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4 Porta extra · Februar 2016 Chronologie eines Aufschwungs Frust ist Vergangenheit: Wie es der Ortsteil Nammen zu einem der Vorzeige-Dörfer von Porta Westfalica gebracht hat Von Stefan Lyrath Nammen. Vor fünf Jahren machte sich bei einigen Nammern Frust breit, was vor allem mit dem drohenden Aus für die Grundschule zusammenhing. Heute ist die Schule geschlossen, und trotzdem gehört Nammen zu den Vorzeige Dörfern von Porta Westfalica. Kürzlich ist der Startschuss zu einem Dorfinnenentwicklungskonzept (Diek) gefallen, bei dem der Dorfwerkstatt ein Planungsbüro unter die Arme greift. Nammen ist damit Vorreiter in ganz Porta. Kleinenbremen hat zwar einen Dorfentwicklungsplan, aber der stammt aus dem Jahr 1994. Nammen - die Chronologie eines Aufschwungs. März 2011: Im Bezirksausschuss geht es darum, ob Nammen nach sechs Jahren Pause wieder beim Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ mitmacht, für den Anfang vielleicht erst mal mit einem Dorfspaziergang. „Daran nehme ich nicht teil“, erklärt der CDU-Politiker Heinz Watermann. Begründung: „Nammen hat nicht Zukunft, sondern Rückschritt.“ Der Fortbestand der Grundschule sei unsicher, neue Bauplätze würden nicht ausgewiesen, Juni 2011: Als die Jury des Dorfwettbewerbs Nammen besucht, wird sie von der Plattdeutsch-AG des Kindergartens mit Liedern unterhalten. Fotos: Stefan Lyrath tige Entwicklung gegeben hätten, spricht keiner mehr. Nammen nimmt regulär am Wettbewerb teil und besinnt sich auf seine Stärken: Starker Zusammenhalt, große Volksfeste, die Kooperation von Kindergarten und Altenheim, überragende Eigenleistung der Feuerwehr beim Neubau des Gerätehauses und engaspruch, eine Art Trotzreaktion. Durch Nammen geht ein Ruck. April 2011: Die Nammer verlieren keine Zeit. Eine Dorfwerkstatt soll die Teilnahme am Wettbewerb vorbereiten. Von einem Dorfspaziergang, bei dem lediglich Mitglieder der Kommission Tipps für eine zukunftsträchund es sei zu hören, dass der Sportplatz an der Poggenbeeke geschlossen werden solle. Watermanns Parteifreund Wilhelm Schmakeit schließt sich an. Er hat ebenfalls „keinen Bock“ auf einen Dorfspaziergang. Unfreiwillig geben beide damit den Anstoß zum Mitmachen, denn ihre Äußerungen erzeugen Wider- Juni 2015: Auf dem Naturspielplatz an der Laurentiusstraße wird das Ende des ersten Bauabschnitts gefeiert. Zu den Attraktionen gehört eine Nestschaukel. Frühjahr 2015: Auf dem früheren Schulgelände steigen die ersten Wochenmärkte - Beginn einer Erfolgsgeschichte.


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