ALMUTH SCHULT (28)
Torhüterin der deutschen
Fußball-Nationalmannschaft
„Ich fand Älterwerden
immer spannend.
Ich erlebe es in Gesprä-
chen mit meiner Oma
und bin beein druckt,
was sie durchgemacht,
was sie gestärkt hat.
Ich habe keine Angst
und keine festen Pläne
für später. Vielleicht
werde ich Trainerin
oder TV-Kommen-
tatorin. Dem Fußball
bleibe ich treu.“
WENDELIN WIEDEKING (67)
ehem. Vorstandschef Porsche
„Altwerden ist nichts für
Feiglinge“, sagte mal Joachim
Fuchsberger. Aber viel Mut
braucht es nicht, meine
ich. Ich mache einfach immer
weiter, bleibe im Business,
gründe neue Unternehmen
und engagiere mich in
meinen Stiftungen. Damit
bin ich zufriedener als
mit Golfspielen oder Spazierengehen.“
Wie
denken
Sie
übers
Alter?
MARCIA HAYDEE (82)
Jahrhundertballerina
„Ich meditiere, mache Yoga
und arbeite. Immer noch
stehe ich im Staatstheater
Stuttgart auf der Bühne und
ich leite das Ballett in Santiago
de Chile, mein Vertrag läuft
bis 2023. Das Beste kommt
noch. Ein Ruhestand ist für
mich undenkbar. Auch das
Lebensende macht mir keine
Angst. Wenn man über 80
ist, ist die Wahrscheinlich-
keit zwar größer, dass man
sich morgens nicht mehr aus
dem Bett erhebt. Aber meine
Mutter ist mit 97 gestorben,
meine Großmutter wurde
100, meine Urgroßmutter
96. Deshalb bin ich sicher,
ich hab noch einiges vor
mir. Und wenn der Moment
kommt: Okay, let’s go.“
BASCHA MIKA (65)
Autorin von „Mutprobe.
Frauen und das höllische Spiel
mit dem Älterwerden“
„Wer sich mit allen Kräften
gegen das Altern stemmt,
hat vom Leben nicht viel
begriffen. Dennoch müssen
wir uns wehren – und
zwar überall dort, wo wir
alt gemacht werden. Das
betrifft vor allem uns Frauen.
Wie heißt es so schön:
Männer reifen, Frauen verblühen.
Ein dummer, alter
Spruch, aber bis heute
sehr wirksam. Es ist dieser
gesellschaftliche Blick,
der das weibliche Älterwerden
zur höllischen Mutprobe
macht. Dagegen ist er gefragt
– unser Widerstand!“
HANNELORE HOGER (77)
Schauspielerin, Schirmherrin
der Organisation HelpAge,
die sich weltweit gegen
Altersarmut einsetzt
„In meinem Metier wird es
ab 50 für Frauen kompliziert,
die Angebote werden
weniger. Schwierig am
Älterwerden ist auch, dass
der Tod immer näher rückt.
Ich liebe das Leben sehr.
Die Falten sind nicht mein
Problem, mit denen hebt
man sich wenigstens von
den Einheitsgesichtern
in Hochglanzmagazinen ab.“
PROF. DR. BRUNO REICHART (76)
gelang 1983 die erste
Herz-Lungen-Transplantation
in Deutschland
„Ich werde bis an mein
Lebensende den unbequemen
Weg gehen, wenn er mich
weiterbringt.“
Fotos: Tpicture alliance (7 Fotos), GettyImages
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