Page 46

mut_kw42

Interview 46 // MUT 03 Der schlafende Riese Jahrhundertelang wurde Afrika von Europa ausgeplündert. Inzwischen besinnt sich der „schwarze“ Kontinent auf seine Stärken. Andreas Eckert, Professor der Geschichte Afrikas, zeigt, welche Unterstützung sinnvoll ist – und wovon wir die Finger lassen sollten. Interview Uschi Entenmann // Infografik Julia Scholz // Fotos Sascha Montag Herr Professor Eckert: Wenn von Afrika die Rede ist, fallen immer wieder Begriffe wie Hunger und Epidemien, Krieg und Korruption. Die Frage drängt sich auf: Ist Afrika noch zu retten? Wir dürfen nicht in die Falle tappen, den Kontinent mit ein paar Schlag- worten zu charakterisieren. Allein südlich der Sahara gibt es 49 Länder, Küsten- und Binnenstaaten, riesengroße und winzige, ressourcenreiche und -arme. Noch vielfältiger sind die kulturellen Unterschiede: In keinem anderen Kontinent gibt es so viele Religionen und Sprachen. Wieso hören wir dann Afrika-Experten immerzu nur klagen? Viele kennen nur einzelne Staaten und verallgemeinern. Wäre ich Kongo-Experte, hätte ich auch ein düsteres Bild. Und das Problem bei Journalisten ist: Sie sitzen in Johannesburg oder Nairobi und berichten über den gesamten Kontinent.


mut_kw42
To see the actual publication please follow the link above