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4 Petershagen extra PETERSHAGEN Segeltörn in die Vergangenheit Lothar Rutha auf den ostpreußischen Spuren seiner Eltern / Anreise mit Segelschiff über Ostsee Von Robert Kauffeld Ldem Katamaran „Ramtha“einen los!“, hieß es in Kap-peln an der Schlei. Auf wurden Segel gesetzt zu einer Reise in die Vergangenheit. Lo- thar Rutha aus Petershagen, ein begeisterter Segler, startete mit Segelfreund Dietmar Czirr aus Minden in Richtung Litau- en, um von dort die Heimat sei- ner Eltern im früheren Ost- preußen zu besuchen und sei- nen Geburtsort kennenzuler- nen. Segeln ist ihre Leidenschaft, und so sollte neben dem Be- such in Ostpreußen auch der Segeltörn interessante Höhe- punkte bieten. Schon Monate vorher begannen die Planun- gen, wurden Seekarten be- schafft, Informationen über Einreisebestimmungen einge- holt und Visa für Russland be- antragt. Segel, Motor, Naviga- Auf der Rückfahrt wurden Ustka und andere polnische Häfen angelaufen. Im Hintergrund ist der Nach- tionsgeräte wurden geprüft bau einer Kogge zu sehen. Fotos: pr und gewartet. Als dann noch die Verpflegung an Bord war, wind und Sturmwarnung für Das Wetter beruhigt sich. Bei Tradition an jedem Morgen konnte es losgehen. die westliche Ostsee“ meldet kräftigem Wind geht es nach auch dem Gott des Windes ein Aus der Schlei geht es in die der Wetterbericht, bis Stärke Lundeborg und am nächsten kleines Getränk gespendet. Für Ostsee. Bald kann das Essen neun war angesagt. Gefahr, Tag bei achterlichem Wind mit die Crew ist um 11 Uhr Cherry- um den an der Schleppangel dass der Anker das Boot nicht elf Knoten Fahrt (etwa 20 Kilo- Time. Es hat geholfen. gefangenen Hornhecht berei- halten kann. „Es ist ruppig, das meter pro Stunde) Richtung Bald liegen die malerischen chert werden. Gute Fahrt bis müssen wir nicht haben“, ist Ost nach Hesnaes. „Rasmus al- Kreidefelsen von Moen auf der Marstall in Dänemark, Ankern Dietmars Eintragung im Log- tes Rübenschwein, bring uns Backbordseite und es geht flott vor Halmö. buch. Strynö wird als Flucht- Wind und Sonnenschein“, hat- weiter nach Ystadt in Schwe- Der Wind nimmt zu, „Stark- hafen angelaufen. ten Rutha und Czirr nach alter den. In Tejn auf Bornholm wird ein Hafentag eingelegt. Ir- gendwas geht immer mal ka- putt, stellen sie fest. Nachdem die Ruderanlage unüberhörbar „schnarrt“, muss Ersatz für eine ausgeleierte Kunststoff- buchse beschafft werden. So- was reparieren Segler selbst, es gehört zum Hobby. Nordöstlich von Bornholm liegt eine sehenswerte kleine Inselgruppe mit Festungsmau- ern, Bastionen und Türmen. 1684 wurde von König Christi- an V. der Bau dieser nach ihm benannten Festung Christian- sø mit einem befestigten Hafen verfügt. Die zahlreichen klei- nen Inseln werden im Volks- mund als „Erbseninseln“ be- Die Kirche in Seckenburg wird heute nicht mehr Gegen Regen und Sturm gut gerüstet steuern Diet- zeichnet. als Gotteshaus benutzt und verfällt. mar Czirr (l.) und Lothar Rutha Richtung Litauen. Hier erleben die Segler Ein-


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