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16 Mindener Tageblatt Der Kaiser Dienstag, 3. Juli 2018 Über den Terrassenrand hinaus In einem langwierigen Diskussionsprozess bemühen sich örtliche Akteure des „Barkhauser Kreises“ um die Weitung des Blicks auf die Geschichte über die Momentaufnahme des Wilhelminismus hinaus. Von Jürgen Langenkämper Porta Westfalica (mt). Die Porta Westfalica hat mehr zu bieten als das Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Das ist wohl den meisten, die lange genug in der noch jungen Stadt des Namens und in Sichtweite der geologisch geografischen Formation leben, längst klar. Doch der Blick der Denkmalseigner aus Münster und der von ihnen beauftragten Büros zur Neuerarbeitung eines Ausstellungskonzeptes schien anfangs und noch geraume Zeit auf das Kaiser- Wilhelm-Denkmal fokussiert, um nicht zu sagen fixiert. Jenseits des Terrassenrandes herrschte allenfalls eine nebulöse, auf Internetrecherchen beruhende Ahnung, dass es „da noch etwas geben“ könnte. Und in der Tat fiele jedem aufmerksamen Zeitungsleser aus der Region in Kürze eine Vielzahl von Projekten und markanten Punkten in nicht allzu großem Umkreis um die Denkmalsterrasse ein, die mal mehr, mal weniger intensiv, oft mehrfach Gegenstand der Berichterstattung waren und auch eines Hinweises für aus der Ferne anreisende Besucher wert wären. Vereine und Initiativen, die sich für das eine oder andere Projekt engagieren, hatten sich im so genannten „Barkhauser Kreis“ zusammengeschlossen und suchten von Anfang an den Kontakt zum Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), um Ideen und Informationen auszutauschen und Anregungen zu geben. Doch dabei rannten sie keineswegs offene Türen ein. Dennoch ist in einem zuweilen langwierigen Diskussionsprozess ein Kompromiss herausgekommen, mit dem viele Beteiligte gut leben können. „Den großen Masterplan für die Porta Westfalica, den wir uns gewünscht hätten, gibt es nicht“, sagt Hans-Helmut Preuße von Mindener Sektion der Gesellschaft für Archäologie in Ostwestfalen (GeFAO). Unter dem Oberbegriff „2000 Jahre Geschichte auf 2000 Metern“ hätte er eine stärkere Hinführung zu den weiteren historischen Relikten auf dem Wittekindsberg – von der Wittekindsquelle über Kreuzkirche und Margarethenkapelle bis zur Wittekindsburg, mal als Fliehburg, mal als Ausflugslokal und anderes mehr – favorisiert. Dennoch begrüßt er die Aufnahme vieler Besonderheiten in der Region in die 15 Meter breite Panoramawand mit 36 Stationen zum Anklicken. Ganz wichtig war den Interessierten vor Ort, dass die dunkelsten Kapitel in der Geschichte – die menschenverachtende, lebensvernichtende Ausbeutung von Zwangsarbeitern in der Endphase des Zweiten Weltkrieges bei einer Fixierung auf die Wilhelminische Epoche nicht unter den Teppich gekehrt würde. Denn quasi zu Füßen des „Kaisers“ erlitten Menschen unvorstellbares Leid, viele starben. Nach ersten Textvorschlägen aus Münster habe der Verein KZ-Gedenk- und Dokumentationsstätte Porta Westfalica aufgrund seiner konkreten Detailkenntnisse vor Ort Gegenvorschläge gemacht, aus denen dann gute Kompromisse entstanden seien, wie der stellvertretende Vorsitzende Thomas Hartmann sagt. Noch bedauert er zwar, dass „die oben dargestellte Geschichte 1919 endet“ und erst wieder mit der Verlagerung von Rüstungsproduktion in die unterirdischen Stollen in beiden Porta-Bergen 1944 wieder beginnt, aber das jetzige Konzept habe den Vorteil, dass es sich „jederzeit nach Materiallage erweitern“ lasse, etwa wenn fundierter erforscht werde, was in der Weimarer Republik und zu Beginn der NS-Zeit während der „Transformation von der Demokratie zur Diktatur“ rund um die Porta Westfalica passiert sei. Auch Hans-Helmut Preuße ist nach anfänglicher Kritik an den ersten Textentwürfen, was zur Einbeziehung der Fachkommissionen des LWL führte, trotz des Verzichts auf Masterplan als ganz großen Wurf recht angetan. „Die Altertumskommission hat eine Volontärin beauftragt, aufgrund deren Arbeit das Gelände der Wittekindsburg mit neuen Tafeln mit QR-Codes erschlossen wird.“ Über den innovativen Ansatz, der den Bogen vom Frühmittelalter ins Internetzeitalter schlägt, soll in Kürze ein wissenschaftlicher Aufsatz erscheinen. Was dann noch zu tun ist, um das Ensemble für Touristen nach einem Erstbesuch am Denkmal für eine vielleicht etwas längere Wiederkehr zu tiefgründigerer Erkundung interessant zu machen, steht wohl auch in Verantwortung der Kommunen und des Kreises. Seltene Führungen (hier ein Foto dazu) erinnern auch an das Leid der Zwangsarbeiter, die sich in den Bergwerksstollen zur Nazizeit zu Tode schuften mussten. MT-Foto (Archiv): Alex Lehn Interesse für längere Wiederkehr zu tiefgründigerer Erkundung wecken Wir gratulieren zur Eröffnung und wünschen viel Erfolg! Als Familienunternehmen aus unserer Region sind wir stolz darauf, mit mittlerweile 24 porta Einrichtungshäusern zu den größten Einrichtungsunternehmen Deutschlands zu gehören. Mit unserem Stammhaus in Barkhausen sowie den Standorten Bielefeld und Gütersloh sind wir 3 mal in der Region OWL vertreten. Auf der über 82.000 m² großen Verkaufsfläche finden Sie hochwertige Markenmöbel, junge Wohntrends, Das Einkaufserlebnis für die ganze Familie Mehr entdecken: porta.de HERZLICH WILLKOMMEN! 32457 Porta Westfalica-Barkhausen • Porta Möbel Handels GmbH & Co. KG Barkhausen • Feldstraße 20 • Tel.: 0571 9553-0 33699 Bielefeld • Porta Möbel Handels GmbH & Co. KG Bielefeld • BAB-Abfahrt Bielefeld-Ost • Bielitzer Straße 40 • Tel.: 0521 9208-0 33332 Gütersloh • Porta Möbel Handels GmbH & Co. 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