damals hatte sich das MT an der Aktion beteiligt.

Zum Hintergrund: Der 3. Mai steht für den Jahrestag der Erklärung von Windhoek, einer 1991 von afrikanischen Journalisten ausgearbeiteten Grundsatzerklärung mit der Forderung nach freien, unabhängigen Medien auf dem afrikanischen Kontinent und in aller Welt. Die Botschaft des Tages lautet, dass jeder Journalist überall auf der Welt das Recht haben muss, frei und ohne Angst berichten zu können.

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