Monthly Archives: Oktober 2015

Digitales Archiv des Mindener Tageblatts trifft auf reges Interesse – Usability wird weiter verbessert

Die Fundstellen-Ausgabe wurde bereits verbessert. Das Suchwort wird jetzt farbig markiert, rund um die Fundstelle werden mehr Wörter ausgegeben. Eine Lupen-Funktion wird geprüft. Repro: MT

Die Fundstellen-Ausgabe wurde bereits verbessert. Das Suchwort wird jetzt farbig markiert, rund um die Fundstelle werden mehr Wörter ausgegeben. Eine Lupen-Funktion wird geprüft. Repro: MT

Am 23. September haben wir unser Digitales Archiv vorgestellt. Unter achiv.MT.de gibt es Zugriff auf fast 160 Jahre veröffentlichte Zeitungsgeschichte (mit einer Zwangspause zwischen 1944 und 1949). Zahlreiche positive Reaktionen haben uns dazu erreicht. Vom neuen Angebot wird schon reger Gebrauch gemacht, sowohl online wie beim Ausdruck-Service in der Geschäftsstelle. Mehrere Nutzer haben Redaktion und Verlag bereits Verbesserungsvorschläge zukommen lassen; manche wurden unmittelbar umgesetzt, andere werden geprüft.

Das MT arbeitet für dieses Angebot mit verschiedenen Partnerunternehmen bzw. Dienstleistern zusammen, die ihr jeweiliges Know-How einbringen. Gerade im Bereich digitaler Archive und Datenbanken hat sich in den letzten Jahren viel getan, die Entwicklung geht weiter voran. So sind wir sehr froh, dass wir zunächst einmal den Grundbestand sichern und in eine mehr oder weniger brauchbare Form aufarbeiten lassen konnten. Viele vergleichbare digitale Zeitungsarchive bieten derzeit nicht viel mehr als eine Suche nach Ausgaben, diese liegen häufig nur als Bilddatei oder PDF vor.

Wir gehen davon aus, dass wir unseren jetzt schon (weitestgehend) per Volltextsuche erschließbaren Datenbestand kontinuierlich  weiter entwickeln und aufbereiten können. Auch die Suchfunktionen selbst wollen wir weiter verbessern. Vorschläge dazu sind herzlich willkommen.

Aktuell sind wir damit beschäftigt, die Konsistenz des Datenbestandes herzustellen. Wie sich herausgestellt hat, ist es beim Import zu Fehlerfassungen gekommen; u.a. sind etwa zahlreiche Seiten mit Todesanzeigen nicht richtig verarbeitet worden, bei anderen historischen Seiten fehlen Meta-Daten zur Artikelidentifikation. Hier sind wir derzeit in der Analyse-Phase. Ziel ist, den Datenbestand so schnell wie möglich so vollständig wie möglich zur Recherche zur Verfügung stellen zu können.

Schon verändert haben wir die Ausgabe von Fundstellen, nachdem Nutzer eine zu geringe Information bemängelt haben. Jetzt markieren wir das gefundene Suchwort und geben auch mehr Umfeld-Text aus. Folgen soll noch eine chronologische Sortierung der Fundstellen (erfolgt derzeit nach Relevanz) sowie die Angabe der Anzahl von Wörtern, die der gefundene Text mit dem Suchwort erhält.

Eine von verschiedenen Nutzern angeregte Lupen-Funktion lassen wir prüfen. Auch soll eine speziell auf Ausgaben zu bestimmten Daten zielende Suche ermöglicht werden, bislang ist dies nur in Kombination mit einem Suchwort möglich. Schließlich arbeiten wir an der Implementierung verschiedener weiterer Suche-Funktionen wie “UND”, “ODER” oder einer Unschärfe-Suchen nach ähnlich geschriebenen Worten.

Werden bei einer erneuten Suche mittels eines anderen Suchwortes Seiten oder Ausgaben gefunden, die bereits erworben wurden, wird das dem Nutzer jetzt angezeigt. Ein weiteres Herunterladen ist dann kostenlos. Repro: MT

Werden bei einer erneuten Suche mittels eines anderen Suchwortes Seiten oder Ausgaben gefunden, die bereits erworben wurden, wird das dem Nutzer jetzt angezeigt. Ein weiteres Herunterladen ist dann kostenlos. Repro: MT

Dem Hinweis auf die zunächst offenbar bestehende Möglichkeit irrtümlicher Mehrfachbestellungen sind wir nachgegangen. Der Bestellprozess wird demnächst neue Seiten- oder Ausgaben-Markierungen mit dem bereits zusammengestellten Warenkorb abgleichen und auf Überschneidungen hinweisen.

Einen solchen automatisierten Abgleich gibt es bereits mit der Einkaufshistorie des Nutzers (die in den persönlichen Daten hinterlegt ist, abrufbar über die LogIn-Schaltstselle oder über “Meine Daten” in der “Hilfe”): Wird bei einer erneuten Suche mittels eines anderen Suchworts eine Seite oder eine Ausgabe gefunden, die bereits bei einer früheren Suche erworben wurde, so verschwindet die Warenkorb-Funktion und der “Herunterladen”-Befehl führt nicht zu einer erneuten Berechnung – das lässt sich auch an der Rechnungsausgabe überprüfen. Seit kurzem wird dem Nutzer jetzt auch zusätzlich der Hinweis angezeigt: “(Bereits gekauft)”.

Von mehreren Seiten ist der Wunsch nach einer Art “Such-Abo” – manche nennen es ‘gesponsorten Zugang’ – an uns herangetragen worden. Der Verlag wird diese Frage noch einmal intensiv diskutieren, hat sich bisher allerdings – auch aus Gründen des damit möglichen Missbrauchs – dagegen entschieden. Für allgemeine Recherchen steht nach wie vor auch der Microfiche-Bestand im Kommunalarchiv zur Verfügung, natürlich ist er aufgrund der nicht vorhandenen Volltextsuche nicht im Entferntesten so komfortabel nutzbar – das ist uns bewusst.

Auch die Anregung einer “Stöber”-Möglichkeit in der Geschäftsstelle (oder anderswo in unseren Räumen) werden wir gern diskutieren. Einen reinen Such- und Ausdruckservice gibt es in der Geschäftsstelle bereits, er wird bereits regelmäßig in Anspruch genommen..

 

Wie Sie sehen, betrachten wir das Online-Archiv als Projekt in weiterer kontinuierlicher Entwicklung. Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns dabei konstruktiv begleiten.

Warum wir jetzt auch den Erwerb von Einzelartikeln ermöglichen


Ein großer Teil unserer exklusiven journalistischen Inhalte auf MT.de ist seit Ende vergangenen Jahres kostenpflichtig. Für diesen wirtschaftlich wie grundsätzlich begründeten Schritt haben wir viel Kritik, in der Summe letztlich aber noch mehr Zuspruch erfahren.

Das schlägt sich auch in der Nutzung nieder. Auf noch ausbaufähigem, aber kontinuierlich wachsenden Niveau wird der kostenpflichtige Teil des Angebots genutzt, Monat für Monat von mehr Besucherinnen und Besuchern. Deren Interessen und Bedürfnisse – darüber lernen wir täglich dazu – sind dabei sehr unterschiedlich.

Natürlich ist ein Tagespass das bessere Geschäft für den Nutzer: Für 99 Cent gibt es unbegrenzten Zugriff nicht nur auf alle Inhalte des Tages, sondern auch auf die der zurückliegenden drei Monate (alles davor bis zum ersten Erscheinungstag des späteren Mindener Tageblatts am 5. Juli 1856 steht in unserem ebenfalls online abrufbaren Archiv zur Verfügung). Vom vierwöchentlich kündbaren Abo ab 3,30 Euro/Monat gar nicht zu reden.

Aber natürlich wollen wir auch den Nutzern – und es gibt sie – gerecht werden, die punktuell nur einen einzigen Artikel nutzen wollen. Viele von ihnen, oft ohne jede örtliche Verankerung oder nähere Beziehung zu unserem Verbreitungsgebiet, sind über Suchmaschinen oder Hinweise in sozialen Netzwerken auf ein bestimmtes Thema aufmerksam geworden und interessieren sich ausschließlich dafür. Mit einem Tagespass aber kauft man nun aber deutlich mehr Inhalte, die im Zweifel gar nicht gewünscht werden.

Deshalb gibt es ab sofort auch die Möglichkeit, einzelne Artikel zu erwerben – für einen Preis von 0,79 Euro (von dem übrigens ein beträchtlicher Anteil an die technischen bzw. Bezahl-Dienstleister geht, aber es geht letztlich ums Prinzip). Natürlich inklusive aller nicht selten dazugehörigen Plus-Elemente wie Fotostrecken, Videos, interaktive Grafiken oder (demnächst) Karten bis hin zu aufwändigen Multimedia-Reportagen.

Wir sind der Meinung, dass wir ein faires Angebot damit noch ein wenig fairer machen. Die Nutzung wird zeigen, ob wir damit richtig liegen. Auch die Resonanz auf unser gerade gelaunchtes Online-Archiv stimmt uns in diesem Zusammenhang hoffnungsvoll …

Mehr zum Thema

Medien statt Bank: “Chef4You”-Sieger schnuppern Zeitungs- und Radioluft

Vier junge Sparkassenkaufleute zu Gast ind er Redaktion - hier bei Online-Chefin Nina Könemann (r.) und Volontärin Linda Schnepel (li). Foto: Plöger

Vier junge Sparkassenkaufleute zu Gast in der Redaktion – hier bei Online-Chefin Nina Könemann (r.) und Volontärin Linda Schnepel (li). Foto: Plöger

16.30 Uhr – Zeit für den Feinschliff. Nachmittags treffen sich die Redakteure des Mindener Tageblatts zur Konferenz. Auf zwei großen Bildschirmen werden die noch unvollständigen Zeitungsseiten für den Folgetag gezeigt. Ob Nachrichten oder Lokales, Kultur oder Sport: Von Montag bis Freitag treffen sich die Kollegen aller Ressorts, um die aktuelle Ausgabe zu besprechen. Diese Konferenz ist intern. Gestern allerdings gab es eine der seltenen Ausnahmen: Vier junge Bankkaufleute der Sparkasse Minden-Lübbecke haben der MT-Redaktion einen Besuch abgestattet.

Aus gutem Grund: Moritz Abraham (22), Daniel Diekmann (21), Florian Jordan (21) und Kai Schilling (21) haben beim Deutschen Gründerpreis für Schüler abgeräumt und darüber hinaus mit einer fiktiven Papier-Recyclingmaschine auch den Wettbewerb „Chef 4 You“ gewonnen. Die Idee: Die Gewinner begleiten einen Arbeitstag lang einen Chef – aber nicht den eigenen.
Der ausgeliehene Chef war in diesem Fall Carsten Lohmann, Verlagsleiter des Mindener Tageblatts. Er gab den vier jungen Männern einen Einblick in seinen Arbeitsalltag.

Neben diversen Abteilungen im Verlag – darunter Redaktion, Vertrieb und Druckerei – gehörte auch ein Abstecher zu Radio Westfalica dazu. Am Johanniskirchhof ließen sich die vier Bankkaufleute vor allem von der Technik faszinieren. „Und es war interessant, mal die Menschen hinter den Stimmen zu treffen“, meinte Daniel Diekmann, der im zweiten Lehrjahr bei der Sparkasse ist.

Die Zeitungsproduktion haben die Vier den ganzen Tag über begleitet: Von der Planung am morgen bis zur Konferenz um 16.30 Uhr. Dort wird dann in großer Runde diskutiert: Reicht ein Foto oder wäre eine Grafik besser? Macht die Überschrift neugierig? Fehlt in der Unterzeile noch ein „h“? Und ist das Thema prominent genug platziert? Vieles ist subjektiv und wird diskutiert.

Nach einem aufschlussreichen Tag sind sich die vier Bankkaufleute einig: Medien sind zwar ganz interessant – aber Branche wechseln wollen sie aber lieber nicht. Florian Jordan, der als Immobilienvermittler bei der Sparkasse arbeitet, erkennt aber durchaus einen gemeinsamen Nenner zwischen der Medien- und der Finanzwelt: „Die Digitalisierung ist vermutlich in allen Branchen die zentrale Herausforderung.“ Sie verändert die Arbeitswelt umfassend, ob beim Radio, bei der Zeitung oder bei der Bank.

Dennoch hat die fortschreitende Technisierung noch nicht das papierlose Büro gebracht. Und das wird es – trotz einiger Vorteile – in absehbarer Zukunft wohl auch nicht geben. Auch bei den Banken wird tagtäglich viel Papiermüll produziert. Dieser Umstand war für Daniel Diekmann, Florian Jordan, Moritz Abraham und Kai Schilling übrigens der entscheidende Impuls für ihre Wettbewerbsidee, mit der sie schließlich die Jury überzeugten.

Warum ist Recycling so aufwendig? Warum dauert es so lange und ist so wenig effizient? Warum kann man Tinte nicht einfach vom Papier weglasern wie ein altes Tattoo von der Haut? Das waren die Ausgangsfragen. Die Gruppe entwickelte ein Verfahren, dass es ermöglicht, ein Stück Papier fünf Mal zu verwenden.

Das Verfahren befreit bedrucktes Papier mit Lasertechnik von seinen Buchstaben, sodass es wieder genutzt werden kann. Diese umweltschonende Geschäftsidee überzeugte die Jury. Kreisweit haben sich 20 Teams aus fünf Schulen beteiligt.