FAKTEN
e Altern
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in Zahlen JahrLängeres Leben
Wer heute in Europa
geboren wird, kann
sich auf 80,59 Lebens-
jahre freuen – fast
doppelt so viele wie
im Jahr 1900, als die
durchschnittliche
Lebenserwartung bei
nur 42,7 Jahren lag.
Anders ausgedrückt:
Durch den medizinischen
Fortschritt,
mehr Bewegung und
gesünderes Essen
steigt unsere Lebenserwartung
in einem
Jahrzehnt um zweieinhalb
Jahre, in
einem Jahr um fast
drei Monate.
Die Bibel erzählt von Methusalems Kraft und Zeugungs-
fähigkeit bis ins hohe Alter von 969 Jahren. Heute
blicken wir ängstlich auf unsere letzten Jahre. Dabei
liefert die Wissenschaft gute Gründe dafür, uns selbst
beim Altern gelassen zu beobachten.
Wandel der Fähigkeiten
Die Geschwindigkeit
von Denken und Wahrnehmung
lässt ab
diesem Alter zwar nach.
Doch Wissen und Lebens-
erfahrung können bis
ins hohe Alter steigen,
schreibt die Altersforscherin
Professorin
Ursula Staudinger, die
heute an der Columbia
University in New York
lehrt. Ältere Menschen
machen weniger gravierende
Fehler als junge
und überblicken das
große Ganze besser.
Harte Zeiten
In Jäger- und Sammlergesellschaften
betrug
und beträgt die durchschnittliche
Lebenserwartung
30 Jahre.
Tal- und Bergfahrt
Unser Wohlbefinden
ist in der Kindheit hoch,
erreicht in der Lebensmitte
einen Tiefpunkt
und steigt im Alter
wieder an. Psychologen
nennen diesen Effekt die
„U-Kurve des Wohlbefin-
dens“. Laura Carstensen,
Professorin für Psychologie
an der Stanford
University: „Wenn wir
älter werden, achten wir
weniger auf Triviales,
kosten das Leben mehr
aus. Wir werden offener
für Versöhnung, aber
klarer bei Ungerechtigkeiten.
Haben weniger
Stress und Ärger. Wir
investieren mehr in emotional
wichtige Bereiche
des Lebens. Dadurch
werden wir von Tag zu
Tag glücklicher.“
Bergfest
Wir sind am Höhe-
punkt unserer geistigen
Leistungsfähigkeit
angelangt! Wir haben
nun einen besseren
Wortschatz und ein
besseres räumliches
Orientierungsvermögen
als in unseren bisherigen
Lebensjahrzehnten.
Durch unsere Erfahrung
können wir aus einer
Vielzahl von Informationen
besser das
Wesentliche herausfiltern
als je zuvor.
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30
45
Zwischen
40
50
und
Illustrationen: LINA STAHNKE
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