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August 2016 · Porta extra 21 Ortsprägendes für die Nachwelt Heinz Kruse baut Gebäude in Nammen nach und erhält so Kalkofen und Wassermühle Klinkern des ehemaligen Kalkofens gebaut, die sich der 75-Jährige mit feinen Sägen zurechtgeschnitten hat. Bei diesen Arbeiten sind ihm seine früher erlernten Berufe Maurer und Fliesenleger sehr von Vorteil, die er viele Jahre ausgeübt hatte, ehe er zur Post ging und später als Disponent bei der Telekom arbeitete. Zugute kommt ihm auch, dass er seit seiner Schulzeit begeisterter Modellbauer ist, viel mit Holz gearbeitet hat und auch jetzt noch Krippen und Futterhäuser baut. Die Liebe zu seinem Heimatort Nammen zeigt sich in seinen vielen ehrenamtlichen Aktivitäten für das Dorf. So war er neun Jahre lang Kommandeur des Bürgerbataillons Nammen, steht seit 15 Jahren für anfallende Reparaturarbeiten im Ev. Kindergarten bereit und ist aktiver Mitarbeiter der regen Dorfgemeinschaft. Hier findet man ihn seit dem Früh- Von Hans-Martin Polte Nammen. Ortsprägende Gebäude in Nammen, die es längst nicht mehr gibt, haben es Heinz Kruse angetan. Sie möchte er vor dem Vergessen bewahren, indem er sie als Modelle wieder zum Leben erweckt. Den Kalkofen Timmerberg und Sacks Wassermühle hat er schon gebaut. Für sein derzeitiges Projekt, die drei Gebäude von Bad Nammen, hat sich Heinz Kruse das Frühjahr 2017 zum Fertigungsziel gesetzt. Wichtig beim Bau der Modelle ist für Heinz Kruse die Verwendung von echten und für das Bauwerk typischen Materialien. So erkennt man an der Wassermühle, die früher an der Straße Pulterbeeke, Ecke Barbarastraße gestanden hat, die echten Eichenbalken im Fachwerk. Das Kalkofenmodell ist aus den originalen Bruchsteinen und sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude gehandelt hat. Unter Denkmalschutz gestellt wurde der Kalkofen, weil er das letzte Industriedenkmal dieser Art in ganz NRW war. Noch bis 1964 wurden hier Baukalk und Landkalk produziert. Zu erhalten aber war der Kalkofen nicht, weil seine Sanierung bis zu einer halben Million Euro gekostet hätte. Die Mauern waren so baufällig und die Eisenträgerstützen so durchgerostet, dass selbst der Landschaftsverband in Münster keinen Widerspruch einlegte, als die Stadt den Abriss anordnete. Aber erhalten bleiben Kalkofen, Wassermühle und die Gebäude des ehemaligen Bad Nammen der Nachwelt als große Modelle, die später einmal einen repräsentativen Platz im neuen Dorfzentrum in der alten Schule erhalten werden. jahr 2015 als Marktmeister des Wochenmarktes, wo er auch für den runden Großgrill die Verantwortung trägt. Zu den im Modell dargestellten Gebäuden hat Heinz Kruse lebenslange Beziehungen. So verbinden ihn mit der Wassermühle, die 1965 abgerissen wurde, viele Kindheitserinnerungen. „Da haben wir als Kinder fast jeden Tag gespielt. Deshalb kannte ich auch jeden Stein, als ich mich daran machte, die Mühle nachzubauen“, berichtet Kruse. Geholfen hat ihm dabei eine besondere Fähigkeit: Er hat so etwas wie ein fotografisches Gedächtnis. Deshalb gelang ihm ein naturgetreuer Nachbau, obwohl ihm nur zwei kleine Fotos aus älterer Zeit zur Verfügung standen. Vom Kalkofen Timmerberg, der noch bis 2013 an der Straße Fossbrink gestanden hat, gibt es dagegen noch reichlich Fotomaterial, da es Der Kalkofen Timmerberg musste 2013 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Fotos: Hans-Martin Polte Heinz Kruse mit den Modellbauten Kalkofen Timmerberg und Sacks Wassermühle, mit denen er die Erinnerung an die ortsprägenden Gebäude erhalten will. Rüdiger Meier Dachdeckermeister Bedachungen · Fassadenbau · Gerüstbau Flachdachabdichtungen · Bauklempnerei Ravensberger Straße 379 · 32457 Porta Westfalica Telefon (0 57 51) 85 01 · Fax (0 57 51) 8 75 45 Ihr Kfz-Meisterbetrieb n Unfallinstandsetzung n Klimaservice n Reparaturen & Inspektionen n HU/AU n Reifenservice n Achsvermessung ■ Reifenservice ■ Achsvermessung Modulpartner Erbeweg 2 – 12 · PW-Barkhausen · R 05 71 / 50 23 99


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