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12 MENSCHEN · MACHER · MÄRKTE Goldener Konjunkturherbst Das Handwerk in OWL bleibt auch weiterhin seiner Erfolgsspur treu. Präsidentin Lena Strothmann und Wolfgang Borgert, stellvertretender Hauptgeschäftsführer, verkünden einen goldenen Konjunkturherbst im Handwerk. Foto: Handwerskammer Sommer ihre Mitarbeiterzahl reduziert. „Der Arbeitsmarkt ist leergefegt, für Mitarbeiter, die gehen, findet ein Betrieb kaum Ersatz“, fügte Borgert an. Die Zukunftserwartungen der Baubetriebe liegen weitgehend auf dem hohen Vorjahresniveau. „Auch das Ausbaugewerbe profitiert in diesem Herbst weiterhin vom aktuellen Immobilienboom“, so Borgert. Die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage übersteige das sehr hohe Niveau des Vorjahres: 61 Prozent der Betriebe sprechen von einer guten Geschäftslage. „Das ist der höchste Wert aller Branchengruppen“, betonte er. Auch die durchschnittliche Auftragsweite liege mit 6,7 Wochen noch über dem Vorjahrsniveau (6,4 Wochen). 25 Prozent der Betriebe erwarten eine bessere und 66 Prozent eine unveränderte Geschäftslage. Trotz insgesamt guter Lagebeurteilung zeigen sich bei den handwerklichen Zulieferern und Dienstleistern der Industrie erste konjunkturelle Dämpfer. 49 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage als gut (47 Prozent im Herbst 2015). Auch die Umsatzentwicklung wird negativ gesehen. Positiv berichten Betriebe über ihre Umsätze, die Beschäftigtenzahlen und den Auftragsbestand. Die durchschnittlicheAuftragsreichweite liegt mit 6,6 Wochen über der des Vorjahres (5,9 Wochen). Die positiven Zukunftserwartungen deuten auf eine Fortsetzung der Erfolgsstory hin: 38 Prozent erwarten eine verbesserte Geschäftslage, im Vorjahr waren es nur 27 Prozent. Das Kraftfahrzeuggewerbe bewegt sich weiter auf dem vergleichsweise schwachen Niveau des Frühjahres, berichtete Borgert. 33 Prozent der Betriebe bewerten ihre Geschäftslage als gut, 15 Prozent sind unzufrieden. Die Zukunftserwartungen der Kfz-Betriebe lassen deutlichen Optimismus erkennen: 36 Prozent rechnen mit einer besseren und nur sieben Prozent mit einer schlechteren Geschäftslage. 15 Prozent der befragten Betriebe wollen Personal einstellen. Nur fünf Prozent rechnen mit einer geringeren Beschäftigtenzahl. Bielefeld. Der Geschäftsklimaindex (GKI) steigt aktuell auf 91,8 Punkte und erreicht gemeinsam mit dem Investitionsklima (84,7 Punkte) ein 25-Jahres Hoch. Während der ausgeprägte Bau- und Immobilienboom in den Bau- und Ausbauberufen für eine starke Konjunkturlage sorgt, verzeichnet das Handwerk für den gewerblichen Bedarf einen leichten konjunkturellen Dämpfer. „Die meisten unserer Handwerksbetriebe blicken noch etwas optimistischer ins nächste Halbjahr als im Vorjahr“, freute sich Lena Strothmann, Präsidentin der Handwerkskammer, über den goldenen Konjunkturherbst. Das erneut gestiegene Investitionsklima zeuge von der positiven Einstellung der heimischen Handwerksunternehmer. „Betriebe, die investieren, stellen sich für die Zukunft auf“, begrüßte die Präsidentin das 25-Jahres-Hoch. Die Digitalisierung stelle auch das Handwerk vor Herausforderungen. Das Handwerk bleibe Jobmotor in der Region, berichtete sie. 13 Prozent aller Befragten rechnen mit einer steigenden Mitarbeiterzahl, 79 Prozent gehen von einer unverändert großen Belegschaft aus und acht Prozent rechnen mit rückläufiger Beschäftigung. Das Beschäftigungsklima liegt mit 90,8 Punkten nur knapp unter dem Rekordwert des Frühjahrs (92,1 Punkte). Neben dem in vielen Branchen spürbaren Fachkräftemangel wirke zunehmend auch die steigende bürokratische Belastung der Betriebe als Wachstumsbremse. Das Bauhauptgewerbe profitiere weiter von der hohen Nachfrage im Wohnungsbau, ergänzte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Wolfgang Borgert. 53 Prozent der Baubetriebe berichten von einer guten Geschäftslage, im Herbst 2015 waren es noch 51 Prozent. Allerdings werde die Beschäftigungslage etwas verhaltener beurteilt, sagte er. 25 Prozent der Betriebe (32 Prozent im Herbst 2015) berichten von einer gestiegenen Beschäftigtenzahl, 13 Prozent haben im Im Nahrungsmittelgewerbe hat sich die Lage eingetrübt: 18 Prozent (30 Prozent im Herbst 2015) melden eine gute Geschäftslage, 65 Prozent sind zufrieden (70 Prozent) und 18 Prozent (0 Prozent) sind unzufrieden. Aufgrund der positiven Zukunftserwartungen erreicht der Geschäftsklimaindex 91,2 Prozent, dieser Wert ist sogar höher als im Baugewerbe. Shootingstar der Umfrage sind die Gesundheitsgewerbe. Der Index legte um 10,5 Punkte auf einen Rekordwert von 98 zu. 44 Prozent berichten von einer guten Geschäftslage, kein einziger Betrieb meldete eine schlechte. Auch die Zukunftserwartungen sind sehr positiv. Damit steigt auch der Bedarf an Fachkräften. 16 Prozent der befragten Unternehmer wollen im nächsten Halbjahr Personal einstellen. Den größten Zukunftsoptimismus verbreiten die Handwerke für den privaten Bedarf: 46 Prozent der Betriebe erwarten eine verbesserte Geschäftslage. Das Geschäftsklima insgesamt ist auf 92 Punkte gestiegen (85 Punkte im Herbst 2015). Insgesamt 900 Handwerksunternehmen aus OWL antworteten auf die Konjunkturumfrage der Handwerkskammer. Immobilienboom sorgt für gute Geschäftslage


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