Page 8

20180703.KAISER_WILHELM

8 Mindener Tageblatt Der Kaiser Dienstag, 3. Juli 2018 Die äußere Ringterrasse ist nach der Sanierung wieder komplett. Sie war 1946 teilweise zerstört worden, als die Briten Stollen im Wittekindsberg gesprengt hatten, in denen Rüstungsgüter produziert wurden. Foto: pr Eine kühne Idee in der Not 16 Millionen Euro hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe in die Sanierung des Denkmals gesteckt und es zugleich touristisch aufgewertet. Von Ursula Koch Porta Westfalica (mt). „Mit der Hohensyburg, dem Kahlen Asten und dem Kaiser- Wilhelm gab es drei Denkmäler, aus denen der LWL wenig machte und trotzdem kamen da Menschen hin“, erinnert sich Matthias Löb, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) an die Ausgangslage, als er 2007 Baudezernent der Behörde mit Zentrum in Münster wurde. In einem ersten Schritt sorgte er dafür, dass in Porta die Aussicht wieder hergestellt wurde, und der Eigentümer Flagge zeigte. Der Förderverein hatte damals bereits Texttafeln aufgestellt, die einige Informationen über das Denkmal enthielten. „Mit dem Rückkauf der Gastronomie war dann der richtige Zeitpunkt gekommen, um gründlich über das Denkmal nachzudenken“, berichtet Löb. „Dann kamen dem LWL zwei Umstände zu Hilfe: Eine Untersuchung hatte ergeben, dass die Ringterrasse kein sicheres Fundament mehr hatte und der Bund legte ein neues Programm zur Förderung national bedeutender Denkmäler auf.“ „Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal lag auch bei uns lange im Dornröschenschlaf“, gesteht Löb. Der ist Rechtsnachfolger des preußischen Provinzialverbandes, der das Denkmal Ende des 19. Jahrhunderts in Auftrag gegeben hatte, und damit Eigentümer der im Wortsinn „Immobilie“. Lange sah die Arbeitsteilung so aus: Der Förderverein kümmerte sich vor Ort, der LWL machte das Notwendigste – die gastronomische und die sanitäre Versorgung für die Besucher wurden immer schwieriger. „Es ging nie darum, dem Kaiser zu alter Herrlichkeit zu verhelfen, sondern wir wollten das Denkmal für die Besucher in einen geschichtlichen Zusammenhang einordnen und ein touristisches Highlight für die Region setzen“, betont Löb. Bodo Strototte, Geschäftsführer des Bauund Liegenschaftsbetriebs, habe die „sehr kühne Idee“ gehabt, die Gastronomie nicht wieder am Parkplatz zu errichten, sondern in der Ringterrasse. Als Kommunalverband habe der LWL auch einen Bildungsauftrag, so sei die Idee entstanden, neben der Gastronomie ein Besucherzentrum einzurichten. Die Politik habe darum den Architektenwettbewerb intensiv begleitet. Dass die Sanierung am Ende vier Millionen Euro teurer wurde als geplant, sei dem schwierigen Untergrund geschuldet. „Wir hatten zehn Meter lose aufgeschüttetes Gestein erwartet. Bis zu 30 Meter waren nicht zu erwarten. Das hat zur Verteuerung geführt, aber das hätten wir so odersomachenmüssen.Dummerweise hat dann zusätzlich die Baukonjunktur angezogen. Darum lagen einige Preise über der Kostenschätzung. Die Verteuerung war kein Planungsfehler“, bekräftigt Löb. Rund 16 Millionen Euro sind am Kaiser-Wilhelm-Denkmal investiert worden. Mit sechs Millionen Euro hat sich der Bund beteiligt, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat 200 000 Euro beigetragen, die NRW-Stiftung 380 000 Euro. Am Ende bleibt für ihn die Gewissheit: „Hier entsteht etwas, das bundesweit Aufmerksamkeit erregt.“ Die Verteuerung der Baukosten war „kein Planungsfehler“, beteuert Löb Über Westfalen hinaus Das Netzwerk „Preußen in Westfalen“ hat bereits 20 Ankerpunkte Von Ursula Koch Minden (mt). Das Erbe der Preußen ist in Westfalen noch an vielen Stellen zu finden, drückt sich in Bauwerken aus, aber auch in Verwaltungsstrukturen oder Gesetzen wie der Schulpflicht. Das LWL-Preußenmuseum Minden greift diese Themen seit seiner Gründung 1999 auf. 2016 übernahm der Landschaftsverband Westfalen-Lippe das unter Finanznot leidende Haus unter seine Regie. Von vornherein war klar, dass die Einrichtung, die zuletzt nur noch wenige Besucher lockte, grundlegend umgekrempelt werden soll. Voraussichtlich Anfang 2019 soll die neue Dauerausstellung eröffnet und aus dem Museum zugleich der Ankerpunkt im neuen „Netzwerk Preußen in Westfalen“ werden, zu dem dann neben bislang 19 anderen Einrichtungen auch das Kaiser-Wilhelm- Denkmal gehören wird. Damit soll deutlich werden: Preußen ist eben nicht allein Berlin und Brandenburg, sondern vom frühen 17. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs eben auch Teile des Rheinlandes und Westfalens. Darum reicht das Netzwerk vom niederrheinischen Wesel, zuvor zweiter Standort des Preußen-Museum NRW, bis nach Wustrau mit dem Brandenburg Preußen-Museum, von Siegen, weil das Siegerland im frühen 19. Jahrhundert in preußischen Besitz überging, bis nach Lüneburg, wo sich das Ostpreußische Landesmuseum befindet. Gemeinsames Erkennungsmerkmal aller Ankerpunkte im Netzwerk ist die Werbekampagne: „Du bist mehr Preuße, als du denkst!“ Der Bahnhof ist ein Baustein des in Minden sichtbaren preußischen Erbes. Foto: Kerstin Rickert Kultur ist nur ein Aspekt LWL vor allem im sozialen Bereich aktiv Münster (mt/och). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe hat selber preußische Wurzeln. Er ist Rechtsnachfolger des preußischen Provinzialverbandes. Daraus ist ein Kommunalverband geworden, zuständig für ganz Westfalen, finanziert von den Kreisen und Städten. Sein Haushaltsetat liegt aktuell bei 3,5 Milliarden Euro, von denen knapp 90 Prozent für soziale Aufgaben aufgewendet werden. Für Kultur und Wissenschaft stehen aktuell 85 Millionen Euro oder 2,4 Prozent zur Verfügung. Der Verband ist mit seinen 17 000 Mitarbeitern tätig in den Bereichen Soziales, in der Behinderten- und Jugendhilfe, der Psychiatrie und der Kultur. Er unterhält mehr als 180 Einrichtungen, darunter 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen und zwei Besucherzentren. Darüber hinaus ist er einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderungen. Bauen, Kaufen, Modernisieren, Umfinanzieren. Rufen Sie mich an! Wünsche werden Wirklichkeit. Rüdiger Kowalke Finanzierungspartner der Wüstenrot Rieheweg 14 32457 Porta Westfalica ruediger.kowalke@wuestenrot.de Telefon 0571 9721338 Mobil 0174 9850296 www.wuestenrot.de/aussendienst/ ruediger.kowalke Egal, wie Ihre Wünsche aussehen – nutzen Sie das aktuelle Zinstief. Wir suchen für Sie aus allen Wüstenrot-Angeboten und bei über 300 Finanzierungspartnern die beste Lösung. Ihre Vorteile: • Breite Angebotspalette • Individuelles Finanzierungsangebot • Ausgezeichnete Beratung • aus einer Hand LINA TÖRNERGmbH 200 Jahre Mindener Bestattungstradition 1. 10. 1818 – 1. 10. 2018 Klobedanz und Krögermeier Königstraße 76 · 32427 Minden Stiftsallee 48a · 32425 Minden Eigene Trauerhalle bis 50 Personen % (05 71) 2 64 34 Wir beraten Sie gerne! Wir wünschen der Familie Rohlfing und dem Kaiser-Wilhelm-Team allzeit viel Erfolg. Der zuverlässige Lieferant der heimischen Gastronomie Getränke-Fachgroßhandel Schubert Ingolfweg 1A · 32423 Minden · Telefon (05 71) 3 16 31 Perücken- und Zweithaarstudio separat und barrierefrei Silvia Grohmann Friseurmeisterin Tel. 05 71 / 44 2 44 Kutenhauser Str. 19 32425 Minden www.friseurezima kammeier.de Elke Hahne Fußpflegerin & Masseurin Shaha Alfido Friseurin RENATE ZIMA Friseurmeisterin & Inhaberin Simone Windhorst-Dökel Friseurin Pia Dawod Friseurin BERND KAMMEIER Herren-Friseur & Inhaber Birgit Hundertmark Friseurmeisterin & Perücken- und Zweithaarspezialistin Sabrina Batis Auszubildende


20180703.KAISER_WILHELM
To see the actual publication please follow the link above