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20180703.KAISER_WILHELM

Dienstag, 3. Juli 2018 Der Kaiser Mindener Tageblatt 43 Nationales Geotop: Die Steilwand des Wesergebirges mit den markanten schräg stehenden Schichten zählt zu den geologischen Besonderheiten in der Porta Westfalica. Die Landschaft drumherum und insbesondere das Weserbogengebiet sind ein „Geschenk“ der Eiszeit. Foto: Info Prieß Spektakuläre Vielseitigkeit Die Landschaft an der Porta Westfalica weist zahlreiche Besonderheiten auf. Weserdurchgangstal und Weserbogen sind berühmt, weniger bekannt sind zwei „Nationale Geotope“. GGeessuunndd ebnetgsitnenhtt iimm MMuunndd Meier Tief- und Straßenbau GmbH a h n ä r z t e Thomas Sandra Uwe Horstmann Küchhold Schroweg Das Haus ein Volltreffer! 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Vom Denkmal aus ist die landschaftliche Vielseitigkeit gut zu beobachten. Etwa die Hausberger Schweiz auf der anderen Flussseite, dem Wesergebirge südlich vorgelagert. Höhenunterschiede kennzeichnen den Raum, Ortsbezeichnungen wie Brink (Hang) und Siek (Senke) geben das begrifflich wieder. Dieses Flachwellenland ist eine Folge der Saale-Vereisung, wie überhaupt das gesamte Weserbogengebiet ein „Geschenk der Eiszeit“ sei, so Franke. Das Eis hat den kurvigen Weserverlauf, der in Höhe von Costedt den entscheidenden Schwenk in Richtung Weserpforte macht, maßgeblich geprägt und enorme Kies- und Sandflächen mitgebracht. Dass die Weser auf spektakuläre Art durch das Gebirge gebrochen wäre, ist eher Ausdruck menschlicher Phantasie denn Realität. „In präglazialer Zeit floss bereits die Werre dort entlang, bevor die Weser diesen Raum einnahm“, sagt Franke. Er spricht deshalb vom Weserdurchgangstal. Die Weser strömte vor einer halben Million Jahre noch östlich an Deister und Süntel entlang, während die Ur-Werre, mit der sich die Weser später verband, bereits den Weg durch die Pforte nahm. Im Lauf der Jahrtausende verstopften riesige Eisablagerungen die alten Flussläufe. Vermutet wird, dass die Weser subglazial ihren heutigen Verlauf zwischen Vlotho und Porta Westfalica ausformte. Trotz wissenschaftlicher Erkenntnisse bietet der Weserbogenverlauf bis heute Raum für Spekulationen. Sicher und sichtbar ist jedoch, dass die gewaltigen Eismassen, die vor 200 000 Jahren den Weg durch die Porta versperrten, jede Menge Bodenschätze mitbrachten, eine fruchtbare Ebene schufen und Menschen sesshaft werden ließen, wie etliche Steinzeitfunde belegen, die bei der Ausbeutung der Sand- und Kiesvorkommen zu Tage gefördert wurde. Gerhard Franke nennt die Seenlandschaft des Weserbogens „Natur aus zweiter Hand“, die mit den Abgrabungen in den vergangenen Jahrzehnten entstanden ist. Die erdgeschichtlichen Besonderheiten an der Porta drücken sich auch in Form „Nationaler Geotope“ aus. Elf davon gibt es in Nordrhein-Westfalen, gleich zwei in Porta Westfalica. Zum einen ist dies die Steilwand des Wesergebirges am Jakobsberg, die Denkmalbesucher direkt gegenüber gut erkennen können. Zum anderen die Gesteinsabfolge des Korallenoolith im Steinbruch Wohlverwahrt des Besucherbergwerks und Museums Kleinenbremen. Beide Aufschlüsse wurden 2006 von der Akademie für Geowissenschaften zu Hannover als „Nationale Geotope“ ausgezeichnet worden. Die geologischen und geografischen Besonderheiten der Porta bieten genügend Stoff für Hobbyforscher, etwa im hiesigen Paläontologischen Arbeitskreis, der sich mit den markant schräg stehenden Gesteinsschichten praxisnah beschäftigt. Wer will, kann an der Porta anhand erdgeschichtlicher Erläuterungen außergewöhnliche Zeit- und Raumerfahrungen machen. Die Gesteinsabfolge des Korallenooliths ist im Steinbruch des Besucherbergwerks gut zu erkennen. Foto: Mike Polschinski/pr Seit 1909 Meisterbetrieb des Betonbauer-, Steinmetz- u. Steinbildhauerhandwerks Gepr. Restaurator im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk 32425 Minden · Todtenhauser Straße 17 · Telefon (05 71) 4 34 24 • Tulikivi Innovationszentrum • über 25 Jahre Erfahrung • Kamin- & Specksteinöfen • große Ausstellung • tolle Angebote Wählen Sie aus verschiedenen Oberflächen Ihr Lieblingsdesign! Neue Kollektion eingetroffen! Seit 1909 Wilhelm Gräper Zur Porta 190 | 32457 Porta Westfalica Tel. 0571 38638486 | Fax 0571 38638485 | Mobil 0173 548 8578 sven.meier.bau@t-online.de im Therapiezentrum Neesen Dr. Schultz – ZÄ Bödeker – ZA Schultz Porta Westfalica · Zur Schalksmühle 17 Tel.: 05 71 / 7 70 78 · www.Praxis-Schultz.de


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