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8 Hille extra Kandinsky als Vorbild Uwe Berberich malt gern und schwingt neuerdings auch den Schmiedehammer Eine Stunde Fahrtzeit braucht es etwa mit dem Pkw von Haus zu Haus. „Es gab natürlich auch andere Anfragen, bei denen ich sehr mit mir gerungen habe“, erinnert sich der Erzieher. „Einmal sollte es nach Johannisburg in Südafrika gehen. Aber die unsichere politische Lage sprach dagegen, obwohl die Herausforderung spannend gewesen wäre. Ich hätte in der deutschsprachigen Gemeinde in der Friedenskirche meinen Arbeitsplatz gehabt. Die lag allerdings in einem Homeland. „Da war ich einfach nicht mutig genug.“ 2007 war ein weiteres Jahr der Entscheidung. „Ich sollte in Namibia einen CVJM gründen und die Jugendarbeit übernehmen. Mit meiner Frau bin ich hingefahren, wir haben uns die Gemeinde und das Land angeschaut und schließlich sogar in der Hauptstadt Windhoek geheiratet. Beide übrigens zum Von Andrea Gerecke Hille. Zentraler kann man in Hille kaum wohnen. Nur ein paar Schritte braucht man zu den Supermärkten, Ärzte sind fußläufig zu erreichen und alles, was man so im Alltag benötigt. Das farbenfroh und künstlerisch gestaltete Haus liegt zwar direkt an einer recht stark befahrenen Straße, aber die Belästigung dadurch hält sich in Grenzen. Zumal ein schöner Gartenbereich dahinter Ruhe und Entspannung bietet. Die Familie fühlt sich heimisch, auch der 58-jährige Uwe Berberich, ein gebürtiger Franke, der Westfalen seit 40 Jahren verbunden ist. In Kassel hat er einst studiert, an der einzigen Schule Europas, die CVJM-Sekretäre in den Fachrichtungen Theologie, Pädagogik und Sport ausbildet. Mit über 45 Millionen Mitgliedern ist der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) die weltweit größte Jugendorganisation. Der erfolgreiche Abschluss an dieser Ausbildungsstätte ermöglicht eine Tätigkeit als Leiter von Vereinen oder Gemeinden. Erzieher oder auch Gemeindepädagogen entspringen dieser ganz besonderen Schule, in der sich zu den Deutschen auch Österreicher, Afrikaner, Brasilianer gesellen. Eine tolle Ausbildung, an die sich Uwe Berberich immer noch gern erinnert. 1984 stieg der junge Mann in Brackwede in die Arbeit als CVJM-Pädagoge ein. Das war die erste Stelle direkt nach dem Studium und seitdem ist er dem Ort treu geblieben. Kreative Schmiedekunst: Solche Glasblüten in schmiedeeiserner Fassung stellt Uwe Berberich seit einiger Zeit ebenfalls her. Fotos: Andrea Gerecke gestellte bei der Sparkasse. Das Haus hat sie vor etwa 30 Jahren erworben. „Der von Karin“, heißt es aber immer noch, wenn man Uwe meint. Wobei er gut aufgenommen wurde, nur geht das nicht ganz so fix bei den Ostwestfalen. Wenn sie dann aber jemanden ins Herz geschlossen haben, bleibt er dort. Längere Zeit haben beide Eheleute im Gospelchor gesungen, aber das ließ sich zeitlich nicht mehr einrichten und mit der Berufstätigkeit verbinden. „Meine Frau spinnt“, erklärt Uwe Berberich mit Augenzwinkern. Aber er darf das sagen, denn sie tut es tatsächlich, nämlich beim Heimatverein in Südhemmern. Wenn dort an der Mühle eingeladen wird, dann demonstriert sie dieses wunderbare alte Handwerk, das auch etwas für die Seele ist. „Wenn ich so weit bin, dann will ich mit einer mobilen Schmiede dabei sein“, ergänzt er und weist schon auf sein zweites Hobby hin. Zunächst war und ist er mit Leidenschaft der Malerei verfallen. Inspiriert vom Vater, der Hobbygrafiker und Maler war und wunderbare Teppichbilder erschaffen hat - nach Vorlagen berühmter Künstler. Die schmücken inzwischen die Wände im Haus von Uwe und Karin Berberich. Der Vater war von Beruf Stahlformbauer und hat sich mit seinem Hobby eine eigene Welt geschaffen. Sehr akribisch und formvollendet, auf dem Weg dahin immer mit sich ringend. Malerisches Vorbild für ihn war Wassily Kandinsky: Russischer Maler, zweiten Mal. Aber dann kamen doch die Zweifel, ob wir das packen. Im Umkreis von 1500 Kilometern wären die Menschen zu betreuen gewesen, 200 Kilometer entfernt lag der nächste Ort und 600 Kilometer weiter weg befand sich ein Arzt“, berichtet Uwe Berberich. „Ausschlaggebend war aber die Jahreszeit. Wir waren im afrikanischen Winter dort und sind hier wieder im westfälischen Herbst angekommen, wo alles so satt und so grün aussah. Das würde uns einfach fehlen, haben wir beide beschlossen und sind geblieben.“ Die Berberichs sind eine inzwischen schon fast klassische Patchworkfamilie. Uwe steuert die Kinder Sonja, Simon und Anne aus erster Ehe bei, zu Karin gehören die Kinder Andreas und Miriam. Der Nachwuchs geht natürlich inzwischen eigene Wege. Karin ist übrigens eine waschechte Hillerin und arbeitet als An- Martin Schofeld Fensterservice Fenster • Türen • Rollladen Am Teich 19, 32479 Hille Tel.: (0 57 03) 51 66 02 Mobil: (01 60) 93 25 94 30 schofeld@fensterservice-hille.de Fax: (0 57 03) 5 20 51 82 www.fensterservice-hille.de ● Ambulante Alten- & Krankenpflege ● Tagespflege Am Rathaus Am Rathaus 1 + 7 | 32479 Hille-Hartum | Tel.: 05 71 - 9 72 72 72 E-Mail: info@hiller-pflegedienst.de | www.hiller-pflegedienst.de


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