GWD Geschichte HEIMSPIEL
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Was macht eigentlich ...?
Piet Krebs
„Ich habe in zwölf Jahren
Bundesliga nur die Trikots
von GWD und Tusem Essen
getragen“, blickt Piet
Krebs zurück, „auch wenn
ich mit dem Tusem mehr
gewonnen und auch mehr
verdient habe: Die tollste
Zeit waren die fünf Jahre
in Minden. Wir hatten
eine unfassbar gute Kameradschaft,
waren unter anderem
zweimal die Woche
in unserer Stammkneipe
,Zum kühlen Grunde‘“.
Piet wuchs in Marl
auf, begann beim VfL
Hüls mit dem Handball.
Er wechselte zu Teutonia
Riemke, das damals eine
Top-Jugend hatte, spielte
dort bereits mit 16 in der
Oberliga und in diversen
Jugendauswahlen.
Irgendwann meldete
sich Horst Bredemeier,
damals Trainer von Grün-
Weiß Dankersen II, bei
Piet, lockte ihn mit einer
„Fohlenmannschaft“ und
hatte Erfolg. „Wir waren
eine tolle Truppe damals,
schnell auf den Beinen,
mit einem verrückten Trainer
wie Hotti, der kaum
älter als wir war, aber immer
die richtigen Ansprachen
fand. Die Halle in
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Dankersen platzte damals
aus allen Nähten.“
1979 wurde Vinko Dekaris,
der Trainer der Ersten,
entlassen und Hotti bekam
den Job. Er baute einige
Spieler der Zweiten ein,
unter anderem Piet Krebs,
und holte den DHB-Pokal,
den letzten großen Titel
für GWD. Der extrem abwehrstarke
Allrounder ging
1983 zum Tusem, reihte
dort Titel an Titel.
Chef vom Dienst
bei Sat 1
Bereits in seiner
Mindener Zeit kam er
mit dem Journalismus in
Berührung, als er für das
GWD-Hallenheft schrieb.
Er studierte Diplom-Journalistik,
startete nach
dem Handball in diesem
Segment voll durch: Unter
anderem war er Chef vom
Dienst beim Sat 1, stellvertretender
Chefredakteur
des DSF, zwischendurch
Sportchef beim HSV Hamburg.
Heute produziert er
freiberuflich Fernsehsendungen,
von denen einige
preisgekrönt wurden.
Die unglaublichste
Geschichte im Leben des
Piet Krebs spielte sich
aber jenseits aller Handballfelder
und Fernsehkameras
ab. Seine Frau
Gabi hatte mit ihrem
früheren Mann bereits
vier Kinder vor der Geburt
verloren, und eigentlich
war Ehepaar Krebs davon
ausgegangen, kinderlos
glücklich zu bleiben. Eigentlich.
Er blickt zurück:
„Wir waren in der Charité
und wollten den Professor
sprechen. Da kam so ein
rotziger Kölner Asstistenzarzt
um die Ecke, und
fragte, was es denn gebe.
Wir schilderten ihm das
Problem, und er sagte:
Heute ist ihr Glückstag.
Ich habe über dieses
Thema promoviert. Sie
leiden an Lupus erythematodes,
der Wolfskrankheit.
Ihr Körper stößt Kinder
ab. Wir werden ihr Blut
säubern und ich verspreche
ihnen: Sie werden ein
gesundes Kind bekommen.
Ein Jahr später war es da:
Max Krebs, blaue Augen,
kerngesund.“ Seine Frau
Gabi schrieb über diese
Geschichte das Buch
„Schicksal, schau mal –
Vier Sternenkinder und ein
Max.“ Gabi und Piet leben
in München, Max auf Mallorca,
wo er studiert und
Basketball spielt.
Michael Lorenz