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22 Hille extra kamp-Fabbenstedt II gegen TSV HahlenIV lautete die Begegnung. Zwei Jungspunde inmitten der Routiniers beider Teams, die nicht gerade zimperlich miteinander und mit den jungen Schiedsrichtern umgingen und sich ordentlichen Kampf, samt zweier Roten Karten lieferten. „Das war schon ganz schön hitzig. Und vor allem auch schwer, als 17-Jähriger einem 40-Jährigen zu sagen: ‚Jetzt halt‘ mal den Ball flach‘“, erinnert sich Hauptmeier. Auch an das gute Gefühl nach der bestandenen Feuertaufe. „Wir wurden ins kalte Wasser geworfen. Für den weiteren Weg hat uns das eine Menge Selbstvertrauen gegeben. Vor allem, weil einige Spieler und einige vom Espelkamper Vorstand auf der Tribüne meinten, wir hätten die kniffligen Szenen richtig entschieden“, ergänzt sein Gespannpartner Eickmeier, der „gerne so hoch wie möglich pfeifen“ möchte. Hauptmeier pflichtet bei: „Bundesliga. Das wär‘ schon „Und dann kam Espelkamp“ Jungschiedsrichter Nico Hauptmeier und Kevin Eickmeier bleiben cool wieder vermehrt Jungschiedsrichter. „Zuerst war das so eine Juxidee von Kevin“, erinnert sich Hauptmeier an die ersten Überlegungen, irgendwann einmal neben der Harzkugel auch zur Pfeife zu greifen. „Ich habe im Verein schon oft bei den Minispielfesten geholfen. Und irgendwie ist bei mir so die Idee entstanden, auch mal richtig pfeifen zu wollen“, erinnert sich Eickmeier. Aber es fehlte der geeignete Gespannpartner. Der war jedoch mit Hauptmeier nach dessen Wechsel aus der Jugend von GWD Minden schnell gefunden. „Wir haben uns sofort gut verstanden“, stimmt laut Eickmeier die Chemie zwischen den beiden. Muss sie auch. Auf dem Feld müssen sie sich aufeinander verlassen können, mit einer Stimme sprechen und Entscheidungen auch einmal verteidigen. Von Christian Bendig Hille-Oberlübbe. Ein großes Nachwuchsproblem und vor allem ein angestaubtes Image: Das Schiedsrichterwesen steckt – zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung – in einer großen Krise. Doch das Beispiel von Nico Hauptmeier und Kevin Eickmeier zeigt, dass das Leiten von Handballspielen nicht nur die Sache der gesetzten Fraktion ist. Es ist ein typischer Mittwochabend für die beiden Jungs. Sie stehen in der Halle. Gleich beginnt das Training ihrer Mannschaft, den dritten Männern Eintracht Oberlübbes. In der anderen Hallenhälfte trainiert die erste Mannschaft des Vereins. Die schickt sich gerade an, den direkten Wiederaufstieg in die Landesliga zu realisieren. Eine Liga, in der Hauptmeier (17) und Eickmeier (19) bald ankommen könnten. Nicht als Spieler, aber zumindest als Schiedsrichter. Ohnehin fällt bei den Streifzügen durch die Handballhallen des Kreises auf: Es pfeifen Der Weg von der Idee bis zum ersten Spiel war zügig geschafft. Anmeldung zum Schiedsrichterlehrgang, erfolgreich bestandene Prüfung und ab ging‘s auf die Platte. An das erste Spiel erinnern sich die beiden noch ganz genau. Es war ein Spiel der A-Jungen-Kreisliga zwischen der HSG EURo und dem TuS Wehe. Alles lief glatt. „Es fiel uns auch leicht, weil wir die Spieler und die Trainer von unseren eigenen Spielen kannten“, meint der Besselschüler Hauptmeier. In jenem Moment huscht ein Grinsen auf die Gesichter der beiden und auch Elek- trotechnik Studenten Eickmeier fährt es heraus: „Und dann kam Espelkamp.“ 1. Kreisklasse. HSG Espel- Jungschiedsrichter mit Engagement: Nico Hauptmeier (li.) und Kevin Eickmeier. was.“ Trotz Schiedsrichteramt ist für Kevin Eickmeier der Spaß am eigenen sportlichen Einsatz geblieben. Fotos: Christian Bendig „Wir haben uns sofort gut verstanden.“


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