NACHGEFRAGT
Alexandra Niemann, Minden
„Urlaub ab dem 16.03. – ein
Ferienpark für Kinder! Riesige
Enttäuschung. Der Küchentisch
wurde Bastel-, Mal- und
Spieltisch. Die Umgebung
wurde neu entdeckt – in den ersten 5 Wochen war
das alles gut zu bewältigen. Omas und Opa wurden
aber schrecklich vermisst! Die eigenen Bedürfnisse
in dieser Zeit hintenanzustellen, war schon manchmal
schwierig. Aber man hat auch jedes Kind wieder
mit anderen Augen gesehen und ganz Neues an
jedem einzelnen kennengelernt.“
Björn Finke, Minden
„Speziell im Hinblick auf Home-
office und Kurzarbeit, war die
Abstimmung zwischen meiner
Frau und mir eine Herausforderung.
Trotzdem haben wir
versucht, den Kindern (2 und 5 Jahre)
eine Tagesstruktur zu geben. Ähnlich
wie in der Kita gab es auch bei
uns zu Hause einen Morgenkreis,
Bastel- und Malprojekte. Zum Glück
hat das Wetter in den ersten Wochen
gut mitgespielt, sodass viele
Aktivitäten im Garten
stattfinden konnten.
Das Social Distancing
hat natürlich
vieles erschwert.
Kontakte zu Familie und Freunden,
gemeinsames Einkaufen,
Besuche von Spielgefährten –
all das musste entfallen. Die
Kinder haben das aber super
mitgemacht und die Problematik
für das Alter sehr
gut verinnerlicht.“
Anna Rohlfing, Minden „Wir
erleben es und haben es
erlebt mit einem weinenden
und lachenden Auge.
Für die Familie war es zwar
zunächst schwierig, sich auf
die zusammen aufeinander verbringende Zeit
einzustellen, aber dann auch sehr wertvoll und
schön. Am schwierigsten war es, die Arbeitszeit
meines Mannes und mir nun parallel mit
Hausarbeit und Kinderbetreuung koordiniert
zu kriegen. Und allem gerecht zu werden. Aber
das ging sicher allen Familien so. Das soziale
Miteinander hat vor allem in den letzten Wochen
vor den ersten Lockerungen sehr gefehlt.“
Eileen Strohmeyer, Minden
„Die Zeit zu Hause haben wir
als Achterbahn der Gefühle
erlebt. Hat es einen Tag super
geklappt,
Homeschooling,
Job, Haushalt, usw. unter
einen Hut zu bringen, konnte es
am folgenden Tag ganz anders
aussehen. Dann war Mama eine
„doofe Lehrerin“, der Bruder zum
Spielen nicht gut genug,
alles langweilig, die
Sehnsucht nach
Oma, Opa und
Freunden riesengroß…
Uns Erwachsenen ging es nicht
anders. Eine Chance, als Kern-
familie wieder näher zusammenzurücken,
und sich auf
wesentliche Dinge
zu konzentrieren.
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