HEIMSPIEL GWD persönlich
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Er spielte mit den heutigen
Nationalspielern Fabian
Wiede und Paul Drux in
einer Mannschaft, holte
mit der A-Jugend drei
Deutsche Meisterschaften.
Sein Kumpel Drux beeindruckte
ihn ganz besonders.
Nie habe er vorher so
einen Handballer gesehen,
schwärmt Reißky. „Ich war
mir sicher, dass Paul der
neue Mikkel Hansen wird.
Schade, dass er so oft
verletzt war.“
Reißky gelang nie der richtige
Durchbruch bei den
Füchsen. Zweimal wurde
er für mehrere Monate an
Tusem Essen ausgeliehen,
dann in die Hauptstadt
zurückgeholt, um wieder
auf der Bank zu sitzen.
„Das hat mir nicht mehr
gereicht. Ich freue mich,
dass ich hier eine neue
Christoph Reißky
Alter: 24 Jahre
Größe: 1,88 Meter
Gewicht: 93 Kilo
Vertrag bis: 2020
(Leihe)
Position: Rückraum
Rechts
Rolle habe und jedes Spiel
auch spiele.“
Der Linkshänder ist kein
Shooter wie sein Positionskollege
Christoffer
Rambo. Stattdessen wühlt
er sich lieber durch die
Abwehr, mit schnellen
Bewegungen und einem
guten Abschluss. Besonders
gefällt Reißky dieser
jugendliche Elan in der
Mannschaft. „In Berlin
habe ich noch mit Peter
Stochl gespielt. Das hätte
mein Vater sein können.“
Dem Rückraumspieler ist
der Zusammenhalt in
der Mannschaft extrem
wichtig. Er ist auf und
neben dem Platz ein
echter Team-Player.
Natürlich ist Minden ein
bisschen ruhiger als Berlin.
Aber der 24-Jährige hat
Kabinengeflüster Christoph Reißky
Mats Korte: Christoph ist ein richtig lustiger Vogel,
was durch seinen sächsischen Akzent und einige witzige
Redewendungen auch noch unterstützt wird. Leider
ist er glühender Bayern-Fan. Daran müssen wir also
noch arbeiten. Als Handballer ist Christoph ein Spieler
mit einer starken Wurftechnik.
Lucas Meister: Das ist bei uns der Mann mit den
teuersten Klamotten. Christoph ist ein sehr ruhiger,
lustiger Typ. Aber wenn man mit ihm abends mal
weggeht und einen Drink nimmt, kommt er aus sich
heraus und wird ein anderer Mensch.
Savvas Savvas: Christoph ist ein sehr netter Mensch,
der immer gute Laune hat. Er hat einen außergewöhnlichen
Klamotten-Style, der mir sehr gefällt. Auf dem
Platz ist Christoph ein intelligenter Spieler, der genau
weiß, was er macht. Ein absoluter Team-Player.
schnell die Vorzüge der
Kleinstadt erkannt. Er spaziert
oft durch das Glacis
und kann sich voll auf
Handball konzentrieren.
Es gibt eben weniger Ablenkung
als in der niemals
schlafenden Hauptstadt.
Nur eines seiner Hobbys
kommt jetzt ein bisschen
kürzer: die Mode. Er ist ein
Mann mit einem Schuh-
Tick. Oder wie er es selbst
ausdrückt: „Ich habe einen
kleinen Knall.“ Reißky
besitzt 20 bis 30 Paar
Sneaker und hat vor seinem
Umzug nach Minden
schon ordentlich ausgemistet.
Manche der Schuhe
hatte er noch nie an.
Denn er macht beim
Sneaker-Game mit – etwas
für echte Fashion-Freaks.
Dabei bewirbt man sich
auf Schuhe, die es nur in
einer limitierten Auflage
gibt. Bekommt man den
Zuschlag, muss man sich
die Schuhe innerhalb einer
bestimmte Zeit im Laden
abholen. Berlin war das
perfekte Pflaster für diese
Leidenschaft. Sein Bruder
arbeitet in der Modewelt
und hat ihn mit der Begeisterung
für Klamotten
angesteckt. „Das ist neben
Sport einfach mein großes
Interesse.“
Außerdem studiert er Kommunikationswissenschaften
und BWL. „Ich würde
später gerne im Sport
bleiben, zum Beispiel
als Spielerberater.“ Doch
erst einmal will er weiter
an der eigenen Karriere
arbeiten, bevor er anderen
dabei hilft. In Minden will
sich Reißky etablieren
und zeigen, dass die Bundesliga
in ihm steckt.
Erst einmal ist Reißky nur
für ein Jahr an GWD ausgeliehen.
„Mir macht es hier
auf jeden Fall großen Spaß
hier“, meint er vielsagend.
Er bekommt eben die
nötige Wertschätzung und
liefert dafür ab.
Stefan Rüter