28 Mindener Tageblatt KAUF LOKAL Nr. 74 · Dienstag, 28.März 2017 „Wichtig ist, dass der Kunde Geräte in die Hand nehmen kann, um ein Gefühl dafür zu bekommen. So etwas kann kaufentscheidend sein. Zum guten Service gehört für uns, dass wir etwa Rasenmäher betriebsbereit übergeben. Zusätzlich zum Fachmarkt haben wir einen Onlineshop. Das Angebot darin wollen wir perspektivisch ausbauen.“ Michael und Kerstin Kruse, Inhaber Kruse Gartentechnik, Petershagen Wie Vielfalt verführerisch macht Je bunter und breiter das Angebot in einer Stadt ist, desto attraktiver wird sie wahrgenommen. Schön ist, wenn der Kunde nicht nur gezielt einkauft, sondern auch die Dinge nutzt, die darüber hinaus angeboten werden. Buchhandlungen. „So etwas zu organisieren, bedeutet zwar einen gewissen Aufwand“, sagt Matthias Schormann vom „Bücherwurm“, doch das lohne sich. Speziell dann, wenn man einen in der Region oder einen aus den Medien bekannten Autor dafür gewinnen könne. Partner parken oder ein Getränk zu sich nehmen könne. Oder eine Modenschau genießen. „Die sind Erlebnis und Service zugleich“, berichtet Drabert aus Erfahrung. Apropos Getränke: „Der Marktplatz hat sich in den vergangenen Jahren zum kulinarischen Treffpunkt entwickelt“, sagt sie. „Das neue Pflaster hat die Fußgängerzone sehr aufgewertet und auch der neue Brunnen.“ Die Innenstadt sei ein schönes Ziel geworden, was ihr Kunden von außerhalb Mindens immer wieder bestätigten. Die Feste in der Stadt gehören für Daniela Drabert ebenfalls in die Kategorie Angebote und Services, beispielsweise die Maimesse, die Automesse, das Weinfest oder das Bierfestival. Zugegeben, manchmal kann Einkaufen lästig sein und nicht jeder tut es gern. Doch Einkaufen kann auch ein vergnügliches Erlebnis sein, das die Sinne anspricht. Ausprobieren und Begreifen gehört auch zum Konzept von „Skyracer“. Im Geschäft kann man, sofern es die Situation zulässt, mit dem Team Brettspiele gleich ausprobieren. Oder eine Runde darten. „Oder unsere Bewegungssachen vor der Tür im Hof ausprobieren“, ergänzt Inhaberin Kornelia Bühne. Ein weiterer Service sind Reparaturen an Skate- sowie Waveboards, Rollern und Rollschuhen. Auch Ersatzteile für ältere Modelle sind zu haben oder können bestellt werden. Eine gute Aktion zur Steigerung der positiven Wahrnehmung sind auch Lesungen in charakter. Darum gebe es in ihrem Modehaus oder eben bei Mitgliedern der Werbegemeinschaft Gastronomie- sowie Loungebereiche, in denen man kurz verschnaufen, den ten wirklich zum Beispiel eine neue Hose. Aber haben möchten sie eben doch eine. Zum Freizeitvergnügen geselle sich bei den Kunden auch der Wunsch nach einem Eventnoch Vorschläge machen. „So lässt sich ein Kauf schön abrunden“, sagt Berger. Im Wettbewerb besonders herausfordernd ist es seinen Angaben zufolge immer dann, wenn ein stationärer Händler Waren anbietet, die sich online gut vergleichen lassen. Speziell was die Preise angeht. Doch das Internet darf man deswegen noch lange nicht verteufeln. Wer das Medium und die sozialen Netzwerke geschickt nutze, könne auch gut auf seinen Laden in zweiter Reihe aufmerksam machen und brauche nicht unbedingt eine 1-A-Lauflage. Wenn Konzept und Angebot stimmen, lässt es sich in der Nische passabel existieren. Solche Geschäfte sorgen für ein breites Angebot, eine abwechslungsreiche wie individuelle Innenstadt. Wer durch die City bummelt, kann so nämlich viel eher ein schönes Stück finden – auch wenn er es gar nicht gesucht hat. In dieselbe thematische Kerbe schlägt Daniela Drabert, Erste Vorsitzende der Werbegemeinschaft Minden e. V. und Mitgeschäftsführerin des Modehauses Hermann Hagemeyer. Für viele Menschen sei der Einkaufsbummel „absolut ein Freizeitvergnügen“. Denn die wenigsten Käufer bräuch- Von Harald Fichtner Minden (mt). „Der kleine Ben und die kleine Mia möchten aus dem Bällebad abgeholt werden.“ Gerade Eltern kennen solche – oder ähnliche – Durchsagen aus dem Fachmarkt. Was für manche Mamas oder manche Papas bedeutet, dass der konzentrierte Teil des Einkaufsbummels in all zu naher Zukunft ein jähes Ende zu nehmen droht, fördert noch einen weiteren Aspekt ans Licht: Nicht wenige Geschäfte buhlen um die Gunst der Kunden mit Mehrwert. Stichwort „besondere Angebote“. Damit sind keine Sonderangebote gemeint, sondern etwa Modenschauen, Lesungen oder Kochvorführungen. Wer im Einzelhandel attraktiv bleiben möchte, lässt sich etwas einfallen. Die klassische Möglichkeit, sich vom stationären Wettbewerber oder dem Online-Konkurrenten abzusetzen, ist die Beratungskompetenz. „Das geht im unmittelbaren Kontakt mit dem Kunden natürlich am besten“, betont Dr. Axel Berger, Leiter der Geschäftsstelle Minden-Herford des Handelsverbands Ostwestfalen Lippe e. V. Und das funktioniert auch bei Kunden, die nach dem Verfahren „Click and Collect“ einkaufen, also Ware im Internet bestellen und im Geschäft abholen. Ist der Käufer erst einmal im Laden, könne der Verkäufer ihm Modenschauen zeigen, wie man Kunden mit gelungenen Aktionen in die Geschäfte holt. Foto: MT-Archiv Von der Lesung bis zur Modenschau www.mrh.de Kompetenz statt Call-Center. Fachwissen statt Forum. Erfahrung statt Likes. Königstraße/Ecke Gesellenweg 2 32427 Minden Tel. 05 71 / 9 72 35 00 Fax 05 71 / 9 72 33 95 www.horst-bludau.de Montag – Freitag 9.00 – 18.00 Uhr Samstag 9.00 – 13.00 Uhr HiFi-TV-Video-Alarm- u. 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20170328.KAUFLOKAL
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