Donnerstag, 12. September 2019 · Nr. 212 Eine Stadt für alle Mindener Tageblatt 7
Damit die Besucher einen unbeschwerten Tag auf dem Simeonsplatz erleben dürfen, ist jede Menge Vorarbeit nötig. Jürgen Lohmeier (r.) ist auch nach 17 Jahren mit Spaß bei der Sache. Fotos: pr
Das „Feintuning“ läuft
Wenn am Sonntag der Weltkindertag auf dem Simeonsplatz eröffnet wird, liegen neun Monate
Planung hinter den Organisatoren. Doch der Aufwand lohnt sich, sagen die, die es wissen müssen.
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Von Julia Kleinschmidt
Minden (jkl). Die Sommerferien
sind vorbei. Jürgen Lohmeier
und seine Mitstreiter
stecken mitten in der heißen
Phase. „Nach den Ferien beginnen
wir immer mit dem
Feintuning“, sagt der 54-Jährige.
Seit 17 Jahren kümmert er
sich für den Kinderschutzbund
Minden-Bad Oeynhausen
ehrenamtlich um die Organisation
des Weltkindertages
in Minden. Eine Aufgabe,
die Freude macht und ihn mit
Zufriedenheit erfüllt, sagt Jürgen
Lohmeier. „Außerdem plane
ich einfach gerne.“
Und zu planen gibt es jede
Menge. „In diesem Jahr feiern
wir den Weltkindertag wieder
gemeinsam mit dem Event
‚Eine Stadt für alle‘. Bei dieser
großen Variante auf dem Simeonsplatz
ist die Stadt Minden
als Veranstalter mit im
Boot“, erläutert Lohmeier, der
hauptberuflich als Zugdisponent
bei der DB-Netz tätig
ist.
Bei der sogenannten „kleinen
Variante“, die in den vergangenen
Jahren in der Regel
am Simeonscarré stattfand, ist
der Kinderschutzbund alleine
Ausrichter.
Nach dem Weltkindertag ist
vor dem Weltkindertag. „Wenn
die Veranstaltung um 18 Uhr
zu Ende geht, nehmen wir bereits
die ersten Anmeldungen
für das kommende Jahr entgegen“,
erzählt Jürgen Lohmeier.
Mit Beginn eines neuen Jahres
starten dann die Planungen.
Das heißt in erster Linie:
Pläne entwerfen. Welcher Aussteller
kommt wohin? Wer benötigt
welche Anschlüsse?
Wasser, Abwasser, Strom …
Durch die Zusammenarbeit
mit der Stadt Minden werde
dieser Part bei großen Veranstaltungen
wie dieser deutlich
vereinfacht. „Sonst zeichne ich
die Stände per Hand ein und
korrigiere bei Bedarf mit Tipp-
Ex.“
Was ist mit dem Rettungsdienst?
Wer kümmert sich um
die Müllentsorgung? Auch viele
Formalitäten und Antragstellungen
laufen in diesem
Jahr über die Stadtverwaltung.
Mit Andreas Chwalek
zählt ein Mitarbeiter der Stadt
zum Orgateam, ebenso wie Ute
Ernsting für die Volksbank
Mindener Land, die das Event
zusammen mit weiteren Partnern
unterstützt. „Die Auflagen
für Veranstaltungen dieser
Art sind stetig gewachsen“,
sagt Jürgen Lohmeier.
„Seit vier Jahren haben wir zum
Beispiel einen Sicherheitsdienst
vor Ort.“
Etwa 55 Aussteller sind am
15. September auf dem Simeonsplatz
vertreten, dazu kommen
noch einmal etwa 30 Stände
im großen Zelt. „Wir hätten
nie gedacht, dass die Veranstaltung
solche Dimensionen
annimmt.“ Als der Weltkindertag
vor zwei Jahren erstmals
zusammen mit „Eine
Stadt für alle“ über die Bühne
ging, kamen zwischen 10- und
15.000 Besucher auf den Simeonsplatz.
Auch in diesem Jahr rechnen
die Veranstalter mit einer
solchen Größenordnung. „Bei
unseren kleineren Veranstaltungen
sind es etwa 3- bis 5.000
Besucher.“
Charakteristisch für den
Weltkindertag: „Jede Hüpfburg,
jedes Karussell – alle Angebote
sind für
die Besucher
kostenfrei“, betont
Anke Knicker.
Für die
hauptamtliche
Mitarbeiterin
des Kinderschutzbundes
ist es der zweite Weltkindertag,
in den sie organisatorisch
fest eingebunden ist. „Ausgenommen
sind lediglich die Verzehrstände.“
Finanziert wird
die Veranstaltung zum größten
Teil über Sponsoren. „Wir
erheben keine Standgebühr.
Stattdessen sollte jeder Aussteller
eine Aktion für Kinder
anbieten. Das steht im Vordergrund.“
Viel Zeit bei der Vorbereitung
bindet die Organisation
der Tombola. Mindestens
2.000 Preise warten auf die
Teilnehmer „Es gibt keine Nieten,
das ist unser Anspruch“,
sagt Anke Knicker. Die Bereitschaft
der Unternehmen, für
den Weltkindertag hochwertige
Preise zur Verfügung zu stellen,
sei nach wie vor erfreulich
groß.
Alle vier bis sechs Wochen
treffen sich die Mitglieder des
Organisationsteams. Bis zu
den Sommerferien sind rund
95 Prozent der Veranstaltung
durchgeplant. Danach beginnt
das „Feintuning“. Immer
wieder melden sich noch
Nachzügler, die sich spontan
entschließen, mitzumachen.
Zum Informationsaustausch
gehen jetzt regelmäßig Kurznachrichten
und Mails hin und
her, vor allem in der Geschäftsstelle
des Kinderschutzbundes
laufen die Arbeiten auf
Hochtouren. Der Ortsverein
Minden-Bad Oeynhausen sei
übrigens einer der wenigen
bundesweit, der eine Veranstaltung
zum Weltkindertag
auf Vereinsbasis organisiere,
so Jürgen Lohmeier.
Heute, am Donnerstag, beginnt
der Endspurt. Der Aufbau
der Bühne, der Zelte und
Pavillons, das Verlegen der Leitungen
– bis Sonntagmorgen
muss alles fertig sein. Dennoch:
„Viele Abläufe sind inzwischen
automatisiert
und
nicht mehr so
aufwendig“, resümiert
Lohmeier.
„Einige
Arbeiten haben
wir auch abgegeben,
zum Beispiel
den Aufbau der Pavillons
und Zelte. In den ersten
Jahren haben wir die Stangen
noch selbst zusammengesteckt.
Das ist einfach nicht zu
leisten.“
Ist der Tag der Veranstaltung
gekommen, hat der Kinderschutzbund
zusätzlich
rund 30 bis 35 Helfer im Einsatz.
Zeltdienst, Cafeteria,
Tombola… „Abends ist man
wirklich kaputt, aber der Aufwand
lohnt sich. Das ist ein tolles
Gefühl“, bekräftigt Anke
Knicker. Für Jürgen Lohmeier
ist die meiste Arbeit in diesem
Moment bereits erledigt.
„Natürlich bin ich vor Ort. Ich
versuche aber auch, den Tag
zu genießen und freue mich,
wenn die Besucher zufrieden
sind.“ Nur manchmal wird er
etwas nachdenklich: „Es wäre
schön, wenn langsam auch
jüngere Leute nachrücken und
sich für diese Aufgabe begeistern.
Neuer Input, der kann
nicht schaden.“
Vorbereitungen starten mit
Beginn eines neuen Jahres.
„Es wäre schön, wenn langsam
auch jüngere Leute nachrücken.“