14 Mindener Tageblatt Der Kaiser Dienstag, 3. Juli 2018 Kenntnis und Kurzweil Mit dem sanierten Denkmal wird auch die neue Dauerausstellung eröffnet. Hier geht es mit vielen verschiedenen Darstellungsweisen um Geschichte, aber auch um Geschichten. Von Monika Jäger Porta Westfalica (mt). Eines der wichtigsten Denkmäler Deutschlands steht auf dem Wittekindsberg – das betonte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Besitzer in der Vergangenheit immer wieder. Doch es dauerte, bis die Sanierung in Angriff genommen wurde. Dabei waren nicht nur der vernachlässigte Zustand des Monuments ein Problem, sondern auch die fehlenden Informationen für Besucher. Ein paar Infotafeln, das war alles. Nichts zu den Hintergründen des Baus, nichts zur Kriegswirtschaft zur NS-Zeit, nichts zu den anderen Sehenswürdigkeiten in unmittelbarer Nähe. Das wird jetzt anders. Mit der Neueröffnung des Kaiser Wilhelm Denkmals am 8. Juli 2018 wird auch ein Besucherzentrum eingeweiht, das sich mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft befasst. Dort gibt es künftig Informationen über ein breites Themenspektrum, es ist barrierearm gestaltet, nebenan sind Gastronomie und Toiletten. Wermutstropfen: Auch die Parkplätze wurden umgestaltet und sind nun kostenpflichtig. Dafür müssen Besucher nichts bezahlen, um das bedeutende Monument zu besuchen oder sich in dem neuen Besucherzentrum ausführlich zu informieren. In dem Raum unterhalb des Denkmals, der mit fließenden Übergängen und einem ansprechenden Farbkonzept gestaltet wurde, soll künftig das Denkmal als „Stein des Anstoßes“ auch kritisch hinterfragt werden und, so der LWL, dadurch „aktiv gegen Verdrängung, zum Nachdenken und zum gewissenhaften Umgang mit Geschichte anregen.“ Motto: „Weitblick und Einblick“. Kaiserliche Aussichten im Eingangsbereich Der Eingangsbereich steht unter dem Motto „Kaiserliche Aussichten“. Hier sind Erinnerungsfotos von Besuchern aus 120 Jahren zu sehen. Ein Infomonitor vermittelt aktuelle Hinweise, und dann gibt es hier noch eine Medienstation über das Barkhauser Fotostudio Henssgen, das über 50 Jahre lang Besucher am Denkmal fotografierte. Der Kaiser auf dem Berg dürfte zu den am häufigsten fotografierten Sehenswürdigkeiten der Region zählen, und auch lange vor der Erfindung des „Selfies“ war es schick, 17 16 Leitsystem L2 L1 ein Erinnerungsfoto zu machen, das die Zeit an diesen besonderen Punkt in der Landschaft für immer festhält. Wer? Wann? Was?: Das Rondell Das Rondell besteht aus kreisförmig angeordneten Tafeln (Displays) mit Informationen und Objekten zu den Kaisern Wilhelm I. und Wilhelm II. Ein weiterer Teil befasst sich mit dem Bau des Denkmals und mit der Auseinandersetzung mit diesem Monument in der Geschichte. Im Rondell laufen außerdem Kurzfilme. In diesen treten drei sehr unterschiedliche zeitgenössische Personen auf, die verschiedenen Sichtweisen auf den Bau des Denkmals vertreten. Da ist zum einen Kaiser Wilhelm II., zum anderen der Mindener Oberbürgermeister Theodor Bleek, und dann noch das Dienstmädchen Henny, die eine ganz eigene Ansicht zu dem Ganzen vertritt. Räuchereiche und Natursteinboden Auch über das Farbkonzept haben sich die Gestalter Gedanken gemacht. Der helle und lichte Raum bekam einen Natursteinboden. Ausstellungsdisplays 22 14 10 9 12 Geo-Modell 20 15 und Wandvertäfelungen 13 sind aus Räuchereiche. „Akzente 21 setzen weiße Sockel, großformatige Leuchtbilder und bordeauxrote Textilien“, so der LWL in einer Kurzbeschreibung. Panoramawand als zentrales Element Mitten in der Ausstellung steht die Panoramawand, und entsprechend ist sie als ein zentrales Element konzipiert. Die großformatige, 17,50 Meter lange Illustration zeigt in 33 Einzelszenen die Porta als Geschichtsund Kulturlandschaft. Und wer mehr wissen will, kann sich an den Medienstationen informieren. Diese vermitteln mit Filmen, Animationen, Bildern und Texten die Hintergründe. Galerie zeigt zum Start Fotos von den Bauarbeiten Die Rückwand der Panoramawand soll als Galeriefläche genutzt werden, und sie kann viele verschiedene Funktionen erfüllen. Als erste Ausstellung werden hier professionelle Fotografien der Bauarbeiten am Kaiser Wilhelm-Denkmal ab 2015 gezeigt. Auch die Baustelle war in den vergangenen Jahren ein sehr beliebtes Fotomotiv. 23 5 7 Leitsystem 8 19 Leuchtbild Gebärdensprache an Medienstationen Viele Themen werden an den Medienstationen aufgearbeitet. Sie bieten Informationen in Deutsch, Englisch, Gebärdensprache und Audiodeskription. Ein interaktives Geologiemodell beispielsweise greift die Themen Geologie, Natur, Wirtschaft, Verkehr und Siedlung auf. Nachdenken über Denkmäler Wie stehen die Besucher eigentlich zu Denkmälern? Diese Frage wirft die Ausstellung ebenfalls auf. Eine Mediensäule sowie drei Medientische mit 3D-Modellen zeigen international bedeutende Denkmäler und ihre unterschiedlichen Konzepte. Zu diesen zählen Mount Rushmore, USA, das Holocaust-Mahnmal, Berlin, und das Großmonument Mansudae, Nordkorea. Außerdem können Besucher in einer Befragung Ihre Meinung zur Denkmalkultur äußern. Die Köpfe von gleich vier US-Präsidenten wurden im US-Staat South Dakota jeweils 18 Meter hoch in die Felsen des Mount Rushmore gemeißelt. Für die einen ist dieses der „Schrein der Demokratie“, für die anderen – die Lakota-Indianer – ist es eine Entweihung ihres heiligen Berges. 1 3 6 2 Begrüßungstext (Monitor) 4 Mansudae steht in Pjöngjang, zentral sind zwei Bronzefiguren, die 20 Meter hoch sind und die ehemaligen Staatsoberhäupter Kim Il-sung („Der ewige Präsident“) und Kim Jong-il („Der ewige Generalsekretär“) repräsentieren. Links und rechts von ihnen wehen steinerne Fahnen von 50 Metern Länge und knapp 23 Metern Höhe. Umgeben ist das Ganze unter anderem von 228 weiteren Statuen. Das Holocaust-Mahnmal in Berlin besteht aus 2711 Betonquadern, die auf einer Fläche von etwa 19 000 Quadratmetern errichtet wurden. Alle Stelen haben den gleichen Grundriss von 2,38 mal 0,95 Metern, aber sehr unterschiedliche Höhen. Reise durch die Geschichte in sieben Minuten Ein offener Kinobereich schließt den Gang durch das Informationszentrum ab. Hier gibt es einen siebenminütigen, besonderen Film zu sehen. „Innovativ und anschaulich“, so der LWL, werde hier eine leicht verständliche Einführung in die Geschichte des Denkmals gegeben. Dabei werden sowohl dokumentarisches Material als auch Elemente aus Graphic Novels und Szenen mit Schauspielern verwendet. Dem schließt sich die Gastronomie an. Rucksackraum Glastrennwand 17 Kino WC-Vorraum Eingang Gruppenbilder 3 Impressum Laufteppich Denkmäler Denkmäler 11 Leuchtbild Leuchtbild Leuchtbild 18 Medienstele Titelschriftzug Panoramawand-Rückseite Panoramawand-Vorderseite Rondell-Außenbereich 7 7 Rondell-Innenbereich L4 L3 Denkmäler Übersicht - Anzeige - Foto: Rainer Klinke/pixelio.de Mindener Unternehmen wirkt bei der Restaurierung vom „Kaiser Wilhelm“ mit Unser Unternehmen hat in der Zeit von November 2016 bis Januar 2018 für die Firma Kögel Bau an der Fertigstellung des Besucherzentrums und des neuen Kiosks am Kaiser-Wilhelm- Denkmal mitgearbeitet. Es wurde von uns die Bauwerksabdichtung vorgenommen. Für unser Unternehmen und unsere Mitarbeiter war es eine Interessante Aufgabe an den verschiedenen Bauphasen mitzuwirken und das Projekt wachsen zu sehen. Gesellen des Dachdeckerhandwerks, die ein Interesse an ähnlich spannenden Bauvorhaben haben, würden wir gerne in unser Team aufnehmen. Leistungsspektrum Hoffmann Bedachungen GmbH & Co. KG Flachdach- und Steildacharbeiten Einbau von Dachfenstern Planung und Installation von Photovoltaikanlagen Planung und Umsetzung von Energiekonzepten mit PV, Blockheizkraftwerken (BHKW), Batteriespeicher, Brennstoffzellen, Luft- Wärmepumpen und Elektromobilität Fassaden-Verkleidungen und Dämmung Klempnerarbeiten Abdichtungen Bernd Hoffmann, Dachdeckermeister seit 1991 in Minden Photovoltaik Verdienen Sie Geld mit der Sonne Beratung und Ausführung aus einer Hand! Erzeugen Sie Ihren eigenen St Strom Hohe Rendite durch Solarparkbeteiligung Erhöhen Sie bequem Ihre Rente durch Beteiligung an erneuerbaren Energien AUSFÜHRUNG SÄMTLICHER DACHDECKERARBEITEN Bernd Hoffmann Bodestraße 18 32423 Minden Tel. (05 71) 38 77 50 11 Fax (05 71) 3 73 22 www.hoffman-daecher.de
20180703.KAISER_WILHELM
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