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20180703.KAISER_WILHELM

Dienstag, 3. Juli 2018 Der Kaiser Mindener Tageblatt 41 Auf den Spuren der Geschichte Nonnen, Edelfrauen und Gebeine in alten Gräbern: Margarethenkapelle und Kreuzkirche zählen zu den ungewöhnlichen Attraktionen auf der Wanderung nach Westen. Von Robert Kauffeld Porta Westfalica (rkm). Der Name täuscht: Eine „Burg“ war die Wittekindsburg wohl nie. Sehr wohl aber sind in diesem Bereich auf dem Wiehengebirge die Reste einer alten Wallburg zu sehen, die bereits in vorchristlicher Zeit, im dritten bis zweiten Jahrhundert vor Christus, angelegt wurde. Das Häverstädter Tor Dass sich nach mehr als zwei Jahrtausenden durchaus noch Zeichen früherer menschlicher Siedlungen offenbaren, kann der Wanderer selbst sehen, wenn er nördlich der Gaststätte ein kurzes Stück nach Westen geht. Große Tafeln weisen auf Merkmale hin, die man sonst leicht übersehen könnte. Rechts, parallel zum Weg, ist ein Erdwall erhalten geblieben, auf dem – das wurde durch Ausgrabungen nachgewiesen – hölzerne Palisaden dem Schutz der Burg dienten. Etwas weiter westlich ist der Wall unterbrochen, denn hier war ein Zugang, „Häverstädter Tor“ genannt, weil von hier ein Weg zum früheren Dorf Häverstädt führt. Die Wittekindsburg war eine germanische Wallanlage, die 1907 von Professor Friedrich Langewiesche aus Bünde erforscht wurde. Sie ist etwa 650 Meter lang, 110 Meter breit und bildet ein langes, schmales Rechteck. Gegen Ende des neunten oder zu Beginn des zehnten Jahrhunderts wurde an gleicher Stelle eine neue Burg erbaut, die von einem Mauerring aus Stein geschützt wurde. Die Königslinde Drachenflieger haben in der Nähe der Gaststätte „Wittekindsburg“ ihre nach Süden gerichtete Startrampe errichtet. Von der Startrampe geht es südlich der Gaststätte weiter. Nach kurzer Strecke – man muss schon genau hinsehen – erblickt man auf der rechten Seite des Weges einen vom Sturm arg zerzausten Baum Es ist die „Königslinde“, die, wie auf einem Schild zu lesen ist, am 23. August 1842 in Gegenwart von König Friedrich Wilhelm IV. und seiner Gemahlin gepflanzt wurde, nunmehr also über 175 Jahre alt ist. Grund für den Besuch seiner Majestät war die erfolgreiche Renovierung der Margarethenkapelle, die sich in unmittelbarer Nähe in schlichter Schönheit präsentiert. Margarethenkapelle Es ist ein spätromanischer Bau, aus Sandsteinquadern gefertigt, der einen kleinen Glockenstuhl trägt. Die Kapelle wird erstmals in einer Urkunde von 1224 erwähnt. Ob sie auf den Grundmauern des 993 gegründeten, aber schon bald nach Minden verlegten Nonnenklosters errichtet wurde, ist nur eine Vermutung und nicht bewiesen. Der Innenraum der schlicht gestalteten Kapelle dient auch heute noch religiösen und kulturellen Veranstaltungen. An der Westseite ist ein Kreuzstein aufgestellt, der 1932 in der Nähe gefunden wurde. Auf der Vorderseite des 1,85 Meter hohen Steins befindet sich ein erhaben herausgearbeitetes Kreuz mit langem Tragestab, wie man es von Vortrage- oder Prozessionskreuzen kennt. Wenn man westlich um die Kapelle herum etwas nach unten geht, kann man die mächtige Stützmauer sehen. Wittekindsquelle Etwas weiter westlich der Kapelle ist der umbaute Austritt der früheren Wittekindsquelle zu sehen, die infolge von Bergbauarbeiten Ende der 30- er-Jahre versiegte. An diese Quelle – aber auch für andere Quellen wird diese Verbindung in Anspruch genommen – knüpft sich die Sage von der Bekehrung Wittekinds zum christlichen Glauben. Ein Monumentalgemälde in der Gaststätte Wittekindsburg zeugt von diesem Ereignis. Mundloch Die Wittekindsquelle, die zweifellos auch schon für die Bewohner der Wittekindsburg und des späteren Klosters von großer Bedeutung war, ist lange durch Bergbauarbeiten versiegt. Zahlreiche Schächte und Mundlöcher von Stollen deuteten früher auf diesen Bergbau hin, bis sie schließlich verschlossen wurden. Kurz hinter der Wittekindsquelle ist nur noch das verschlossene Mundloch eines Stollens zu sehen. Kreuzkirche Ein Bodendenkmal von großer historischer und kunstgeschichtlicher Bedeutung wurde 1996 bei archäologischen Untersuchungen im Bereich der Wittekindsburg entdeckt. Es sind die Grundmauern einer Kreuzkirche, die aus dem 10. Jahrhundert stammen dürfte. Seite 19 Idylle im Wald auf dem Bergkamm: Die Margarethenkapelle lohnt einen Besuch, auch zu einem der manchmal dort stattfindenden Konzerte. MT-Foto: Alex Lehn MIN D EN ( WE STF. ) TRADITION IN FERMENTATION – since 1910 – Originale unserer Region Foto: GettyImages Firmengründer Ernst Böcker Ernst Böcker GmbH & Co. KG 32427 Minden · info@sauerteig.de www.glutenfrei-vom-baecker.de aus i Mit den besten Wünschen zur Eröffnung Juli 2018 Nach einem Verkehrsunfall zum erfahrenen Spezialisten EUGEN KAUFHOLD Rechtsanwalt Fachanwalt für Strafrecht Experte für alle Verkehrsfragen Pöttcherstraße 12 · 32423 Minden Telefon: 05 71 / 3 98 29-0 · Fax: 05 71 / 3 98 29-10 www.kaufhold-minden.de · E-Mail: ra@kaufhold-minden.de Immer da, immer nah. Service ganz in Ihrer Nähe. Ihr Schutzengelteam – direkt unterm Willem Sophia Aç Portastr. 49, 32457 Porta Westfalica Tel. 0571/3885775, Fax 0571/3885776 ac@provinzial.de Wir erstellen Einkommensteuererklärungen für Arbeitnehmer, Rentner, Hausbesitzer und Kapitalanleger, kompetent und zuverlässig im Rahmen einer Mitgliedschaft gem. § 4 Nr. 11 Steuerberatungsgesetz. Michael Peper wird unterstützt von Rainer und Brigitte Nobbe, die seit 1990 als Fachberater für Einkommensteuer tätig sind. Lohnsteuerhilfeverein e. V. 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