GWD persönlich HEIMSPIEL
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„GWD spielt auch 2030
noch in der Bundesliga“
Frank von Behren freut sich auf die Zukunft /
Hallenproblematik als Zerreißprobe
Es sind aufregende
Zeiten bei GWD Minden.
Die Kampa-Halle wird am
Jahresende dicht gemacht,
sportlich durchlebt
das Team aktuell
eine kleine Ergebniskrise,
drei Säulen der
Mannschaft verlassen im
Sommer den Verein. Man
könnte Trübsal blasen.
Aber von wegen. Frank
von Behren, Geschäftsführer
Sport bei GWD,
nimmt es sportlich. Er
sieht die Wechsel als
Kompliment, setzt auf
eine Übergangshalle in
Minden und will den
Verein fit machen für
die Zukunft. Im Interview
erzählt er, wie er
das GWD-Schiff durch
die stürmischen Zeiten
bringen will.
Frank von Behren, wie
bist du bisher mit der
Saison zufrieden?
Insgesamt gesehen haben
wir zu wenige Punkte.
Dabei hatten wir in jedem
Spiel eine echte Siegchance,
außer in Wetzlar.
Irgendwie bin ich trotzdem
enttäuscht. Oft haben wir
45 Minuten super gespielt
und uns mit schlechten
15 Minuten alles kaputt
gemacht.
Wie im Heimspiel gegen
die Rhein-Neckar Löwen?
Ja genau. Da machen wir
unglaublich viele technische
Fehler und werfen
diese tollen 45 Minuten
einfach weg. Da kann ich
am Ende nicht sagen:
Das war jetzt aber eine
tolle Leistung. Es geht
darum, dass wir uns selbst
belohnen.
Es gab jetzt ein paar Niederlagen
in Folge: Woran
hapert es momentan?
Wir haben in dieser Saison
natürlich viele Verletzte.
Das gehört auch in die
Bewertung. Da kann man
jetzt bemängeln, dass der
Kader zu dünn besetzt ist.
Aber unser Verletzungspech
ist wirklich massiv.
Vielleicht ist es auch ein
mentales Problem, dass
wir Angst haben, gegen
eine Top-Mannschaft den
Sieg noch aus der Hand
zu geben.
Spürst du jetzt vor den
Heimspielen gegen Erlangen
und den Bergischen
HC ein wenig Druck?
Das sind auf jeden Fall
Spiele, die wir gewinnen
müssen. Es reicht jetzt
nicht mehr, gute Spiele
zu machen. Jetzt müssen
Punkte her. Natürlich ist
der Druck da. In diesen
Spielen geht es um viel
und dementsprechend
steigt der Stresspegel.
Zur neuen Saison gab es
einen kleinen Umbruch
mit fünf neuen Spielern:
Was waren mit der neu
formierten Mannschaft
bisher die Highlights der
Saison?
Natürlich das Spiel in
Berlin. Damit haben wir
nicht gerechnet. Da haben
wir gesehen, was möglich
ist und absolut verdient
gewonnen. Auch dank Juri
Knorr, dessen Entwicklung
mich sehr freut, weil er
innerhalb kürzester Zeit
in der Liga angekommen
ist und wie selbstverständlich
Verantwortung
übernimmt.
Auf dich kommt jede
Menge Arbeit zu: Mit
Marian Michalczik, Espen
Christensen und Magnus
Gullerud stehen drei
Abgänge bereits fest.
Wie sollen die Lücken
gestopft werden?
Indem wir guten Ersatz
finden. Wir sind mittendrin,
erstellen Spielerprofile,
sondieren den Markt.
Wir führen viele Gespräche
mit Beratern, verfolgen
und beurteilen die
Leistung der möglichen
Kandidaten.
Führst du dazu viele
Gespräche mit Trainer
Frank Carstens?
Na klar, wir diskutieren,
was wir brauchen und
setzen ganz klare Priorität.
Es geht auch darum, ob
Spieler in der jeweiligen
Kombination zusammenpassen.
Dann gibt es ja
auch noch den wirtschaftlichen
Rahmen. Wir leben
ja nicht im Schlaraffenland.
Trotzdem wollen wir
von einem neuen Spieler
zu 100 Prozent überzeugt
sein.
Ist das ein Schlag in die
Magengrube, wenn Spieler
wie Marian oder Magnus
sagen, dass sie jetzt
gehen?
Nein, überhaupt nicht. Natürlich
erschwert das meine
Arbeit, wenn es unvorhergesehen
passiert. Aber
eigentlich ist es ein tolles
Lob für unsere Arbeit. Wir
wollen hier Spieler ausbilden
und besser machen.
Das ist uns gelungen.
Wirst du bei der EM im
Januar noch einmal be