Donnerstag, 12. September 2019 · Nr. 212 Eine Stadt für alle Mindener Tageblatt 37
Die Junggesellen-Kompanie in ihrer traditionellen Aufmachung. Fotos: pr
Gelebte Tradition – Wenn die Zukunft die
Vergangenheit lebendig hält
Die Junggesellen-Kompanie verbindet Tradition mit viel Spaß an der Freude.
Von Michaela Meier
Minden (bms). Traditionen sind oft
so eine Sache. Auf der einen Seite
müssen sie gehegt und gepflegt werden,
sonst verwässern sie, geraten in
Vergessenheit und sterben aus. Auf
der anderen Seite dürfen sie sich der
Zukunft nicht verschließen, müssen
auch für junge Menschen attraktiv
und lebenswert bleiben. Das ist eine
Gratwanderung. Das Mindener Bürgerbataillon
beherrscht diesen
Drahtseilakt ganz hervorragend.
„Die Junggesellen-Kompanie ist
unsere Nachwuchsschmiede“, sagt
Oberleutnant Dirk Henneking von
der 2. Kompanie. Er ist der Einheitsführer
der Junggesellen und, wie er
sich selbst nennt, „der Herbergsvater“.
„Dann bin ich als Spieß wohl die
Mutter der Kompanie“, wirft Vizefeldwebel
Ulrich Wesemann aus der
6. Kompanie lachend ein. Man merkt
recht schnell, Spaß und gute Laune
kommen bei den beiden nicht zu
kurz.
Etwa 25 junge Männer zählen aktuell
zur Junggesellen-Kompanie.
„Das ist der harte Kern“, sagt Ulrich
Wesemann. Eine genaue Zahl lässt
sich schwer festlegen, denn es gibt
keinen festen Mitgliederstatus. „Wir
haben Jungs, die sind regelmäßig bei
unseren Treffen und Veranstaltungen
dabei und es gibt welche, die marschieren
beim Freischießen mit, feiern
mit uns, halten sich ansonsten
aber eher zurück.“ Das ist ein sehr offenes
Prinzip, das die Kompanie hier
verfolgt und auch genauso gewollt.
Es gibt keinen Zwang. Wer dabei ist,
der ist es aus ehrlichem Interesse und
weil er die Gruppendynamik, den Zusammenhalt
mag.
So geht es auch Leon
Jahn und Adrian Tappe.
Leon ist 19 Jahre alt und
kennt das Freischießen
durch seinen Vater, der
selbst Mitglied im Mindener
Bürgerbataillon
ist. „2017 bin ich einfach
mal mitgegangen. Ich
hatte an dem Freischießen-Wochenende
Geburtstag, das war direkt ein
super Einstieg.“ Einige der Leute dort
kannte er durch seinen Vater, viele
lernte er erst neu kennen. „Dann hat
Dirk mich für die Weihnachtsfeier der
Junggesellen-Kompanie eingeladen
und ab da war ich eigentlich voll dabei.“
Adrian (20) dagegen hatte mit
dem Bürgerbataillon im Vorfeld gar
nichts zu tun. „Leon hat mich vor zwei
Jahren mitgenommen, damit ich mir
das Ganze mal angucke.“ Die beiden
kennen sich noch aus der Schule.
Auch Adrian fand Gefallen an der
Kompanie und ist seitdem regelmäßig
mit von der Partie. So funktioniere
das eigentlich immer bei den
Junggesellen, sagt Ulrich Wesemann.
„Durch Mund-zu-Mund-Propaganda.“
Die Kompanie setzt sich aus 16- bis
29-Jährigen zusammen. Jeden ersten
Samstag im Monat ist Stammtisch
in ihrem Quartier, dem St.Pauli
Kloster in der Mindener Altstadt.
„Die Junggesellen halten dort alles
selbst in Schuss und haben viel Arbeit
in die Räumlichkeiten gesteckt“, erklärt
der Spieß. „Und jeder packt dabei
mit an“, ergänzt Leon. „Schließlich
sind wir eine Gemeinschaft.“
Während der monatlichen
Treffen werden einige Tagesordnungspunkte
geklärt, es wird Fußball
geguckt, gekickert, gequatscht.
Regelmäßig gibt es kleine Vorträge
zur Geschichte der Stadt und besonderen
Gegebenheiten. Wer möchte,
darf gerne seine Freundin mitbringen
und ständig schauen Mitglieder
der anderen Kompanien vorbei, mit
denen man ein sehr gutes Verhältnis
pflegt und die selbstverständlich
wissen, dass der potenzielle Nachwuchs
für die eigenen Reihen in der
Junggesellen-Kompanie zu finden ist.
„Wobei man natürlich auch Mitglied
im Mindener Bürgerbataillon werden
kann, ohne vorher in der Junggesellen
Kompanie gewesen zu sein“,
erklärt Dirk Henneking.
Wer nach den Junggesellen
in eine der anderen
Kompanien eintreten
möchte, hat die Wahl,
welcher er sich anschließen
möchte. Leon und
Adrian müssen auf die
Frage, ob sie das später
auch wollen, keine Sekunde überlegen.
„Ja!“ ist die eindeutige Antwort.
Sie wissen auch schon genau, zu welcher
Kompanie sie wollen.
Rein theoretisch könnten sie auch
jetzt schon wechseln, das Mindestalter
von 18 Jahren haben sie längst erreicht.
Aber sie genießen ihren Junggesellenstatus,
das Miteinander in
der Gruppe und auch die Traditionen,
die dort gepflegt werden. „Und
das bezieht sich längst nicht nur auf
das Freischießen an sich“, sagt Dirk
Henneking. „Wir haben neben dem
Stammtisch das ganze Jahr über Feste
und Veranstaltungen oder werden
von den anderen Kompanien eingeladen.“
Jeder der vier hat sofort Geschichten
und Anekdoten parat. Ob
vom „Tanz in den Mai“, einem Neujahrsempfang
oder Herrenabend. Es
gibt jede Menge gemeinsamer Erinnerungen,
die Lachen und amüsiertes
Kopfschütteln hervorrufen. Zu
den eigenen Festivitäten käme
außerdem noch die enge Freundschaft,
die die Junggesellen-Kompanie
mit anderen Bataillonen wie
denen aus Neesen, Nammen, Leteln
oder Lübbecke pflegt, und bei denen
sie ebenfalls regelmäßig eingeladen
ist.
Dennoch: das Highlight bleibt das
Freischießen. „Da freut man sich zwei
Jahre drauf“, sagt Adrian. Das Freischießen
in Minden ist gelebte Tradition.
Es kann auf eine jahrhundertealte
Geschichte zurückblicken. Bereits
1682 wurde es zum ersten Mal
durchgeführt. Aus den damaligen
Schießübungen, die die im Bataillon
vertretene Bürgerschaft wehrhaft
halten sollte, ist eines der rauschendsten
Feste geworden, das Minden
kennt. „Da mitzumarschieren ist
schon etwas Besonderes“, sagt Adrian.
„Und man fühlt sich auch wirklich
besonders.“ Leon kann das nur
bestätigen. „Man hat dann so eine
ganz andere Verbundenheit mit der
Heimatstadt“, sagt er. „Irgendwie enger.“
Dazu kommt das Feiern mit den
anderen Kompanien und den Gästen
aus der Stadt. „Das ist wirklich gelebte
Tradition mit Spaß an der Freude“,
bekräftigt Ulrich Westermann.
Und vermutlich auch das Erfolgsrezept
der Junggesellen-Kompanie des
Mindener Bürgerbataillons.
Spieß Vizefeldwebel Ulrich Wesemann (l.) mit Chef Oberleutnant Dirk
Henneking (r.), Leon Jahn (Mitte links) und Adrian Tappe.
Viele Veranstaltungen und Feste
auch abseits des Freischießens
Die Nachwuchsschmiede
des Mindener Bürgerbataillons
Die Junggesellen-
Kompanie
sucht Verstärkung
Die Junggesellen-Kompanie freut
sich immer über Verstärkung.
Der Stammtisch am ersten Samstag
im Monat ist offen.
Wer Interesse hat, kann gerne
Kontakt aufnehmen oder auch
einfach vorbei schauen.
Website:
junggesellen@mindenerbuergerbataillon.
de
Facebook:
https://de-de.facebook.
com/junggesellenkompanieminden
Instagram:
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