Donnerstag, 12. September 2019 · Nr. 212 Eine Stadt für alle Mindener Tageblatt 23
„Ein Gewinn für alle“
Heimische Unternehmen bauen gemeinsam eine zweite Kita: Fertigstellung ist im April 2020.
Minden (klu). Eine verlässliche und
flexible Kinderbetreuung steht hoch
im Kurs – bei Arbeitnehmern,wie auch
bei Unternehmen. Das haben die heimischen
Firmen früh erkannt und gemeinsam
mit dem Kinderschutzbund
Minden-Bad Oeynhausen die
Kinderbetreuungsinitiative Minden
gGmbH gegründet. Seit 2014 betreibt
diese die betrieblich unterstützte Kita
„Löwenzahn“ an der Lessingstraße. Im
April 2020 folgt eine zweite Einrichtung
an der Graf-Wilhelm-Straße.
Neben der Kita „Marienkäfer“, bislang
am Simeonscarré beheimatet,
wird dort auch der Kinderschutzbund
ein neues Zuhause finden. „Ein
auslaufender Mietvertrag für die Kita
und die Räume des Kinderschutzbundes
am Simeonscarré erleichterte
die Entscheidung, neben der Kita
„Löwenzahn“ und der Kita „Marienkäfer“
keine dritte Einrichtung zu bauen,
sondern mit dem „Marienkäfer“
umzuziehen und diesen zu erweitern“,
berichtet Thomas Bouza Behm,
Vorsitzender des Kinderschutzbundes
und gleichzeitig mit Peter Scherf
gemeinsamer Geschäftsführer der
Kinderbetreuungsinitiative. Im Interview
lobt er das überragende Engagement
der Mindener Unternehmen.
Herr Bouza Behm, bei der neuen
Kita handelt es sich, wie auch bei
der Kita Löwenzahn, nicht um eine
„Betriebskita“, sondern um eine
„betrieblich unterstützte Kita“. Was
bedeutet das?
Die Unternehmen haben sich in einer
eigenen Gesellschaft zusammengeschlossen,
der Kinderbetreuungsinitiative
Minden gGmbH. Sie ist Eigentümerin
der Grundstücke und Gebäude.
Mieter ist der Kinderschutzbund
sowie die gerade gegründete
Kinderschutzbund Kita gGmbH als
Träger der beiden Kindertagesstätten.
55 Plätze stehen bevorzugt den
Unternehmen zu – zukünftig, nach
Fertigstellung sogar rund 100 Plätze.
Falls diese Plätze nicht beansprucht
werden, profitieren Kinder aus der Nähe
oder anderen Bereichen Mindens.
Welche Unternehmen sind das?
Zu den bisherigen Gesellschaftern
Melitta, Wago, Volksbank Mindener
Land, Hagemeyer, J.C.C Bruns und
Schäferbarthold sind Follmann/Triflex,
Minda Industrieanlagen und Böcker
dazugekommen. Das zeigt, dass
sich das erfolgreiche Konzept sowohl
herumgesprochen als auch etabliert
hat.
Nehmen die Firmen Einfluss auf die
inhaltliche Ausrichtung der Kinderbetreuung
oder auf Personalfragen?
Nein. Für die pädagogische Arbeit und
die Mitarbeiter ist ausschließlich der
Kinderschutzbund verantwortlich.
Darauf legen Träger, Eltern und Unternehmen
gemeinsam großen Wert –
sonst würde dieses Konstrukt nicht
funktionieren. Aber auch hier zählt:
Partnerschaft und Kommunikation.
Das funktioniert großartig mit den
einzelnen Personalabteilungen der
Unternehmen.
Wie gehen die Arbeiten am Neubau
voran? Gibt es schon einen Einzugstermin?
Wir sind mit dem Neubau für die Kindertagesstätte
„Marienkäfer“ und den
Kinderschutzbund im Zeitplan und
gehen davon aus, dass alle Baumaßnahmen
im April 2020 abgeschlossen
sind.
Einen genauen Einzugstermin gibt
es noch nicht. Geplant ist aber, dass
der Kinderschutzbund mit seinen
Projekten und der Geschäftsstelle
kurz nach Abschluss der Bauarbeiten,
also im April oder Mai, in die neuen
Räumlichkeiten einziehen wird.
Gilt das auch für die Kita „Marienkäfer“?
Mit Rücksicht auf die Kinder wird die
„Kita Marienkäfer“ erst zum neuen
Kindergartenjahr im August 2020
umziehen.
Dann wird es doch sicherlich eine
Einweihungsfeier geben?
Selbstverständlich. Allerdings gibt es
dafür bislang noch keinen festen Termin.
Auf was können sich Kinder, die Erzieher
und das Team des Kinderschutzbundes
besonders freuen?
Wir alle freuen uns über die großartigen
Möglichkeiten, die uns dieser Umzug
ermöglicht. Das sind zum einen
die schönen, modernen Räume, zum
anderen die moderne Ausstattung mit
Parkettfußboden, Fußbodenheizung,
eigener Wetterstation für Dachfenster
und Beschattung. Nicht zu vergessen
das moderne Außengelände
und die Bushaltestelle direkt vor der
Tür. Zudem wird es eine weitere Kitagruppe
geben, um dem wachsenden
Bedarf an flexiblen Kitaplätzen in
Minden gerecht zu werden.
Wer profitiert von der Kita?
Alle! Die Unternehmen bauen für die
Stadt Minden eine neue Kita und erhalten
dafür Plätze für ihre Mitarbeiter,
die wiederum von einer modernen
Kita mit flexiblen Öffnungszeiten
profitieren. Der Kinderschutzbund
erhält größere Räume
für Ausbildungen, Kurse und Projekte
– das kommt letztendlich allen
Familien im Kreis Minden-Lübbecke
zugute.
Bald schon Realität: 2020 eröffnet die Einrichtung an der Graf-Wilhelm-Straße. Skizze: Plenge & Plenge
Seit dem ersten Spatenstich gehen die Arbeiten an dem Neubau gut voran,
sagt Thomas Bouza Behm (2.v.l). Fotos: DKSB
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