Page 24

20171114.PO

24 Porta Extra · November 2017 Unterwegs auf dem Sigwardsweg von Hausberge nach Bückeburg Beeindruckende Gegensätze: Nammer St. Laurentius-Kapelle und Bückeburger Schlosskapelle Pilgerführer Klaus-Dieter Jost (Dritter von rechts) führte schon viele Gruppen auf dem Sigwardsweg und hielt mit ihnen Einkehr in der Nammer St. Laurentius-Kapelle. Fotos: Kurt Römming Aufstiegs. Dann geht es auf dem Rücken des Jakobsberges ostwärts. Vorbei am Schlageter- Denkmal, das immer ein Rumpf geblieben ist, kommt bald der Fernsehturm in den Blick. Es ist noch ruhig rund herum, noch sind keine Besucher zu dieser frühen Stunde zu sehen. Zeit für eine Turmrunde auf der Besichtigungsplattform war aber auch nicht eingeplant. Weiter wandern die Pilger. Man unterhält sich in kleinen Gruppen und erreicht den „Roten Brink“. Und hier weiß einer von ihnen zu erzählen: „Wir sind im Nammer Lager, der zweitausend Jahre alten Fliehburg für die damaligen Bewohner dieser Gegend in kriegerischen Zweiten.“ Tatsächlich, die nördlichen Umrisse der alten Wallburg sind noch zu erkennen. Das nach Süden hin abfallende Felsmassiv macht deutlich, dass hier eine natürliche Mauer ein Eindringen der Feinde verhinderte. „Drei Quellen sprudeln noch heute auf dem Von Kurt Römming. Nammen. Es sind Herbstferien. Die aufgehende Sonne kündigt einen schönen Spätherbsttag an. Am Bahnhof Porta macht sich eine kleine Wandergruppe auf, eine Etappe des Sigwardsweges, des Pilgerweges von Minden nach Idensen am Steinhuder Meer, unter die Sohlen zu nehmen. Der Weg erinnert an Sigward, den 25. Bischof von Minden, der sich um 1130 in Idensen die Pilger- und Grabeskirche erbauen ließ. Heute soll es für die Pilger aus Bad Oeynhausen von Hausberge nach Bückeburg gehen, auf die zweite von insgesamt sechs Wegetappen der Südroute. Sie führt weitgehend durch den bunt gefärbten Herbstwald. Zwischenstation wird die Nammer St. Laurentius-Kapelle sein. Zunächst steht der Aufstieg zur Porta-Kanzel an, der beschwerlicher ist, als sich dieses einige der Wanderer vorgestellt haben. Aber dann dieser herrliche Ausblick in das Wesertal und auf den gegenüberliegenden „Willem“. Die Baukräne stehen heute still, es ist Wochenende. Auf der Weser liegen letzte Nebelschwaden. Ein Postkartenmotiv. Eine viertelstündige Pause mit herrlicher Panoramasicht entschädigt für die Mühen des Eine Fliehburg in kriegerischen Zeiten Eine der Gruppen, die sich von einem Vertreter des Kapellenvereins Nammen die Geschichte Deutschlands ältester Fachwerkkapelle erzählen ließen, war kürzlich die Damenturngruppe des früheren TV Jahn Minden.


20171114.PO
To see the actual publication please follow the link above