Page 7

20160809.PO

August 2016 · Porta extra 7 Darf es ein edler Obst-Brand sein? Veltheimer Dieter Stahlhut lässt Williams-Christ-Birne in einer Flasche wachsen Dieter Stahlhut hatte im vorigen Herbst erstmalig Erfolg, eine Williams-Christ- Birne in eine Flasche wachsen zu lassen. Die diesjährige Ernte erfolgt in einem Monat. Baum sah, in die Birnen hineinwuchsen. Seine Neugier und sein Ehrgeiz waren geweckt, selbst Birnen in Flaschen heranzuziehen. „Das war vor einigen Jahren und ich habe bis zum Erfolg Rückschläge hinnehmen müssen“, Von Gisela Schwarze Veltheim. Ein stattlicher Williams Christ-Birnbaum auf Dieter Stahlhuts Obstwiese trägt Jahr für Jahr köstliche Früchte. Im vorigen Jahr gelang dem Veltheimer das Experiment, eine Birne in eine Flasche wachsen zu lassen und anschließend einen bekömmlichen Williams- Christ-Obstbrand zu kreieren. „Auf die Idee, Früchte in Flaschen wachsen zu lassen, bin ich bei Reisen durch Franken und Hessen gekommen“, erzählt Dieter Stahlhut. Seit er vor zehn Jahren nach seiner aktiven beruflichen Laufbahn Rentner wurde, widmet er sich intensiv den Bäumen und den übrigen Gewächsen in seinem großen Garten. Er schneidet Buchsbäume in Formen oder hegt und pflegt den Obstbaumbestand. „Solch einen Williams- Christ-Birnbaum habe ich auch“, sagte sich Dieter Stahlhut, als er in Franken einen mit Flaschen bestückten Diese Flasche mit Obstler hütet Dieter Stahlhut, bis die nächste Ernte der Birnen in Flaschen erfolgreich beendet ist. Fotos: Gisela Schwarze Herbst aus: „Drei Birnen in den bauchigen Flaschen mit kurzem Hals, ähnlich einem Bocksbeutel, konnte ich ernten. Mit Alkohol aufgefüllt, besaß ich nun eigenen bekömmlichen, mild-fruchtigen und geschmacksintensiven Obstler, den ich mit einigem Stolz bei Familienfeiern anbieten konnte.“ Wie die Birne in die Flasche kommt, lässt sich auf mehrere Arten regeln, weiß Dieter Stahlhut inzwischen, denn er hat sich sachkundig gemacht. „Um eine Birne in die Flasche zu bekommen, stülpt man nach der Birnbaumblüte Flaschen über die kleinen Früchte. Die Birnen wachsen unter Glas bis zum Herbst zu ihrer vollen Größe heran.“ Da sich bei dieser Methode aber längst nicht alle Birnen gut entwickeln, wählen kommerzielle Obstler-Hersteller eine sichere Variante, indem sie den Flaschenboden zunächst einmal abschneiden. So kann sich kein Wasser in dem Gefäß sammeln und eventuelle Schädlinge sind mühelos von der Frucht zu entfernen. Ist die Birne in der Flasche ohne Boden gereift, wird der Boden industriell wieder angeklebt. Die Schnittstelle oder Naht in der Flasche werde mit einem tief sitzenden Etikett geschickt verdeckt. In einem Monat sind die Williams-Christ-Birnen auf Stahlhuts Obstwiese reif. „Diesmal habe ich drei Flaschen im Baum, in denen sich prächtig entwickelte Birnen befinden. Ich freue mich auf die Ernte“, sagt der experimentierfreudige Veltheimer. erzählt er weiter. Im ersten Jahr habe er die bauchige Flasche mit dem kurzen Hals so über die Birne gestülpt, dass Regenwasser hineinlaufen konnte und die Birne faulte. Im zweiten Jahr habe er beim nächsten Versuch vorsorglich die Flaschenöffnung nach unten gedreht, sodass kein Wasser eindringen konnte. „Da hat die Flasche in der Sonne wie ein Brennglas gewirkt und die Frucht ist verdorrt“, blickt er zurück. Die Erfahrung der beiden Versuche machte Dieter Stahlhut im dritten Jahr klug: „Ich wickelte breites silbernes Klebeband, das die Sonnenstrahlen reflektierte, um das Flaschenglas.“ Die Geduld des experimentierfreudigen Veltheimers zahlte sich im vergangenen


20160809.PO
To see the actual publication please follow the link above