10 Porta extra
Foto 1: Vergangenheit: Am Kirchhofsweg 6 tummelten sich in den 1960er-Jahren
die Wasserratten im Lehrschwimmbecken. Archiv-Foto: Hans-Martin Polte
Foto 2: Gegenwart: Seit Oktober 2011 ist die Stadtbücherei am
Kirchhofsweg zu finden. Fotos: Hans-Martin
Erinnerungen an Verschwundenes
Mit offenen Augen durch Hausberge – Fortsetzung des Ortsrundgangs
Hans-Martin Polte
Hausberge. Im Laufe vieler
Jahre und Jahrzehnte verändert
sich manches in einem
Ort wie Hausberge. Einiges ist
ganz verschwunden und anderes
hat sich so gewandelt,
dass man die Ursprünge nicht
mehr erkennt. Die Redensart
„Versunken und Vergessen“
muss nicht stimmen, wenn
man sich als älterer Mensch
bewusst erinnern kann. Für
die Jüngeren ist das Verschwundene
oftmals Grund,
neugierig zu werden und
nachzuforschen.
Foto 1: Ein Beispiel für Letzteres
ist der jetzige Standort
der Stadtbücherei am Kirchhofsweg
6 unterhalb der
Grundschulturnhalle. Die Älteren
können sich vielleicht
noch erinnern: Wo heute die
Leseratten ihr Domizil haben,
tummelten sich in den 1960-
er- und 1970er-Jahren die
Wasserratten im Lehrschwimmbecken.
Diese Besonderheit
erhielt Hausberge,
als in den Jahren 1958 bis 1961
die Grundschulturnhalle gebaut
wurde. Damals entstand
unter der Halle das Lehrschwimmbecken
– das vornehmlich
für schulische Zwecke
gebaut worden war, aber
auch der Öffentlichkeit zur
Verfügung stand.
Foto 2: Als das kleine
Schwimmbad rund 30 Jahre
später baufällig wurde und
nicht mehr zeitgemäß war,
zumal es in erreichbarer Nähe
seit 1974 das Badezentrum am
Sprengelweg gab, hatte man
bei der Stadt die Idee, das
Lehrschwimmbecken in eine
Bürgerbegegnungsstätte umzuwandeln.
Ausgestattet mit
einem kleineren Saal und
einem Clubraum wurde die
Begegnungsstätte ab 1994 von
Vereinen und Gruppen aus
der ganzen Stadt für Veranstaltungen
genutzt.
17 Jahre später waren auch
diese schönen Versammlungsräume
wieder Geschichte.
Da die „Alte Amtssparkasse“,
in der die Stadtbücherei
seit 1996 untergebracht war,
verkauft wurde, lag es nahe,
die Räumlichkeiten unter der
Turnhalle ein zweites Mal
umzufunktionieren. Seit Oktober
2011 hat nun die Stadtbücherei
die Adresse Kirchhofsweg
6.
Foto 3: Erst knapp fünf Jahre
ist es her, dass mit dem Fällen
der 137 Jahre alten Friedenseiche
eine vor allem optische
Veränderung an der
Kreuzung Hauptstraße /
Kirchsiek eintrat. Wenn sich
auch noch viele Hausberger
an den stattlichen Baum erinnern
können, so ist die entsprechende
Stelle vor der
Apotheke heute kein ungewohnter
Anblick mehr.
Foto 4: Seit der Baum 1878
vom gerade gegründeten
Kriegerverein als „Friedenseiche“
gepflanzt worden ist,
hat sich viel um die Eiche
Foto 3: Gesichtswechsel an der Kreuzung Hauptstraße/Kirchsiek:
Vor rund fünf Jahren wurde dort die alte Friedenseiche gefällt.
Foto 4: 1878 pflanzte der Kriegerverein den Baum als „Friedenseiche“.
Seitdem ist viel geschehen. Repro: Hans-Martin Polte