Dienstag, 24. Dezember 2019 · Nr. 298 Willkommen Zuhause Mindener Tageblatt 5
„Gute Region für Familien“
Die Schwestern Marie Dederichs und Christine Lüker verlegten ihren Lebensmittelpunkt
nach dem Studium in Köln wieder in den Raum Minden.
Von Stephanie Klusmann
Petershagen-Lahde (bms). Eine lebendige
Kultur- und Kneipenszene, ein
perfekt getakteter Öffentlicher Personennahverkehr
und natürlich der
Karneval – als Wahl-Kölnerin genoss
Marie Dederichs viele Jahre die Vorzüge
des Großstadtlebens. Trotzdem
kehrte die gebürtige Mindenerin 2010
in den Mühlenkreis zurück. Die Heimatverbundenheit
liegt in der Familie:
Ihre Schwester Christine Lüker, die
ebenfalls lange in der Domstadt lebte,
zog es im Juli 2018 zurück an die Weser.
Für Marie Dederichs erfolgte der Abschied
von Köln in Etappen. 2010 stieg
sie zunächst als kaufmännische Leiterin
in den elterlichen Pflegedienst
„Ambusan“ in Peterhagen-Lahde ein.
Ab 2012 teilte sie sich die Geschäftsführung
mit ihrer Mutter Miriam Lüker,
die „Ambusan“ vor 25 Jahren gegründet
hatte. Nach der Geburt ihres
ersten Sohnes im Jahr 2017 zog es sie
für die Elternzeit noch einmal an den
Rhein zurück, bevor sie 2018 gemeinsam
mit Ehemann Björn, mittlerweile
zwei Söhnen und dem Familienhund,
den Lebensmittelpunkt endgültig
in den Mühlenkreis verlegte.
Seit dem 1. Januar 2018 ist Marie Dederichs
alleinige Inhaberin von „Ambusan“,
führt die Geschäfte des Pflegedienstes
gemeinsam mit ihrem
Mann. „Mein Mann hat sich glücklicherweise
dazu entschieden, ebenfalls
in den Betrieb einzusteigen“, erzählt
Marie Dederichs. Vor allem was
das Zusammenspiel von Kinderbetreuung
und Beruf betrifft, sei die Familie
nun deutlich besser aufgestellt.
Die Entscheidung, mittelfristig wieder
in den Mühlenkreis zurückzukehren,
verfestigte sich schon während
ihres Studiums. Da absolvierte
Marie Dederichs diverse Praktika in
großen Konzernen und musste feststellen,
dass die ihr übertragenen Aufgaben
sich so gar nicht mit ihren beruflichen
Vorstellungen deckten. „Ich
wollte immer im Bereich Personalführung
arbeiten“, unterstreicht sie.
Der Einstieg bei „Ambusan“ eröffnete
ihr diese Möglichkeit.
Manchmal denkt Marie Dederichs
etwas wehmütig an ihre Zeit in Köln
zurück. „Ich habe dort viele Freunde
Sie konzentrieren sich auf die wirklich wichtigen Dinge.
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zurückgelassen, habe das Kultur-,
Freizeit- und Gastronomieangebot
geschätzt und den Karneval geliebt“,
sagt sie. Allerdings sieht sie heute
auch die Schattenseiten des Großstadtlebens:
Lärm, ständiger Stau und
Parkplatznot, die meist unbezahlbaren
Kosten für halbwegs akzeptablen
Wohnraum. Für Marie Dederichs jüngere
Schwester Christine Lüker stand
immer fest: „Irgendwann geh ich wieder
zurück nach Hause.“ Nach ihrer
Ausbildung zur Krankenschwester
am Johannes Wesling Klinikum in
Minden zog es sie ebenfalls nach Köln,
wo sie Medizin studierte. Ein Großteil
ihres Freundeskreises blieb im
Mühlenkreis, sodass die Verbindung
nach Hause nie ganz abriss. In Köln
fehlte ihr im zwischenmenschlichen
Miteinander häufig die Verbindlichkeit.
„Viele Kontakte blieben oberflächlich“,
beschreibt Christine Lüker.
Nach dem Examen im Mai 2018
machte sie Nägel mit Köpfen – wenngleich
sie als Medizinerin auch in jeder
anderen Stadt oder Region eine
Stelle gefunden hätte. Stattdessen bewarb
sie sich bei ihrer alten Ausbildungsstätte
und ist seit August 2018
Ärztin in der Gynäkologie.
Die Mutter eines kleinen Sohnes
schätzt an ihrer neuen, alten Heimat
die Ruhe und die Nähe zur Natur. „Ich
mag es, weit über die Felder blicken
zu können und als Geräuschkulisse
nur das Zwitschern der Vögel zu hören“,
beschreibt Christine Lüker. „Die
Luft ist hier einfach anders“, findet
sie. Köln sei ihr häufig zu laut und
zu überfüllt gewesen. Hier im Mühlenkreis
würde ihr Sohn deutlich behüteter
aufwachsen, ist Christine Lüker
überzeugt. „Der Mühlenkreis ist
eine gute Region für Familien mit Kindern“,
pflichtet ihr Marie Dederichs
bei. Beiden gefallen auch die vielfältigen
Möglichkeiten, regionale Lebensmittel
zu beziehen.
Apropos: Die kulinarischen Spezialitäten
aus dem Kreis Minden-Lübbecke
haben beide Frauen während
ihrer Zeit in Köln mitunter schmerzlich
vermisst: Pickert, Stippgrütze,
aber auch bestimmte lokale Restaurants.
Nicht zu vergessen der heimische
Spargel: „Der schmeckt hier einfach
am besten, da kann der Spargel
im Rheinland nicht mithalten“, sind
sich die Schwestern einig.
Glücklich im Mühlenkreis: Marie Dederichs (l.) und Christine Lüker. Foto: Stephanie Klusmann
Weiter Blick über die Felder
und Vogelgezwitscher
Fachwissen, Engagement, Sicherheit und Verlässlichkeit sind für das
Ambusan-Team eine Verpflichtung. Fotos: Ambusan
Familienunternehmen: Miriam Lüker gründete 1994 den Pflegedienst „Ambusan“. 2018 übergab sie die Geschäftsführung
an ihre Tochter Marie Dederichs.