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24 Mindener Tageblatt Der Kaiser Dienstag, 3. Juli 2018 Drei für Porta Dr. Gerhard Franke, Herbert Wiese und Lutz Carta sind Heimatbewahrer, die sich vielen Bereichen einsetzen. Das Trio verfolgt dabei dasselbe Ziel. Von Carsten Korfesmeyer Porta Westfalica (mt). Lutz Carta, Herbert Wiese und Dr. Gerhard Franke haben eine Gemeinsamkeit: Sie setzen sich für die Landschaft und die Natur ein. Jeder für sich sorgt mit seinem ehrenamtlichen Engagement dafür, dass die Menschen einen engen Bezug zur Region aufbauen – und behalten. Herbert Wiese ist Stadtheimatpfleger von Porta. „Mir ist es wichtig, Denkmäler zu bewahren und Landschaft erlebbar zu machen“, sagt der Hausberger. Schon seit langer Zeit kämpfen er und weitere Mitstreiter darum, die Wanderwege in Porta Westfalica in einen besseren Zustand zu versetzen. Vor allem die Strecken am Südhang des Wittekindsberges liegen Wiese am Herzen. Die liegen im Wildnisentwicklungsgebiet und sind damit für die Öffentlichkeit eigentlich Tabu. „Wald muss erlebbar sein“, sagt Wiese, der den Wolfsschluchtweg, Zickzackweg, Drei- Männer-Weg und Königsweg in das Netz der Wanderstrecken wieder aufnehmen möchte. „Da sind so viele Sehenswürdigkeiten“, sagt er – beispielsweise das Steinmännchen „Leonardis Ruh“ oder die Wolfschluchthöhle. Carta ist auch so ein Typ, der die Landschaft den Menschen mit seiner ehrenamtlichen Tätigkeit näher bringen will. 2016 absolvierte der Barkhauser eine Ausbildung zum zertifizierten Natur- und Landschaftsführer. „Ich glaube, dass vielen Menschen gar nicht so bewusst ist, in welcher schönen Gegend wir leben“, sagt er. Wenn er mit Gästen im Wald unterwegs ist, geraten diese schnell ins Schwärmen. Die Vielfalt der Baum- und Pflanzenwelt sei enorm – und Carta ruft immer dazu auf, die Natur mit offenen Augen zu erleben. „Es gibt so viel zu entdecken.“ Mehr als vier Jahrzehnte war Dr. Gerhard Franke der Heimatpfleger des Mühlenkreises. Die Liste seiner Funktionen ist enorm – und nach wie vor engagiert er sich in Gremien. Das Denkmal betrachtet er als Aufforderung im Wortsinne: „Denk mal drüber nach.“ Und zwar nicht nur über das Monument, sondern auch dessen Umgebung, die vom Denkmal besonders gut zu betrachten ist. Als studiertem Geographen ist Franke der Raumbegriff besonders wichtig. „Das entscheidende Merkmal hier ist der Übergang von der norddeutschen Tiefebene zum Mittelgebirgsraum.“ Die Heimat hat in Porta Westfalica vieles, was fesselt: Geschichte und Geologie, Sagen und Erzählungen, herrliche Aussichten und faszinierende Menschen. MT-Foto: Alex Lehn Der langjährige Kreisheimatpfleger betrachtet das Denkmal als Mittel zum Zweck, um den Besuchern viele Informationen insbesondere über den Raum und die Geschichte Preußens zu vermitteln. „Es geht nicht darum, Wilhelm I. zu verehren.“ Das Denkmal steht seit nahezu 122 Jahren auf dem Berg, Informationen spielten die meiste Zeit keine Rolle. Erst 1996 nach der 100-Jahrfeier nahm sich der neu gegründete Denkmalförderverein unter dem Vorsitz Frankes des Mangels an und ließ zehn Informationstafeln installieren. Außerdem sammelte der Verein Geld, um erste Sanierungsarbeiten in Angriff zu nehmen. So wurden unter anderem die Treppen ausgebessert und der Baldachin erneuert. Franke war stets wichtig, den Verein nicht aufs Geldsammeln zu reduzieren. Es ging ihm um Inhalte. Deshalb redete er auch ein gehöriges Wörtchen mit bei der Gestaltung des neuen Besucherzentrums. Das Resultat könne sich sehen lassen, meint der 80-Jährige. „Die Idee, den Sockel des Denkmals zu nutzen, finde ich hervorragend. Ich hätte gar nicht gedacht, dass da so viel Platz ist.“ Carta, Wiese und Franke engagieren sich jeder auf seine Weise – und durchaus in anderen Bereichen. Im Grunde jedoch arbeiten sie an der gleichen Sache. Es geht um Geschichte, Natur und die gesamte Entwicklung in der Region. „Man muss zeitgemäß sein“, sagt Wiese, der wie Carta und Franke in den neuen Medien eine große Chance sieht. Die Menschenmitzunehmen auf eine Entdeckertour reizt das Trio immer wieder und mit der Wiedereröffnung der Ringterrasse werde das Interesse an der Region weiter steigen. „Ich freue mich auf die künftige Führungen durch den Wald“, sagt Carta. An Aufgaben und Herausforderungen werde es in Zukunft garantiert nicht mangeln. Dr. Gerhard Franke war vier Jahrzehnte Kreisheimatpfleger. Lutz Carta ist zertifizierter Natur- und Landschaftsführer in Porta. Herbert Wiese ist Stadtheimatpfleger von Porta Westfalica In Kürze ■ Im Oktober 2013 hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Sanierung der Ringterrasse des Kaiser-Wilhelm Denkmals beschlossen. Schon im Sommer 2014 sind die Pläne offiziell präsentiert worden. Das Vorhaben wurde von der Öffentlichkeit begrüßt, weil damit eine deutliche Aufwertung des gesamten regionalen Tourismus verbunden ist. ■ Besucherzentrum und Gastronomie sollen die Verweildauer verlängern und für mehr Attraktivität sorgen. Von einer „Maßnahme mit bundesweiter Bedeutung“ sprach LWL-Direktor Matthias Löb. Auch der Bund steuerte Gelder bei. ■ Wie aufwendig die gesamte Bauphase werden würde, stand schon Anfang 2015 fest. Denn es zeigte sich, dass der Baugrund instabil war. Unzählige Tonnen Zement mussten deshalb in den Berg gepumpt werden, um das ganze Areal zu sichern. Mehr als 25 000 Kubikmeter Erdreich wurden bewegt und 270 Kleinbohrpfähle in den Felsen gestemmt. ■ Erst am 15. September 2016 wurde der Grundstein für die Restauration der Ringmauer und der Ringterrasse gelegt. ■ In das Projekt ist auch der Bereich des Denkmalparkplatzes einbezogen worden, der komplett neu gestaltet wurde. Die alte Denkmalsgaststätte, einst ein sehr gefragtes Ausflugslokal, war seit Jahren geschlossen und baulich nicht mehr zu halten. ■ Der LWL hatte das Gebäude im Vorfeld erworben, um es abzureißen. Das geschah im April 2015. (cko) FRIEDRICH ROSEMEIER Bauunternehmung GmbH & Co.KG Erdarbeiten Stahlbetonarbeiten Bauwerksanierung Abbrüche Maurerarbeiten Betonsanierung Klinkerarbeiten 32457 Porta Westfalica Fon 0571 · 3984662-0 info@rosemeier-bau.com Strengelrott 21 Fax 0571 · 3984662-6 www.rosemeier-bau.com Moderne Lösungen für Ihren Flachbildschirm Fertigung: Industrieweg 16 · 32479 Hille Tel. 0 57 03/ 5 21 98 52 · info@strohrmann-moebel.de HVP Veldhuizen Steuerberatungsgesellschaft mbH www.hvp-veldhuizen.de Wir wünschen viel Erfolg! Ich werde was. Mit Spaß und Perspektive! 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