20130516.BRUNS.PO.15

Mindener Tageblatt Porta extra Mai 2013

14 Porta extra In die eigenen vier Wände Eine Entscheidung treffen zwischen Hausbau und Eigentumswohnung gen Kuhwiese erst einmal auf, was allerdings zur Folge hatte, dass die Queckenwurzeln in kleine Stücke zerschnitten wurden. „Die müsst ihr nun alle herausziehen, sonst treibt jedes Stückchen für sich wieder aus.“ Mit diesem weniger erfreulichen Hinweis ließ uns der nette Helfer einigermaßen ratlos zurück. Nach einem Strategiegespräch befand die Familie: Wenn wir alle mitmachen, haben wir das Grundstück in einer Woche queckenfrei. Anfangs waren besonders die Kinder mit Feuereifer dabei. Aber schnell verloren sie die Lust. Von Irmingard Rachfall was ausgeruht werden. Als der „Herr des Hauses“ von einer längeren Dienstreise zurückkam, waren seine ersten Worte an der Haustür: „Mit dem Queckenziehen seid ihr sicher fertig? Nicht? Mir bleibt auch nichts erspart.“ Bis dann endlich aus dem wüsten Grundstück ein Garten wurde, war es noch ein weiter Weg: Gewittergüsse schwemmten den gerade gesprossenen Rasen weg, die jungen Stecklinge wurden von Kaninchen zernagt, für dekorative Buschgruppen reichte das Geld mal wieder hinten und vorn nicht. Am Ende meiner Schilderung meinte eine Bekannte, frisch verheiratet, nachdenklich: „Ich überlege gerade, eigentlich ist eine Eigentumswohnung auch etwas sehr Schönes!“ Im Erfinden von Ausreden entwickelten sie eine bemerkenswerte Routine. Zum Beispiel: „Julia hat Zoff mit ihren Eltern, ich muss mal eben hin, um sie zu trösten.“ Oder: „Klaus war krank, er weiß mit Mathe nicht Bescheid.“ So gingen die Tage dahin. Wenn es mal regnete, waren wir alle glücklich; dann konnten die gestressten Knochen et- Das müsste schön sein, ein Häuschen mit Garten ... so beginnt ein beliebter Schlager aus den sechziger Jahren. Dieses Lied ging mir durch den Kopf, als beim gemütlichen Kaffeeklatsch jemand aus der Runde fragte: „Wie war das eigentlich mit eurem Hausbau damals in Lohfeld?“ Das Fertighaus war weniger ein Problem, berichtete ich, aber das Grundstück. Geld war keines mehr da, um irgendetwas gestalten zu lassen. Ein hilfsbereiter Nachbar kam mit seinem Minipflug und lockerte die Erde der ehemali- Traditionell feiert Deutschlands ältestes Amateurkabarett seinen Saisonabschluss im Forum des Portaner Gymnasiums. Das Publikum darf sich dabei auf die Improvisationskünste der Stichlinge freuen, denn zum Abschluss in Porta Westfalica hält die Truppe ein Trotz generalstabsmäßiger Planung gehören in Porta Überraschungen zum Programm: (v. l.) die Stichlinge Annika Lindemann, Frank Oesterwinter, Rolf Berkenbrink und Kirsten Gerlhof. Foto: pr Westfalica in Hausberge die Möglichkeit. Das Programm beginnt um 20 Uhr. Eintrittskarten sind erhältlich bei Lotto Lichtsinn in Hausberge, Hauptstraße 14, und Express – Reisen, Tickets, Zeitschriften, Obermarktstraße 28 bis 30 in Minden, Telefon (05 71) 8 82 77. Stoff. Bekanntlich will man in Porta das ganz große Rad drehen. Wer noch keine Gelegenheit hatte, dieses satirische Feuerwerk unter dem Motto „Sie haben die Wahl“ zu erleben, hat dazu letztmalig am Freitag und Samstag, 24. und 25. Mai, im Forum des Gymnasiums Porta paar Überraschungen bereit. „Man weiß hier nie so genau, was passiert“, sagt Gründer und Leiter Birger Hausmann doppeldeutig. „Porta Westfalica ist immer ein Abenteuer.“ Selbstverständlich werden die Kabarettisten gegen die Lokalpolitik sticheln. Die Windkraftdebatte liefert dafür genug HAUSBERGE Stichlinge feiern Saisonabschluss Kabarett im Schulforum: Abenteuer in Porta Westfalica als satirisches Feuerwerk


Mindener Tageblatt Porta extra Mai 2013
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