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Dienstag, 3. Juli 2018 Der Kaiser Mindener Tageblatt 33 Obernkirchen oder Porta? Das Denkmal entstand aus Porta-Sandstein, weil das Material Ende des 19. Jahrhunderts günstiger war, als der von Architekt Bruno Schmitz favorisierte Stein aus Obernkirchen. Der kam dafür bei der Sanierung zum Einsatz. Minden (mt/och). Der Architekt Bruno Schmitz wollte das Kaiser-Wilhelm Denkmal aus Obernkirchener Sandstein errichten. Doch schon Ende des 19. Jahrhunderts mussten die Bauherren auf die Kosten achten. Das Material aus Obernkirchen wurde als zu teuer abgelehnt. Stattdessen wurde Porta-Sandstein verwendet, der seit dem Mittelalter in der unmittelbaren Nachbarschaft des Denkmals aus dem Wittekindsberg geschlagen wurde. Die Steinbrüche im Wittekindsberg sind aber schon vor langer Zeit aufgegeben worden. In einer der ehemaligen Abbaustellen hat die Freilichtbühne Porta 1928 ihre Spielstätte eingerichtet. Für die Sanierung der äußeren Ringmauer stand darum kein Porta-Sandstein zur Verfügung. Die Westfälisch-Lippische Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, eine Tochter des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), musste daher auf die Suche nach Ersatz gehen – und entschied sich für den dann doch wieder naheliegenden Stein aus Obernkirchen. Der gilt als unverwüstlich, wie Dr. Burkhard Beyer, Geschäftsführer der Historischen Kommission für Westfalen und Sandsteinexperte, in einem Beitrag für das Magazin „Der Kaiser“ schrieb. Seine Farben weichen allerdings deutlich von dem Portaner Material ab. Das sei durchaus erwünscht, weil man damit die verschiedenen Bauphasen auch in der Zukunft leicht erkennen könne, schreibt Beyer weiter. Darauf legt die Denkmalpflege heute mehr Wert, als darauf, Ausbesserungen zu verstecken. Der Porta-Sandstein kommt in einer bis zu 20 Meter dicken Schicht im Wiehen- und Wesergebirge vor, das sich vor 80 Millionen Jahren aufgefaltet hat. Der Sandstein selber ist allerdings in etwa doppelt so alt. Er besteht aus etwa einem Millimeter großen Quarzkörnern, die sich unter Druck zu einem festen Gestein verbanden. Die Farbe variiert zwischen grau und braun, durchzogen von dunkelbraunen Streifen, die von Eiseneinlagerungen herrühren, wie Beyer schreibt. Die Bezeichnung Porta Sandstein ist ein wenig irreführend, denn der Stein kommt in weiten Teilen des Wiehengebirges vor, er wurde zwischen Lübbecke und dem heutigen Portaner Ortsteil Lohfeld sowohl Über- wie Untertage abgebaut. Der Obernkirchener Stein ist deutlich feiner, besteht aus Sandkörnern von 0,05 Millimetern Größe. Er ist auch einheitlicher in der Färbung, die von grau bis hellbraun reicht. Das Obernkirchener Material weist dafür ein anderes Charakteristikum auf, das sich vor allem am Kölner Dom zeigt: Er bekommt im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte eine dunkle Oberfläche, die aus der Ferne schwarz erscheint. Das sei kein Zeichen von Schäden, sondern ein natürliches Phänomen, schreibt der Experte. Damit die Unterschiede nicht allzu krass ausfallen, bedienten sich die Fachleute eines Tricks: Sie setzten nicht die makellosen hellen Schnittflächen der Säge auf die Schauseite, sondern das Naturlager, berichtet Beyer in seinem Beitrag. Das ist dort zu finden, wo sich Risse und Spalten im Stein gebildet haben, durch die Wasser eindringt. Dort bilden sich rötliche bis schwarze Verfärbungen und an diesen Stellen bricht der Stein beim Abbau ganz von allein auseinander. Für die Wiederherstellung der äußeren Ringmauer wurde der Obernkirchener Stein auf zwei verschiedene Arten eingesetzt: Die rohe Oberfläche wurde an den Bögen eingesetzt, die Sägeflächen an den Brüstungen und den Spitzen der Brüstungspfeilern. Die neu aufzubauenden Teile der Ringmauer wurden allerdings nicht aus massivem Sandstein errichtet, sondern „nur“ damit verblendet. Das senkte die Kosten und bietet außerdem mehr Platz im Innern, wie Beyer schreibt. Trotzdem wurden für die Sanierung immer noch 532 Kubikmeter oder 1276 Tonnen Sandstein aus Obernkirchen zur Baustelle im Wittekindsberg transportiert. Alt und neu an der äußeren Ringmauer des Denkmals sind in Farbe und Struktur auch in Zukunft deutlich voneinander zu unterscheiden. MT-Foto: Benjamin Piel Mit Tradition in der Region • Immobilienverkauf • Werbevideo • Home-Styling Dererste Eindruckzählt! MOELLE IMMOBILIEN MINDEN - Ulrike Moelle-Blase Amrumweg 20 · 32427 Minden/Westf. · Tel.: 05 71 - 3 98 00 31 info@moelle-immobilien.de · www.moelle-immobilien.de Christine Olfens Dr. Asin Falch Nils Schaller (MSc.) Anna-Lena Löll angest. ZA ehem. Krückemeier angest. 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