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Hille extra 9 Uwe Berberich mit seiner Bilderarbeitsmappe. Kunstausstellung „Hille – ganz ARTig 2018“ ■ Seit Jahren hat sich die Kunstausstellung im Rathaus der Gemeinde Hille etabliert, erlebt bei Ausstellern und Besuchern immer größeren Anklang. ■ Vom 5. März bis zum 27. April findet die nächste Schau in Hartum statt. „Meine Lieblingswerke“ ist sie überschrieben und zu den gewohnten Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen. ■ Teilnahmemeldungen sind noch bis zum 19. Januar 2018 bei Sabine Tegeler möglich (Kontakt: Telefon 0571-4044-267, E-Mail s.tegeler@hille.de). ■ Die Ausstellung gibt es seit 2010, in 2018 ist es dann die 5. Werkschau. In den Jahren dazwischen lag drei Mal die Ausstellung „Hille ´s Mini-ARTur“. ■ Die Organisation befindet sich in bewährter Weise in den Händen von Sabine Tegeler, tatkräftig unterstützt vom Hausmeister Thomas Bruns. ■ 2010 begann alles mit 16 Künstlern, inzwischen treffen sich 20 bis 30 Kreative, darunter etliche Stammgäste und immer wieder ganz neue Teilnehmer. „Manchmal fiel die Ausstellung in das Jahr, wo auch das LandArt-Festival ausgetragen wurde, dann griffen wir dieses Thema auf“, berichtet Sabine Tegler. (Zum Beispiel 2012 „Bewegung und Begegnung im Mühlenkreis“ oder 2014 „Wasser und mehr“.) ■ „Unser Anliegen ist, den Künstlern, die die Gemeinde hat oder die von hier stammen, die Möglichkeit zu geben, sich mit ihren Werken zu präsentieren. Durch diesen Aufruf hat sich erst mancher Künstler motiviert gefühlt, seine Arbeiten auszustellen. Erstaunlich, welche verborgenen Talente überall so schlummern.“ ■ Und toll, dass es diese Möglichkeit für einen künstlerischen Überblick im Rathaus gibt. Grafiker und Kunsttheoretiker, der auch in Deutschland und Frankreich lebte. Zunächst trat Uwe beruflich in die Fußstapfen des Vaters und erlernte den Stahlformbau. Das Kreative ging ebenso in der Familie weiter, wobei Uwe Berberich 1994 als Einstiegsjahr bezeichnet. „Ich suchte damals einen Ausgleich und habe ihn als freier Künstler gefunden. Habe die Farben für mich entdeckt und die Strukturen und konnte bestens dabei abschalten.“ Autodidaktisch hat er sich die Wege geebnet und mit Öl begonnen. Eine schwere Materie, die viel Geduld erfordert. Und wenn es dabei um Vorbilder geht, so war es August Robert Ludwig Macke, einer der bekanntesten deutschen Maler des Expressionismus. Erste Werke von Uwe Berberich zeugen davon. „Am liebsten male ich Aquarell oder großformatig in Acryl“, ist zu erfahren. Bei Letzterem kann man eben auch „dick auftragen“ und quasi „die Sau rauslassen“. Es ergibt einfach eine andere, aussagekräftige Tiefe. Auf einigen Ausstellungen war er schon in Bielefeld präsent, darunter bei einem Optiker und am Rande eines Wanderwegs auf der Deele eines Bauerngehöftes. Wenn in der Gemeinde zur Kunstausstellung „Hille – ganz ARTig“ aufgerufen wird, ist er dabei. Schon zum wiederholten Male. Das Motto Wasser hatte es ihm angetan. „Das konnte ich mit den mir eigenen Mitteln wunderbar umsetzen“, erzählt er. Oder das „Hartumer Wappen“. Seine Version davon hängt im Ratssaal, worauf er besonders stolz ist. Glasbilder und Emailarbeiten sind ebenfalls sein Ding. In ganz frühen künstlerischen Zeiten hat er mal auf diese Art ein Kreuz kreiert. Und vor einigen Jahren schuf ein Kunstschmied einen Rahmen drum herum, um das Werk für den Altar der St. Paulskirche in seiner Heimatstadt Fürth anzupassen. Die Erwähnung zaubert ein Lächeln ins Gesicht von Uwe Berberich. „Es sind natürlich Bilder dabei, die gebe ich nie wieder her“, sagt er, wovon das gesamte Haus zeugt, das einer schönen Ausstellung gleicht. „Wenn jemand ebenso be- Künstler aus der Umwelt, der Natur, von einem Bild, vom lodernden Feuer im Kaminofen. Das muss er dann „einfach“ nur umsetzen. Schöne Farben, die miteinander harmonieren, sind dabei wichtig. Und Bilder „wachsen“, wenn Uwe Berberich an seinem Arbeitsplatz im Obergeschoss des Hauses schafft. „Ich weiß am Anfang nur ungefähr, was ich will. Der Rest entwickelt sich und die Farbe fließt aufs Papier. Deshalb finde ich auch Aquarellmalerei so herrlich.“ Bei den mosaikartigen Varianten gesellt sich ein Geviert zum anderen, hell und dunkel, düster und froh. Gegensätze stellen keine solchen dar, sondern korrespondieren. „Es wirkt begrenzt und strukturiert – so, wie ich versuche zu sein. Dabei gibt es fließende Übergänge.“ Vom Vater hat er noch echte Schätze, bronzefarben, deren Herstellerfirma schon lange nicht mehr existiert. Nun setzt Uwe Berberich damit Akzente auf seinen Bildern. Ansonsten hat er im Laufe gründlicher Prüfung die für ihn passenden Farben und Pinsel gefunden. Tageslicht bevorzugt er fürs Malen. Das ist angenehmer. Aber es geht auch bei künstlicher Beleuchtung. „Sich auszuprobieren“, rät er. Ihm hat die kreative Beschäftigung die Möglichkeit gegeben, abzuschalten und runterzukommen. Zeitweise kann das, in schwierigen Lebenssituationen, auch die Rettung sein. geistert ist wie ich und sich an der Harmonie freut, dann verschenke ich auch gelegentlich eine Arbeit“, gesteht er. Seit einem halben Jahr ist er aufs Metall gekommen. Das Thema stand zwar schon einmal vier Wochen lang in seiner Ausbildung als Formbauer auf dem Plan, aber da sprang der Funke noch nicht über. Inzwischen geht er bei Schmiedemeister Rolf Kaiser in Südhemmern/ Specken in die Schule. „Das ist ein Kunstschmied aus Leidenschaft, von dem man wirklich was lernen kann“, betont Uwe Berberich. Zweimal die Woche ist für zwei bis drei Stunden Unterricht angesagt und dann „kümmere ich mich nur ums Eisen, was volle Konzentration erfordert und wobei ich mich total ausklinken kann“. Einige Arbeiten zeugen vom Erfolg in diesem Metier: ein schmiedeeisernes Fenster für einen Weinkeller, blütenförmige geschliffene Glasformen in edler metallener Halterung. Jüngste Anschaffung ist das eigene, notwendige Handwerkszeug. Anregungen holt sich der Feldstraße 4 32479 Hille Tel. 0 57 03 / 23 77 Fax 0 57 03 / 36 77


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