Wenn der Kritiker zum Vortragenden wird

 

Unser Musikkritiker Udo Stephan Köhne rezensiert nicht nur, er stellt sich auch selbst dem kritischen Publikum. Zum Beispiel mit einem discografishen Vergleich von Wagner-Aufnahmen. Foto: Christian Helming

Normalerweise ist der Musikwissenschaftler Udo Stephan Köhne unsere Fachkraft für klassische Musik. Seit vielen Jahren besucht er Konzerte und Aufführungen als Kritiker für das Mindener Tageblatt, seine geschliffenen Texte zeugen nicht nur von umfassendem Fachwissen, sondern auch von journalistischer Schreibfreude.

Auch wenn er sich stets um Gerechtigkeit, vor allem aber um Angemessenheit des jeweils angelegten Maßstabs bemüht, macht er sich mit seiner gelegentlich auch spitzen Feder natürlich nicht nur Freunde – bei sich ungerecht behandelt fühlenden Musikern sowieso, manchmal aber auch bei jenen Teilen des Publikums, die mit seinem Urteil schon mal nicht einverstanden sind. Im Zweifelsfall folgen dann mehr oder weniger wütende Leserbriefe, auch Abonnements-Kündigungen bzw. entsprechende Drohungen  hat es schon hier und da gegeben. So etwas gehört zum Kritiker-Leben dazu – übrigens auch zu dem der Ressortleiterin Kultur und der Chefredaktion, die ihren Rezensenten in solchen Fällen natürlich nicht im Regen stehen lassen.

Dass Köhne nicht nur kritisieren kann, sondern sich auch selbst einem kritischen Publikum zu stellen in der Lage ist, zeigt er mit gelegentlichen Vorträgen. Im Vorfeld des neuesten Mindener Wagner-Projekts, dem er auch als Verantwortlicher für das Porgrammheft verbunden ist, stellte er jetzt etwa einen discografischen Vergleich von verschiedenen “Rheingold”-Aufnahmen an. Was Kritiker-Kollege Christian Helming davon zu berichten wusste, lesen Interessierte hier:

“Achtung, Wagner – bitte nicht schleppen!” (MT vom 20.6.2015)

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