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4 Porta extra KLEINENBREMEN Flucht vor den Häschern Napoleons Wie die Rinnes von Rinteln nach Porta Westfalica gekommen sind / Zwei Jahre Arbeit für Chronik Von Stefan Lyrath Kden, wer auf einem Fotoarl-Heinz Rinne wollteeigentlich nur rausfin- von 1911 zu sehen ist, das ihm sein Vater vererbt hat. Dann packte ihn der Ehrgeiz. He- rausgekommen ist eine Famili- Damit fing al- enchronik mit 86 Seiten, deren les an: Karl- Hofgeschichte bis 1396 zu- Heinz und Re- rückreicht. Zwei Jahre hat die gina Rinne mit Arbeit daran gedauert. einem Famili- „In manchen Wochen waren enbild von 1911. meine Frau Regina und ich Es handelt sich fünf Vormittage unterwegs“, um eine Foto- erzählt Karl-Heinz Rinne (69). montage. „Besonders viel Zeit nahmen die Kirchenbuch-Forschungen in Anspruch.“ Der Kleinenbre- mer würde es wieder tun. Bei einem Familientreffen mit 65 Rinnes (eingeladen wa- Beifall nicht enden. „Ich war spürte, sich für den Krieg in Sein Sohn Daniel, Karl-Heinz ren mehr als 100) wollte der fast ein bisschen gerührt“, erin- Russland rekrutieren zu lassen. Rinnes Großvater und aus heu- nert sich der Pensionär. Tenor „Wir kommen aus Schaum- tiger Sicht der Stammvater, der Lobreden: „Du hast unse- burg“, hatten ältere Portaner musste für Schulden seiner rer Familie mehr als 400 Jahre Rinnes von heute immer er- Schwester bürgen, den Lerb- Geschichte geschenkt.“ zählt. Ahe, ein Ortsteil von ecker Hof 1880 verkaufen, fan- Die Familienchronik beginnt Rinteln, gehörte damals zu den aber einen neuen: Nam- 1574, gestützt auf Kirchenbü- Hessen, Napoleon herrschte men Nr. 8 an der Ecke Lauren- cher. Als erster Name taucht über Europa. Die Grenze ver- tiusstraße/Zur Porta. der von Jost Rinne auf, 1628 lief auf dem Kleinenbremer Pa- Herausgefunden hat Karl- geboren und Meier (Hofver- penbrink, Porta Westfalicas Heinz Rinne außerdem, dass walter) in Ahe. Ohne Karl- höchstem Berg. In Lütkenbre- der Hof in Ahe weiland zum Heinz Rinnes Fleißarbeit wäre men war Ururgroßvater Rinne Stift Obernkirchen gehörte, vieles irgendwann verloren ge- sicher. Zuflucht fanden er und weil die Hofbewohner den gangen. Mehr noch: „Auf dem seine Brüder zunächst auf dem Nonnen Zins zahlten, im Jahr Familientreffen bekam die Zu- Prasuhnschen Hof neben der 1574 jeweils vier Doppelzent- sammengehörigkeit einen neu- Kleinenbremer Kirche. ner Gerste und Hafer. Ansons- en Anschub.“ Der älteste Bruder kehrte ge- ten sind die Informationen aus Rinnes Recherchen haben gen 1821 zurück, um den Hof der Zeit vor dem 30-jährigen zum Beispiel ergeben, dass sein Ahe in der Grafschaft Schaum- Krieg (1618-1648) etwas dürf- Ururgroßvater Friedrich Phi- burg zu übernehmen, der dritte tig. „Richtig geführt wurden Geschichte auf 86 Seiten: Chro- lipp Carl mit zwei Brüdern im ist „in der Geschichte unterge- Kirchenbücher erst danach“, nik der Familie Rinne. Das Titel- Jahr 1810 vom Hof Ahe Nr. 4 gangen“, so Karl-Heinz Rinne. erklärt der Chronist. bild zeigt die Stammeltern Da- vor den Häschern Napoleons Und Friedrich Philipp Carl hei- Fest steht für ihn, dass auf niel und Karoline um 1880 in Ler- nach Kleinenbremen geflüch- ratete nach Lerbeck, um eine dem Hof Ahe Nr. 4, der noch beck. Fotos: Stefan Lyrath tet ist, weil er keine Lust ver- neue Dynastie zu gründen. heute bewirtschaftet wird, min- destens 400 Jahre lang unun- terbrochen Rinnes gelebt ha- Thielking 7 – 21 Uhr Stift, dem Bückeburger Staats-ben. Recherchiert hat der Klei-nenbremer unter anderem imMONTAG BIS SAMSTAG archiv und bei Kirchenämtern. Dienstags20% einen Stammbaum anfertigen.Ursprünglich wollte er nur auf Wurst daraus acht geworden. „Ich binIn der Familienchronik sind an unserer dazu gekommen wie die Jung- Bedienungstheke frau zum Kinde“, sagt Karl- Heinz Rinne. Das Baby kann EDEKA Thielking · Meißener Straße 21 • Porta Westfalica · R 05 71 / 9 72 95 40 sich sehen lassen.


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