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November 2015 · Porta extra 9 Das Verhältnis zwischen der 1973 neu gebildeten Stadt Porta Westfalica als Rechtsnachfolgerin der ehemaligen Stadt Hausberge und dem Hausberger Bürgerbataillon ist in einer 1988 geschlossenen Vereinbarung geregelt. Danach übernimmt die Stadt die Schirmherrschaft über das Freischießen und stellt einen Festplatz. bei der Königsproklamation kennt sich das Bürgerbataillon aus, denn vor vier Jahren wurde Stadtmajor Volker Reek König und Adjutant Bernd Hedtmann musste dessen Aufgaben übernehmen. Seit es das Freischießen in Hausberge gibt, spielt der Bürgermeister dabei eine herausragende Rolle. So war der damalige Bürgermeister des Fleckens Hausberge in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Chef der Bürgerwehr. In dieser Funktion war er auch dafür verantwortlich, dass sich die Bürger Hausberges regelmäßig im Schießen übten. Das ging am wirkungsvollsten, indem man jährlich einen Schießwettbewerb „auf die Scheibe“ durchführte. Dieser erhielt den Namen „Freyschießen“. Nachdem Hausberge 1722 das Stadtrecht erhalten hatte, war der Bürgermeister der verantwortliche Veranstalter des Freischießens und Vertretungsweise in die Rolle des Königsadjutanten geschlüpft marschierte an der Spitze des Festumzuges. Aufgrund dessen war der Bürgermeister von Hausberge über hundert Jahre gleichzeitig Stadtmajor. Von 1830 bis heute werden die Stadtmajore vom Offizierskorps gewählt und haben die Verantwortung für das Bürgerbataillon und das Freischießen. Die Bürgermeister waren weiterhin für die Genehmigungen und die Aufsicht zuständig. schied Hedtmann im dritten Stechen aus. Wie sehr sich Bernd Hedtmann trotz seines neuen Amtes weiterhin dem Bürgerbataillon Hausberge verbunden fühlt, zeigt die Tatsache, dass er während des Freischießens Urlaub genommen hatte. Das eröffnete ihm die Möglichkeit, auch beim Schmücken und Abschmücken vor und nach dem Fest dabei zu sein. Da er auch am Sonntag in Uniform erschienen war, konnte Oberleutnant Hedtmann – das Bürgermeisteramt außer Acht lassend – weitere Aufgaben erfüllen. So sprang er als Königsadjutant ein, weil der Amtsinhaber Christian Rasche als Schießoffizier am Schießstand sein musste. Außerdem verabschiedete er die dänische Musikformation Varde Garden. Diese Aufgabe hatte er sonst als Adjutant erfüllt. Und hätte er die erstrebenswerteste Rolle beim Freischießen übernommen? „Ja, ich hätte den König gemacht, wenn ich bis ins siebte Stechen gekommen wäre“, versichert Hedtmann. Mit den dann aufkommenden protokollarischen Schwierigkeiten In Anlehnung an die mehr als 300-jährige Tradition der Schießprämie überreicht der Bürgermeister beim Freischießen eine Ehrengabe für den besten Schützen und nimmt die Proklamation des Königs vor. Außerdem ist er für die Amtseinführung und Verabschiedung eines Stadtmajors zuständig. Am Freitagabend des Hausberger Freischießens erschien Bernd Hedtmann in Zivil. Fotos: Hans-Martin Polte Am Sonntagnachmittag sprang Bernd Hedtmann als Adjutant des noch amtierenden Königspaares Alexander Spiwak und Annika Rasche ein.


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