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10 Petershagen extra PETERSHAGEN Politisches „Urgestein“ dankt ab Willi Seele – Ein Baudenkmalpfleger mit Leib und Seele / Dauerausstellung konzipiert Von Ulrich Westermann schen, die dort gelebt und gearbeitet haben. Willi Seele ist ein ausgewiesener Fachmann für Friedrich Wilhelm Bessel, der dem Mindener Bessel-Zweig entstammt und als Astronom Weltruhm erlangte. Vor einigen Jahren lernte Seele an der Kaliningrader Staatsuniversität den Professor für Astronomie und Mathematik Kasimir Lawrynowicz persönlich kennen. Dieser inzwischen verstorbene Wissenschaftler hat ein Buch über Friedrich Wilhelm Bessel geschrieben und ein bedeutendes Archiv aufgebaut. Willi Seele weist darauf hin, dass die Baudenkmalpflege eine lange Tradition habe. Nach dem Zweiten Weltkrieg sei der Denkmalbegriff enger In der Stadt Petershagen ging eine Ära zu Ende: Willi Seele, der seit 1981 ehrenamtlich als Beauftragter für Baudenkmäler tätig ist, hat sich im Alter von 84 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Seine Nachfolge trat Stadtheimatpfleger Heinrich Rötger an. Willi Seele gehört zum politischen „Urgestein“ der Stadt. Nach dem Inkrafttreten der kommunalen Neuordnung am 1. Januar 1973 übernahm er das Amt des Vorsitzenden im Ausschuss für Kultur und Heimatpflege. Diesem Gremium gehörte er bis zum Jahr 1994 an. Er war Mitglied der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Petershagen und von 1973 bis 1994 Ortsvorsteher in Ilse. Im Laufe der Jahre hat er unzählige Denkmalschutzmaßnahmen in der Stadt Petershagen vorangebracht. Eine wichtige Rolle spielten die Mühlen, das Schlüsselburger Scheunenviertel und das Industriemuseum in Gernheim. Dazu kamen weitere herausragende Gebäude in der Altstadt Petershagen, die Willi Seele bei der Umgestaltung mit Ideen und Fachwissen begleitet hat. Darunter war das frühere Amtsgerichtsgebäude, das nach einem Diskussionsmarathon auf politischer Ebene in den 1980er Jahren saniert und umgebaut wurde. Entstanden ist die Begegnungsstätte Altes Amtsgericht, die als weit über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes Kulturzentrum genutzt wird. Eine besondere Verbindung hat der frühere Deutsch- und Geschichtslehrer am Petershäger Gymnasium zum Besselschen Hof, der im Jahr 2010 seiner neuen Bestimmung als Jugendgästehaus übergeben worden ist. „Dieses Gebäude gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern der Stadt Petershagen. Dort haben bis 1819 hohe Regierungsbeamte des Petershäger Bessel-Zweigs mit ihren Familien gelebt. Die Bessels standen als Räte und Kanzler im Dienst der Fürstbischöfe von Minden auf Schloss Petershagen und der Kurfürsten von Brandenburg“, betont Seele. Gemeinsam mit der früheren Leiterin der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Petershagen, Ingrid Henke-Brennecke, hat er im Foyer des ehemaligen Adelssitzes eine Dauerausstellung konzipiert. Zeitleisten informieren über die Geschichte des Gebäudes und der Mengefasst Petershagen • Bohnhorst • Eisbergen • Kalletal • Dützen • Kutenhausen Wir ❤ Lebensmittel. worden. Zunächst hätten Residenzen, Schlösser, Burgen, Kirchen, Burgmannshöfe und Herrensitze im Mittelpunkt gestanden. Nach und nach seien in den Bundesländern Denkmalschutzgesetze eingeführt worden. „Nordrhein-Westfalen war 1980 an der Reihe. Vor über 30 Jahren wurde der Denkmalbegriff ausgeweitet. Neu hinzu kamen denkmalwerte Bauten aus der Arbeitswelt wie Bauernhäuser, Scheunen, Speicher, Mühlen und Industrieanlagen. Das Amt des Beauftragten für Baudenkmalpflege in der Stadt Petershagen wurde 1981 eingeführt. Für die Bodendenkmalpflege waren damals Willi Schmidt aus Ovenstädt und Reinhardt Jäntsch aus Jössen zuständig“, betont der 84-Jährige. Auch in der Stadt Petershagen habe sich diese Entwicklung durchgesetzt. Neben Einzelpersonen seien Gruppen aktiv geworden, um Gebäude zu sanieren und zu erhalten. Als Beispiel nennt Seele Eigentümer, Mühlenfreunde und Vereine wie „DenkMal Windheim No. 2“, Arbeitsgemeinschaft „Alte Synagoge“ und „Rast im Knast“ in Petershagen sowie die Initiativgruppe zum Erhalt der alten Landschule in Wietersheim. Eine besondere Bedeutung in Baudenkmalpflege hat eine lange Tradition Maßgeblichen Anteil hat Willi Seele an einer Dauerausstellung im Foyer des Besselschen Hofes. Dort traf er sich mit der stellvertretenden Geschäftsführerin Renate Schmitt zu einer Besichtigung.


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