Das Landschulgebäude in Wietersheim bietet ein abwechslungsreiches Programm.
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Älteste restaurierte Landschule in NRW
Schule in Wietersheim-Unterdorf ist zu einer Begegnungsstätte geworden .
Von Ulrich Westermann
Wietersheim. Zu einer Begegnungsstätte
für Jung und Alt
hat sich in den vergangenen
Jahren die älteste restaurierte
Landschule von Nordrhein-
Westfalen im Wietersheimer
Unterdorf entwickelt. Auch in
diesem Jahr sind wieder zahlreiche
Veranstaltungen und
Aktionen geplant.
Das denkmalgeschützte
Fachwerkgebäude ist in Eigenleistung
saniert und eingerichtet
worden. In der früheren
Schule finden im Jahresverlauf
unter anderem Konzerte,
Ausstellungen, Menschärgere
dich-nicht-Turniere,
Lesungen, Skatturniere, Backtage,
Kinderaktionen, Vorträge
und Besichtigungen sowie
Treffen von Fahrradfahrerund
Wandergruppen statt.
Bei den Räumlichkeiten
wird von den Besuchern
neben der Deele auch der
ehemalige Klassenraum genutzt.
Dazu kommt die frühere
Wohnstube, die inzwischen
Storchenzimmer genannt
wird. Der größte Teil des alten
Mobiliars in diesem
Raum hat eine eigene Geschichte,
die auf das Jahr
2012 zurückgeht. Stühle,
Sessel, Tisch und Sofa stammen
aus einer Haushaltsauflösung.
Diese Einrichtungsgegenstände
haben Freunde
der alten Schule durch Zufall
im niedersächsischen Glissen
entdeckt und dann nach Wietersheim
transportiert.
Schulunterricht wurde im
Gebäude von 1780 bis 1834 erteilt.
Der Lehrer Ende des 18.
und im ersten Drittel des 19
Jahrhunderts hatte es nicht
leicht. Da die Einnahmen
durch den Schulunterricht für
den Lebensunterhalt nicht
ausreichten, musste er als
Schuhmacher und Landwirt
tätig sein. Er ist im Dorf auch
von Haus zu Haus gezogen,
um neben dem Schuhwerk
der Einwohner das Zaumzeug
der Pferde zu reparieren.
Nachdem es im Gebäude für
den Schulunterricht zu eng geworden
war, erfolgte im Jahr
1834 der Wechsel.
Damals sind 28 Kinder mit
ihrem Lehrer in ein Haus an der
Bachstraße, nur wenige Hundert
Meter vom alten Standort
entfernt, umgezogen. Ab 1904
wurde Unterricht in der dritten
Wietersheimer Schule, im heutigen
Dorfgemeinschaftshaus
(ebenfalls Bachstraße), erteilt.
Das Unterdorf-Hauptgebäude
ist im Jahr 1987 unter
Denkmalschutz gestellt worden.
Für einen großen Teil der
Bevölkerung stand das alte
Schulgebäude in der Nutzungsliste
alles andere als an
erster Stelle. Die Überzeugungsarbeit
trug nach und
nach Früchte, sodass im Jahr
1990 die ersten finanziellen
Mittel durch das Land Nordrhein
Westfalen und die Stadt
Petershagen zur Verfügung
gestellt wurden.
Nach einer längeren Pause
folgte 1997 ein erneuter Versuch,
das Gebäude vor dem
Verfall zu retten. Letztlich waren
die Bemühungen von Erfolg
gekrönt. Richtig rund
ging es dann seit dem Jahr
2001. Zu den zahlreichen
Maßnahmen gehörte es, auf
der Deele den alten Hausbrunnen
freizulegen.
Eine Tafel an der Außenwand des Fachwerkgebäudes
erinnert an die Nutzung
der Schule von 1780 bis 1834.
Fotos: Ulrich Westermann
Das denkmalgeschützte Fachwerkgebäude wurde in Eigenregie
saniert und eingerichtet.