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6 Mindener Tageblatt Der Kaiser Dienstag, 3. Juli 2018 Mit der Fertigstellung der Ringterrasse werden das Panoramarestaurant „Wilhelm 1896“ sowie das Besucherzentrum eröffnen. Der Tourismus wird zulegen und auch das Interesse an den Sehenswürdigkeiten in der Region wachsen. MT-Foto: Alexander Lehn Magnet auf dem Berg Touristisch ist das Kaiser-Wilhelm-Denkmal für die gesamte Region von hoher Bedeutung. Das ist nicht neu, doch mit den zusätzlichen Angeboten wird die Zahl der Besucher zulegen. Davon profitieren auch andere. Von Carsten Korfesmeyer Porta Westfalica (mt). Der Begriff „interkommunal“ fällt oft, wenn aktuell über den Tourismus in Porta Westfalica und Umgebung gesprochen wird. Denn alle Verantwortlichen sind überzeugt, dass die Region von den Investitionen am Kaiser-Wilhelm Denkmal profitiert. Gemeinschaftliches Handeln und Blicke über den Tellerrand hinaus sind gefragt – und die umliegenden Städte wollen ihre Zusammenarbeit in dieser Hinsicht weiter ausbauen. So wird es an den Wochenenden beispielsweise einen Shuttleverkehr von Kanzlers Weide in Minden bis zum Denkmal geben. Denn das Parken am Kaiser könnte vor allem in der Anfangsphase zu einem großen Problem werden, denn auf dem oberen Parkplatz stehen lediglich 176 Stellflächen zur Verfügung. Ein Parkleitsystem sowie ein zusätzlicher Platz im Tal sollen die Situation entspannen. Bis zur Eröffnung soll auch das alles fertig sein. Überzeugt sind die meisten Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung, dass das Einzugsgebiet zulegt. Schon vor der Sanierung lockte das Kaiser-Wilhelm-Denkmal Menschen aus ganz Deutschland. Rund 150 000 Besucher erwartet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe pro Jahr. Und sicher ist man, dass sie nicht allein das Portaner Wahrzeichen besuchen sollen. Sie werden auch andere Sehenswürdigkeiten ansteuern – beispielsweise das Bückeburger Schloss, den Kurpark von Bad Oeynhausen, die Altstadt von Minden, das Wasserstraßenkreuz oder auch den Dümmer See. Man werde sich auf deutlich mehr Touristen einstellen müssen, heißt es immer wieder. Das ist eine Chance für die Region, die nicht ungenutzt bleiben sollte. Und alle betonen immer wieder, dass mit dem Ende der Sanierungsarbeiten die Arbeit weiter geht. Es gilt permanent neue und attraktive Angebote zu schaffen und Konzepte zu entwickeln, damit das große Interesse an dem Monument und seiner Umgebung bleibt. Der LWL setzt dabei auf die Bedeutung des Denkmals als Wahrzeichen und Ausflugsziel, nicht auf die Person des Kaisers. Die Menschen, die den Weg zum Monument auf sich nehmen, sollen den Aufenthalt genießen und sich informieren können. Als einzigartig wird der Ausblick beschrieben, der sich den Besuchern im Panoramarestaurant bietet. Bei gutem Wetter reicht die Sicht bis zum Steinhuder Meer – und das Lokal bietet jede Menge Gerichte. „Es gibt eine Tageskarte und eine separate Karte für Abendgastronomie“, sagt Inhaber Lars Rohlfing. Der neue Kiosk auf dem neu gestalteten Denkmalsvorplatz bietet den Gästen Imbissangebote sowie Souvenirs. Rund 16 Millionen Euro sind in das von 1892 bis 1896 errichtete Bauwerk investiert worden. Tonnenweise Zement wurde in den Sockel gepumpt, um ihn standfest zu halten. Die Ringterrasse, die nach Kriegsende aufgrund von Einsturzgefahr teilweise gesprengt werden musste, ist wieder komplett, und die Bauherren vom Landschaftsverband Westfalen- Lippe (LWL) nutzten die Gelegenheit, im Zuge der Bauarbeiten das gesamte Areal aufzuwerten und fit für die Zukunft zu machen. Im neuen Besucherzentrum besteht für die Gäste die kostenfreie Möglichkeit, sich in der umfassenden Ausstellung über die wechselhafte Historie des Ortes zu informieren. Der LWL will die Verweildauer an Portas Wahrzeichen deutlich steigern. Blieb der Durchschnittstourist bislang nur etwa 20 Minuten, werden es nach Expertenmeinung ab sofort 1,5 Stunden sein. Besonders das nähere Umland wir von den Strahlkraft des Kaisers profitieren. Denn das reizvolle Landschaftsbild der Porta Westfalica wird auch durch den Jakobsberg geprägt, der gegenüber vom Wittekindsberg liegt und mit dem Fernsehturm ein weiteres Wahrzeichen stellt. Etwa 15 Autominuten liegt das 1979 eingeweihte Bauwerk vom Kaiser- Wilhelm-Denkmal entfernt, und Ausflügler können in den Sommermonaten die Aussichtsplattform besuchen. In 23 Metern Höhe bietet sich dort eine Rundumsicht, wie es sie in der Region kein zweites Mal gibt. Lohnenswert ist die Besichtigung des Bismarckraums, den der Bismarckbund Porta Westfalica betreibt. Zu sehen ist eine kleine, aber sehr informative Ausstellung über den „Eisernen Kanzler“, die durch eine multimediale Präsentation ergänzt wird. Rund 650 Meter vom Fernsehturm entfernt stoßen Ausflügler auf die Reste des nie fertiggestellten Schlageter-Denkmals. 1933/34 errichtet, ist es im Zweiten Weltkrieg bei Luftangriffenbeschossen worden und verfügt seit 1958 über eine Aussichtsplattform, die einen weiteren schönen Blick über die Region zulässt. Sehr beliebt bei Ausflüglern ist das großflächige Areal rundherum aufgrund seiner Rastmöglichkeiten mit Bänken und Hütte. Die Porta-Kanzel liegt noch einmal etwa 150 Meter vom Schlageter-Denkmal entfernt und gewährt nach Ansicht der meisten Wanderer den schönsten Blick über die Porta Westfalica. Weser, Wittekindsburg oder das Kaiser-Wilhelm-Denkmal sind von dort zu sehen. Die Klippe ist Ende des 19. Jahrhunderts vom damaligen Hausberger Verschönerungsverein für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Dieser legte einst auch die Wanderwege an. Und der künftige Tourismus wird mit der Zeit gehen müssen, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Neue Wege zu beschreiten sollte man sich durchaus trauen – und die Vision von einer Seilbahn zwischen den beiden Bergen könnte durchaus umgesetzt werden. Sicher ist aber auf jeden Fall, dass das Denkmal auch weiterhin ein Symbol für die gesamte Region bleibt. Tourismus und Parken in der Region ■ Besuchern des Kaiser-Wilhelm- Denkmals stehen auf dem obereren Denkmalsparkplatz insgesamt 176 Stellflächen zur Verfügung. Das Parken ist gebührenpflichtig. Bis zu drei Stunden kosten drei Euro, das Tagesticket hat eine Gebühr von fünf Euro ■ Im Tal neben dem Kaiserhof bestehen weitere Parkmöglichkeiten. Von dort fährt auch ein Shuttle zum Denkmalsparkplatz. ■ Gegenüber vom Kaiser-Wilhelm- Denkmal liegt der Jakobsberg. Der Name ist Überlieferungen zufolge seit Ende des 18. Jahrhunderts gebräuchlich. Seinerzeit hat es einen preußischen Zöllner dort gegeben, der am Südhang Wein anbaute. Geografisch liegt der Berg im westlichen Teil des Wesergebirges in einer Höhe von etwa 230 Metern. ■ Ein beliebtes Ausflugsziel ist auch die Wittekindsburg, die fußläufig vom Kaiser-Wilhelm-Denkmal in rund 30 Minuten erreichbar ist. Besucher haben dort einen herrlichen Blick auf die Landschaft. Über den Kammweg wandert man vorbei am Silberblick und dem Moltketurm, der kostenfrei zugänglich ist. ■ Gefordert wird immer, die Wanderwege am Südhang für den Tourismus zu öffnen. Diese liegen allerdings im Wildnisentwicklungsgebiet, das offiziell nicht betreten werden darf. Die Debatte hält seit langer Zeit an. Spitzenmedizin in guter Nachbarschaft! www.muehlenkreiskliniken.de Sie haben Ihre Immobilie zu verkaufen? Wir das Verkaufsknowhow ... starten wir! ...Rufen Sie uns an! Marita Janetzek Immobilienmaklerin/inhaberin Steiler Weg 36 · 32429 Minden Telefon: +49 (0) 57 1 / 28 653 www.janetzek-immobilien.de Mitglied im


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