Petershagen extra 11
Wichtig sei, die Gräueltaten
nicht zu vergessen. „So etwas
darf nie wieder passieren. Die
Erinnerungskultur soll wachrütteln,
mit Zivilcourage gegen
Hassparolen und extreme
Gesinnung vorzugehen“, sagte
Helga Berg.
Stadtheimatpfleger Hermann
Kleinebenne präsentierte
zwei Fundstücke, die er
auf dem heute als Ackerland
genutzten Gelände des früheren
Arbeitserziehungslagers
entdeckt hatte. Bei Nummer
96 handelte es sich um Flugzeugaluminium.
„Die Häftlinge,
die von 1943 bis 1945 in
den Baracken eingesperrt waren,
haben die Bomber wahrgenommen,
die vom Dümmer
in Richtung Steinhude,
Hannover und Berlin geflogen
sind. Die Gefangenen hatten
Angst, dass sie von ihnen getroffen
wurden“, betonte
Kleinebenne. Sein Fundstück
Nr. 105 war die Hülse einer
Pistolenmunition, die in der
Nähe der ehemaligen „Handwerkerbaracke“
auf der Erde
gelegen hatte. In diesem Zusammenhang
erinnerte der
Stadtheimatpfleger an den 27.
Juli 1944, als einem niederländischen
Häftling befohlen
worden sei, vom Kesselhaus
zum Lagerzaun zu gehen.
„Der 20-jährige Student weigerte
sich, da er genau wusste,
dass dort sofort geschossen
wurde. Daraufhin hat der
Wachmann den Häftling aus
drei bis vier Metern Entfernung
mit zwei Schüssen niedergestreckt.
Aufgrund einer
Zeugenaussage konnte der Täter
nach dem Krieg verhaftet
werden“, führte Kleinebenne
weiter aus.
Dank richtete er an die
Schülerinnen und Schüler, die
einen Beitrag zur Erhaltung
des Friedens, der Freiheit und
der Demokratie leisteten. Die
Jungen und Mädchen der Sekundarschule
wiesen in ihren
Textvorträgen darauf hin,
dass das Lager im Mai 1943 in
Liebenau im Kreis Nienburg
aufgelöst und nach Lahde verlegt
worden ist: „Es waren
600 bis 800 Häftlinge aus elf
verschiedenen Ländern.
Schlimme Dinge sind den
Menschen, die dort gefangen
waren, passiert. Sie wurden
gedemütigt, geschlagen und
misshandelt. Die Insassen
sind aus nichtigen Gründen
erschossen worden, nicht selten
wurden sie totgeprügelt.“
Symbolisch legten die Schülerinnen
und Schüler Gegenstände
für das im Lager erlittene
Leid nieder: Tuch und
Holzschuhe für die dürftige
Bekleidung, Holzschüssel und
Löffel für die schlechte Ernährung,
eine Erste-Hilfe-Tasche
für die fehlende oder nicht
ausreichende medizinische
Versorgung sowie Schaufel
und Spitzhacke für die harte
Arbeit der Häftlinge. Dazu
kam ein Gedicht. Zum Gedenken
wurden an die Teilnehmer
der Feierstunde Stoffstückchen
verteilt, die sie an
ihre Jacken heften und mit in
den Alltag nehmen konnten.
Pfarrer Matthias Rohlfing
dankte vor seinem Gebet den
Jungen und Mädchen für die
würdevolle Gestaltung der
Feierstunde.
An der Feierstunde waren Angehörige der Sekundarschule beteiligt.
In Textvorträgen wiesen sie auf die menschenunwürdigen
Zustände im früheren Arbeitserziehungslager hin.
Auf einem Tuch legten die Jungen und Mädchen der Sekundarschule
Gegenstände als Symbol für das im Lager erlittene Leid nieder.
Fotos: Ulrich Westermann
Friedrich Schmidt
in Minden
Telefon 0571 44832
Jürgen Böse
in Lahde
Telefon 05702 9318
Oliver Wiegmann
in Heimsen
Telefon 05768 415
Frank Seeger
in Friedewalde
Telefon 05704 446
Raphael Meentemeier
in Petershagen
Telefon 05707 2308
Andrea Schering
in Frille
Telefon 05702 2757
Ulrich Rabe
in Minden
Telefon 0571 46011
in Lahde
Telefon 05702 2226
Wir kümmern uns um
IhreVersicherungsund
Finanzfragen!