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November 2016 · Porta extra 13 Windmöller war die Familie Meier, die gegenüber im Möller Haus Nr. 75 wohnte. Über den Zweiten Weltkrieg und danach stand noch der ramponierte Stumpf der Mühle ohne Haube und Flügel - mitten im damaligen „Pachtland für die kleinen Leute“. Nach der Gründung der Bundeswehr wurden Landwirten und Kleingärtnern die Pachtverträge gekündigt und Jahre später die Mühlruine gesprengt. Sie liegt heute unter einem sichtbaren großen Hügel. Die 1936 „enteigneten“ Bauern siedelten überwiegend nach Bückeburg zur „Kornmasch“ über. Das damalige „Masch-Vorwerk“ war von den Machthabern dem Fürsten von Schaumburg Lippe abgekauft worden und wurde im Verhältnis eins zu eins den Nammer und Röcker Bauern als Ausgleichsfläche zur Verfügung gestellt. Unternehmer Heinrich Lehra gliederte 1880 seinem bestehenden Sägewerk an der Rintelner Straße eine Dampfmühle an. Lehra, der von 1904 bis zum Verkauf des Monopols an die Elektrizitätswerke Minden-Ravensberg (EMR) im Jahre 1937 für Nammen den Strom erzeugte und lieferte, stellte den Dampfkesselbetrieb 1924 für das Gesamtunternehmen mit der Mühle auf modernen Generatorbetrieb um. Als Hermann Rinne Mitte der Sechzigerjahre des vorigen Jahrhunderts den Mahlbetrieb und den zugehörigen Landhandel einstellte und Friedrich Lehra sich geschäftlich nach Obernkirchen-Vehlen veränderte und die dortige Dorfmühle kaufte, wurde in Nammen kein Getreide mehr gemahlen. Noch jahrelang versorgte Friedrich Lehra seine Kunden in Nammen mit seinem „Möller-Wagen“ und lieferte Mehl zum Backen und Schrot für die Schlachtschweine. Dann beendete die „Neuzeit“ vierhundert Jahre Mühlen Ära in Nammen. Bau der Cöln-Mindener Eisenbahn vor 1850 mit Pferd und Wagen in die weite Umgebung und sogar an den Kaiserhof nach Berlin aus. Viele Jahre hatte neben der Getreidemühle die Ölmühle stillgestanden. Dann leisteten über den Zweiten Weltkrieg hinweg und danach beide Mahlgänge der Bevölkerung noch einmal wertvolle Dienste. Zwei weitere Wassermühlen drehten sich bis teilweise in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts oberhalb der Dorfmitte in der „Beeke“. Bei Hopmann´s Möller (später Landhandel Wilhelm und Hermann Rinne) wurde, wenn die Dorfbeeke zu wenig Wasser führte, elektrisch gemahlen. Unterhalb von Timmerberg´s Kalkofen trieb das große Wasserrad über Generationen den Mahlgang auf Möller´s Hof an. Eine Windmühle errichtete die Gemeinde Nammen um 1780 in massiver Bauweise nördlich gegenüber „Sacks Hof“, am Alten Postweg von Minden nach Rinteln gelegen. Sie wurde über die Jahrhunderte gegen einen moderaten Pachtzins von Pächtern aus Nammen, aber auch aus Wülpke und Kleinenbremen betrieben. Als zum 1. Oktober 1936, über die schaumburglippische Landesgrenze hinweg, sieben Nammer und fünf Röcker Landwirte zur Errichtung des Truppenübungsplatzes für die Mindener Pioniere und die Bückeburger Jäger ihre Ländereien liegen lasssen mussten, war auch das Windmühlen Gelände einbezogen. Auf der Lerbeck-Nammer Grenze betrieb der Strahnmöller zwei Wassermühlen. In der unteren wurde Mehl und Schrot gemahlen. Die Genehmigung zum Betrieb von Sack´s Wassermühlen wurde 1655 erteilt. Repros: Kurt Römming Mahlgänge leisteten nochmals gute Dienste. Die „Namensfahne“ am Korn-, Mehl- oder Schrotsack war der Besitzausweis.


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