10 Petershagen extra
Die Mitglieder und Freunde der Arbeitsgemeinschaft Alte Synagoge Petershagen waren in Stadthagen zu Gast. Dort wurde das neu gestaltete
Synagogengebäude besichtigt. Fotos: Ulrich Westermann
Ein Zentrum des religiösen Lebens
Arbeitsgemeinschaft Alte Synagoge unternahm Ausflug in die Synagoge Stadthagen.
Von Ulrich Westermann
Petershagen/Stadthagen.
Eine Exkursion führte Mitglieder
und Freunde der
Arbeitsgemeinschaft Alte Synagoge
nach Stadthagen. Für
den informativen Ausflug ins
Schaumburger Land wurden
Pkw-Fahrgemeinschaften gebildet.
Ziel war die Alte Synagoge,
die nach umfangreichen
Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten
am 29. Oktober
2017 als Gedenk- und
Lernort eröffnet worden ist.
Bekannt ist, dass seit dem
späten Mittelalter jüdische
Familien in Stadthagen lebten.
Im Jahr 1858 errichtete
die dort ansässige jüdische
Gemeinde eine eigene Synagoge.
Die feierliche Einweihung
nahm Rabbiner Dr. Hermann
Joel am 5. Mai 1858 vor.
80 Jahre lang wurde das Gebäude
an der Niedernstraße
als Zentrum des religiösen Lebens
der Juden in Stadthagen
genutzt. Das Ende kam in der
Nacht vom 11. zum 12. November
1938, als die Nationalsozialisten
im Innenraum ein
Feuer legten, das allerdings
wegen der Gefährdung der
benachbarten Fachwerkhäuser
schnell gelöscht werden
konnte.
30 Angehörigen der jüdischen
Gemeinde gelang es,
durch Emigration der wachsenden
Verfolgung zu entkommen.
Ab 1941 wurden 24
jüdische Einwohner, darunter
Kinder und Jugendliche, in
verschiedene Konzentrationslager
deportiert. Nur eine
Frau überlebte. Die Synagoge
ist im Jahr 1942 verkauft und
nach Ende des Zweiten Weltkrieges
als Warenlager genutzt
worden.
Zu einem Neuanfang kam
es Anfang 2007, als ein
Schaumburger Künstler den
Vorschlag machte, im Landkreis
ein zentrales Denkmal
für die jüdischen Opfer zu errichten.
Daraufhin wurde eine
Projektgruppe ins Leben gerufen.
Das Ergebnis war die
Empfehlung, das Synagogengebäude
zu einem Dokumentations,
Gedenk- und Lernort
umzubauen und eine Vernetzung
mit den bereits bestehenden
Erinnerungsorten
im Landkreis zu schaffen.
Der Ratsbeschluss in Stadthagen
fiel einstimmig aus:
Am 18. November 2008 wurde
der Förderverein für die
ehemalige Synagoge gegründet.
Zu den ersten Mitgliedern
gehören die Vorsitzenden der
jüdischen Gemeinden in Bückeburg
und Bad Nenndorf
sowie Repräsentanten christlicher
Gemeinden und des
Türkisch-Islamischen Kulturvereins.
Ziel des Fördervereins ist
eine offene und lebendige
Synagoge. Das Erdgeschoss
kann für kleinere Veranstaltungen
genutzt werden. Dabei
handelt es sich unter anderem
um Lesungen, Konzerte
und Ausstellungen. Das neu
gestaltete Obergeschoss steht
als moderner Unterrichtsraum
zur Verfügung.
Die alte Synagoge in Stadthagen ist im Oktober 2017 als Gedenk
und Lernort eröffnet worden.
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Flughafen-Transfer
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Petershagen-Lahde, Schulstraße 34
(0 57 02)
99 98
Öffnungszeiten:
Dienstag – Freitag: 8 – 18 Uhr
Samstag: 8 – 13 Uhr
Termine auch gerne nach Vereinbarung unter
0 57 04 / 1 63 74
Friedewalder Str. 20 - 32469 Petershagen