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Dienstag, 3. Juli 2018 Der Kaiser Mindener Tageblatt 13 Manchmal wartet Hobbyfotograf Ingo Prieß geduldig auf den richtigen Moment. Manchmal entdeckt er den perfekten Ort ganz unerwartet. Foto: Ingo Prieß Der mit dem Licht spielt Für Ingo Prieß sind die Porta Westfalica und das Denkmal Motive, derer er nie müde wird. Vor allem abends und in der Nacht geht er auf Fotojagd. Von Monika Jäger Porta Westfalica (mt). Wenn es dunkel wird, macht sich Ingo Prieß (53) auf den Weg. Jetzt, in der kurzen Zeit zwischen Tag und Traum, wird es irgendwann diesen einen magischen Moment geben – den, wo sich die Landschaft verwandelt, in einzigartiger Weise, jeden Tag anders. „Ich versuche, das Letzte aus der Natur rauszukitzeln“, sagt der Hobbyfotograf. „Stimmung, Farbkontraste, Abendlicht: All das interessiert mich.“ Tageslichtbilder findet er darum „eher langweilig“. Die HDR-Hochkontrastaufnahmen macht er meist mit Stativ und seiner Canon EOS 6D. So zwischen 2000 und 3000 sind es jeden Monat, die besten arbeitet er am Rechner nach. Und die anderen? „Ich kann mich gut von Datenmüll trennen“, sagt er trocken. „Ich sehe mir ein Foto an und weiß dann meist sofort: Das wird was. Und manchmal, da wird es dann auch was ganz Besonderes, da sind dann Ergebnisse, die ich gar nicht erwartet hatte.“ Und danach, fast entschuldigend: „Ich komme, glaube ich, gerade ins Schwärmen.“ Eigentlich überlässt er aber wenig dem Zufall. Nach vielen Jahren geduldiger Motivsuche – Prieß legt höchsten Wert darauf, dass sich seine Fotos unterscheiden, dass er die Standpunkte, die Motive, die Komposition verändert – wisse er inzwischen, wann er los gehen muss. Als Berufssoldat ist er nur an den Wochenenden in Porta Westfalica: „Sobald es das Wetter zulässt, bin ich unterwegs.“ Auf Fotojagd ist er hier seit Mitte der 90er Jahre, als er in die Region zog. Eine Ausstellung hat er noch nie bestückt, er verkauft keine Bilder, seine Fans können ihm nur auf Facebook folgen. Und ab und zu im Mindener Tageblatt. Morgens, abends, im Winter, Frühjahr, Herbst, Sommer: Die Landschaft um den „Kaiser“ bietet immer neue faszinierende Einblicke. Fotos: Ingo Prieß


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