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40 Mindener Tageblatt Der Kaiser Dienstag, 3. Juli 2018 Eines von vielen Mementos am Wegesrand. MT-Foto: Alex Lehn Wer genau hinsieht, kann aufregende Details entdecken. Foto: Kauffeld Entdeckertour am Berg In und um Barkhausen kennt Robert Kauffeld sich aus. Fürs Mindener Tageblatt schreibt er, was Besucher bei einer Wanderung sehen und erleben können. Von Robert Kauffeld Porta Westfalica (rkm). Wenn die Besucher das mächtige Denkmal ausgiebig bewundert haben, ist es Zeit für eine Wanderung in die nähere Umgebung. Wer über die Statue des Kaisers und den riesigen Baldachin aus auffällig gesprenkelten Quadern gestaunt hat und sich fragte, wo der verwendete Porta-Sandstein her kam, kann das jetzt selbst erforschen. Es war sicherlich ein glücklicher Umstand für den Bau, dass westlich der damals weithin größten Baustelle etwa auf gleicher Höhe ein reiches Vorkommen an Sandstein zur Verfügung stand. Das führte aber auch – geplant war es so wohl kaum – zum für spätere Generationen beliebtesten Wanderweg zwischen Denkmal und der Gaststätte Wittekindsburg. Mag der „Kammweg“ mehr Besucherzahlen aufweisen und der am nördlichen Fuße des Berges nach Häverstädt führende „Philosophenweg“ der Geheimtipp sein: die Besucher aus der Umgebung, und nicht nur sie, lieben „ihren“ Wanderweg, der durch die Wolfsschlucht führt. Wolfsschluchtweg Ein zunächst recht breiter Weg führt von der Ringterrasse unterhalb der Felskante nach Westen. Hier wurden einst die großen Gesteinsblöcke auf Schienen zur Baustelle transportiert. Heute ergeben sich für den Wanderer immer wieder schöne Ausblicke auf die Weser und eine Landschaft mit zahlreichen Wasserflächen, bis man schließlich an eine große U-förmige Höhle mit zwei Ausgängen kommt. Genaue Betrachtungen zeigen Zeichen für den Abbau der Steinblöcke. Wellenartige parallele Linien im Gestein deuten auf den Einsatz von Werkzeugen hin. Offenbar wurden Spitzmeißel eingesetzt. Auch der Einsatz von Sägeketten ist zu vermuten, die durch zwei im Winkel zueinander gebohrte Löcher geführt wurden. Bohrlochpfeifen deuten darauf hin, dass hier auch gesprengt wurde. Einige rechteckige Aushebungen sind vorhanden, die wohl als Balkenlöcher zur Errichtung einer Arbeitsbühne geschaffen wurden. In dieser Höhle wurden die meisten Steine für den Bau des Denkmals abgebaut. Der Wolfsschluchtweg wird immer schmaler, auch romantischer. Bald sieht es aus, als ob lange Seile aus den Baumkronen zur Erde hängen. Es sind die Lianen der Waldrebe, manchmal bis zu 20 Meter lang. Clematis vitalba, der wissenschaftliche Name – unsere Gartenclematis ist mit ihr verwandt. Der Steinerne Mann Weitere alte Steinbrüche schließen sich an. Hier wurden schon vor Jahrhunderten Steine abgebaut. Schließlich erreicht man den 1912 vom „Bergverein Minden“ geschaffenen Rastplatz „Leonhardis Ruh“, auf den zwar noch eine Tafel hinweist, dem aber, um wirklich ruhen zu können, die einst vorhandene Bank fehlt. Bei der Anlage dieses Platzes wurde der „steinerne Mann“ entdeckt, ein etwa 75 Zentimeter großes Sandsteinrelief in der Felswand, das nach der Inschrift auf einer Kupfertafel vermutlich aus dem 12. oder 13. Jahrhundert stammt. Es ist stark verwittert. Alternativ: Der Kammweg Von der oberen Terrasse des Denkmals ist es nur ein kurzer steiler Aufstieg, bis man den Kamm des Wiehengebirges erreicht hat. Auf dem Weg zur Wittekindsburg bieten sich immer wieder Ausblicke in die Weite der Norddeutschen Tiefebene wie auch in die hügelige Landschaft südlich des Gebirges. Schnell ist der erste Haltepunkt erreicht. Wenn die Sonne in einem bestimmten Winkel die Weser und die Teiche südlich der Weser trifft, erscheinen die Wasserflächen unten im Tal oftmals wie silberne Flächen. Das ist so eindrucksvoll, dass der Volksmund dieser bis vor kurzem noch mit einer Schutzhütte versehenen Aussichtsplattform den Namen „Silberblick“ gab. Kurz davor, vom Kamm aus nur mit Mühe zu sehen, liegen auf halber Höhe der Steilwand zwei kleine Höhlen. Diese dienten abenteuerlustigen Barkhauser Jungen, als sie noch nicht von den Errungenschaften moderner Technik gefesselt wurden, als ihre „Burg“ für Abenteuer. Erreichen konnte man die Höhlen auch über einen Kletterkamin vom heute nicht mehr zugänglichen „Felsenweg“ am Fuße der Steilwand. Moltketurm Vom Silberblick geht es weiter, immer an der steilen, aber vom Wege aus nur selten sichtbaren Felskante entlang, bis man den Moltketurm erreicht, einen Aussichtsturm, der keineswegs zu diesem Zweck gebaut wurde und erst viel später diesen Namen erhielt. Auf Anregung des Obergeometers Johann-Jacob Vorlaender wurde der seinerzeit „Wittekindstein“ genannte Turm 1829 als trigonometrischer Punkt, als Fixpunkt für örtliche Messungen, errichtet. Er wurde 1906 dem Zeitgeist entsprechend zu Ehren des Preußischen Generalfeldmarschalls Graf von Moltke auf dessen Namen umbenannt. Eine enge Wendeltreppe mit 71 Stufen führt zur oberen Plattform des 13,90 Meter hohen Turms 294 Meter über NN. An der Wittekindsburg lässt es sich gemütlich rasten. Der Blick in die Ferne ist einzigartig. Bei gutem Wetter sind hier auch die Drachenflieger unterwegs. MT-Foto: Malina Reckordt „Der steinerne Mann“ heißt dieses Relief. Foto: Kauffeld Höhlen und Mundlöcher von Stollen gibt es vielerorts. Foto: Kauffeld Kreuzstein an der Margarethenkapelle. MT-Foto: Alex Lehn KÄLTE – KLIMA – ELEKTROTECHNIK ÖFFNUNG ERÖ Betriebsstätte Minden Königstraße 130A | 32427 Minden Unsere Leistungen: * Kältetechnik * Klima- & Lüftungstech hnik * Elektrotechnik * Heizungstechnik * Wärmerückgewinnung ng & Energieoptimierung * Service + Wartung + Instandhaltung Tel.: 0571 - 789 685 34 Fax: 0571 - 789 685 35 ng www.schwier.de info@schwier-kaelte.de Eiscafé Cortina Eisdiele, Café mit Kuchenbüfett, nahe am Porta-Radweg gelegen. Es gibt 40 verschiedene Eissorten, vom traditionellen Vanille-Eis bis zu eigenen kreierten Eissort Extras: Selbstgemachtes italienisches Speiseeis, nur frisches Obst wird für die Eisbecher verwendet. Drei Eiswagen. 2018 40 JAHRE IN PORTA! ten. ndet Eiswagen „Hier läuft das Eis nicht vom Band . . . . . . es wird gemacht mit Herz und Hand!” Freiherr-von-Stein-Str. 2 · PW-Barkhausen · Tel. 05 71 / 77 98 04 57 Öffnungszeiten: Mo. – So. 9.30 – 22.30 Uhr Planen Sie auch einen (Um-)Bau? 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