Porta extra 7
den sonntäglichen Gottesdienst
ab.
Eine Redewendung aus der
Zeit der Einführung der Kaffeebohne
in Nammen kennzeichnet
die Bindung des Dorfes
an das knapp vier Kilometer
nördlich gelegene Petzen:
„De Kaffee es so dünne koaket,
doar kann man Pätzen
dür seien.“ (Der Kaffee ist so
dünn gekocht, da kann man
Petzen durch sehen.) Dieses
wenig schmeichelhafte Kompliment
wurde der Frau des
Hauses zuteil, wenn sie bei
der Zubereitung des Edelgetränkes
mit dem gemahlenen
Kaffee zu sparsam und mit
dem kochenden Wasser umso
großzügiger war.
Mit der beginnenden Bebauung
des Nammer Westens
wurden nach 1800 die ansässig
gewordenen Neubauer wegen
der Nähe zu Lerbeck dem
dortigen Kirchspiel zugeordnet
und auch auf dem Lerbecker
Friedhof beerdigt. Für die
zuständigen Pfarrer hatte die
Zweiteilung einschneidende
Bedeutung, berechnete sich
ihr Gehalt zu dieser Zeit nach
der Seelenzahl ihres Pfarrbezirkes,
was aufgrund der damaligen
Familiengröße nachvollziehbar
ist. Um die im alten
Dorfkern von Nammen
sowie östlich gelegenen Hausnummern
begann ein jahrzehntelanges
Tauziehen zwischen
Petzen und Lerbeck.
Im „Kirchlichen Amtsblatt
des Königlichen Consistoriums
der Provinz Westfalen“
vom 1. Mai 1860 erging die
Bekanntmachung, „ dass das
diesseitige Grenzdorf Nammen,
welches kirchlich theils
der Schaumburg-Lippischen
Pfarrgemeinde Peetzen, theils
der Preußischen Pfarrei Lerbeck
angehört und hinsichtlich
seiner Parochial-Verhältnisse
seit einer Reihe von Jahren
der Gegenstand vielfacher
Erörterungen gewesen ist, mit
63 nach ihrer Flur-Abtheilung
aufgeführten Stätten als zur
Kirche in Peetzen zugehörig
anerkannt wird. Sämtliche
nicht aufgeführten, in der Catastralgemeinde
Nammen belegenen
Realitäten sowie deren
Besitzer werden zur Parochie
Lerbeck eingepfarrt.“
Zu dieser Zeit und bis 1937
gehörte auch der Lerbecker
„Lehmberg“ teilweise zur politischen
Gemeinde Nammen.
Bis vor gut zweihundert Jahren
trennte noch ein breiter
Waldgürtel zwischen dem Wesergebirge
und dem Nammer
Holz die beiden Bergdörfer.
Dieser wurde nach und nach
gerodet und zu Ackerland.
1910 nahm man kirchlich
die endgültige „Grenzbereinigung“
vor. Auch die zum
schaumburg-lippischen Petzen
gehörenden Nammer
Kirchgänger des „Altdorfes“
wurden ins „Westfälische“
umgepfarrt. Gleichzeitig legte
die Kapellengemeinde ihren
eigenen Friedhof an. Bis heute
zeugen verwitterte Grabsteine
in Petzen an der Kirche sowie
in Lerbeck davon, dass zweieinhalb
Jahrhunderte Generationen
Nammer jenseits der
Landesgrenze ihre letzte Ruhestätte
fanden oder über
mehr als einhundert Jahre in
Lerbeck beerdigt wurden.
Mit Ostern ist in Nammen
ein weiteres Ereignis verknüpft,
das bis heute eine
tiefe Bedeutung hat: Das Osterfest
wird nach dem Pestgelübde
aus dem frühen
Mittelalter – wie auch die beiden
anderen hohen Kirchenfeste
– mit einem „dritten“
Feiertag begangen. Übrig geblieben
ist davon der Dankgottesdienst,
der an diesem
Abend um 19 Uhr in der St.
Laurentius-Kapelle veranstaltet
wird. diesmal aber Corona
zum Opfer fiel.
Das „Kirchliche Amtsblatt vom 1. Mai 1860 legt die zum Kirchspiel
Petzen gehörenden Besitzungen des „Grenzdorfes“ Nammen
fest. Die Neubauer im Westen des Bergdorfes waren nach Lerbeck
eingepfarrt.
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in diesen schwierigen Corona-Zeiten hätten wir uns gewünscht, dass die
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