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Axel Emmanuel lässt sich davon nicht entmutigen. Mittlerweile produziert er mit seinen zehn festen Mitarbeitern 150 verschiedene Geschmacksrichtungen: Schokolade mit Ingwer, Kokosnuss, Kochbanane, Affenbrotbaum oder Penja-Pfeffer. 1.000 Tafeln am Tag, für umgerechnet drei Euro pro Packung. Am Abend schaut Emmanuel noch einmal in der Chocolaterie vorbei, möchte sein neuestes Produkt zeigen. Er führt in die Etage über dem Laden. In der kleinen Küche, dem Herzstück seiner Firma, verwahrt er gut geschützt vor neugierigen Blicken eine in Schokolade gegossene, karamellisierte Kakaobohne. Damit schlägt Emmanuel die Brücke zwischen Rohstoff und Endprodukt, versöhnt die harte Arbeit auf den Plantagen mit der Lust auf Genuss. Wie geht es weiter mit der Schokolade made in Ivory Coast? Emmanuel sagt: „Bis 2019 möchte ich die Zahl der Angestellten verdoppeln, doch dafür muss ich investieren.“ Derzeit verhandle er mit Tankstellen und Hotels. Eins der weltweit bekanntesten Unternehmen verwöhnt bereits seine Kunden mit Emmanuels Delikatessen: die französische Fluglinie Air France. MUT 03 // 45 6 Das Land ist der größte KakaoExporteur weltweit. 2002 wurde es nach Unruhen geteilt, die UN schickten Soldaten ins Krisengebiet. 2007 endete der Bürgerkrieg, der Staat wurde wieder vereint und entwickelt sich zu einer führenden Volkswirtschaft Afrikas. lar zahlen Händler für eine Tonne. Mehr als jährlich zwei Tonnen des kostbaren Rohstoffs erntet kaum ein Landwirt. Den großen Gewinn erzielen eine Handvoll internationaler Süßwarenhersteller, wie Mars, Ferrero, Nestlé, und die großen Discounter, in deren Regalen die Tafeln am Ende liegen. „Ich möchte das Geschäft verändern“, sagt Emmanuel. Eine Kooperative mit 500 Frauen 2012 produzierte er seine erste eigene Schokolade. Sechs Monate später gründete Emmanuel die Firma „Instant Chocolat“. Das Besondere daran: „Alles ist von Hand gemacht. Die Bohnen werden von den Frauen der Kakaobauern geschält, geröstet und sortiert, ich habe sie selbst ausgebildet“, erzählt Emmanuel. Mittlerweile verdienen 500 Frauen ihr Geld mit seinem Kakao. Sie alle gehören einer solidarischen Kooperative an. In Abidjan wird der Kakao gemahlen, geschmolzen und verpackt. Das klingt einfacher, als es ist. Denn Schokolade muss gekühlt werden. Aber Strom ist teuer in der Elfenbeinküste. Und aufgrund alter oder überlasteter Netze gehen in Abidjan und anderswo regelmäßig die Lichter aus. Elfenbeinküste Zeichen des Aufbruchs #LandDerGesundheit Eine Debatten-Plattformvon Gesundheitskompetenz Digitalisierung Beteiligung Diskutieren Sie mit auf www.landdergesundheit.de Debatten: Mut zur Veränderung! Wie soll das Gesundheitssystem der Zukunft aussehen?


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