58 Mindener Tageblatt 100 Jahre MT Nr. 144 · Dienstag, 25. Juni 2019
Bilder von Leichen
Nichts zeigt die Dramatik eines Unfalls oder Anschlags so radikal, wie
Bilder der Opfer oder ihrer trauernden Angehörigen. Aber darf man
diese auch zeigen?
Wie würden Sie entscheiden?
100 Jahre
Mindener Tageblatt
Wir gratulieren dem
Medien-Unternehmen
J. C. C. Bruns und der
Verlegerfamilie Thomas
und freuen uns auf die
weitere vertrauensvolle
Zusammenarbeit.
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Wie hätten Sie es gemacht?
Die MT-Redakteure treffen täglich Dutzende Entscheidungen: Welche Quelle ist seriös, welches Bild okay?
Eine Erklärung, warum wir vieles tun – und einiges lassen.
Unfallfotos
auf MT.de
Wenn es irgendwo einen schweren
Unfall gibt, sind die Rettungskräfte
nach nur wenigen Minuten vor Ort.
Die MT-Reporter sind oft nicht ganz
so schnell, auch sie treffen aber häufig
ein, während der Einsatz noch
läuft.
Die Redaktion hält sich dann so lange
im Hintergrund, wie noch Menschen
gerettet werden. Die ersten
Bilder werden meistens schon von
vor Ort in die Redaktion geschickt,
die Informationen per Telefon
durchgegeben und direkt online gestellt.
Die Kollegen müssen dann
binnen Minuten entscheiden: Welche
Bilder werden veröffentlicht –
und welche noch nicht.
Wie würden Sie bei diesen
beiden Fotos eines tödlichen
Unfalls entscheiden: Gleich
online stellen oder lieber noch
warten?
Oft ist die erste Meldung, die online
steht, ein Hinweis auf einen Stau
durch einen Unfall.
Übrigens gehört das richtige Verhalten
am Unfallort zu den Themen, die
wir regelmäßig mit unseren freien
Mitarbeitern besprechen. Pressesprecher
und Führungskräfte von
Polizei und Feuerwehr erklären dabei,
wie sie vor Ort arbeiten und wer
von den Einsatzkräften vor Ort zu
welchem Zeitpunkt angesprochen
werden kann.
Unsere Reporter lernen dabei auch,
wie sie sich nachts und im Dunkeln
selbst vor Unfällen – etwa an belebten
Straßen – schützen.
So entscheidet das MT:
Das Foto ist ein typisches Bild, das die Redaktion für eine erste Meldung
verwendet und später austauscht. Hintergrund: Auf dem Bild ist
zwar der Einsatz zu erkennen, nicht aber das genaue Fahrzeug. Solche
Fotos werden gemacht, weil die Einsatzkräfte bei tödlichen Unfällen
häufig die Angehörigen noch nicht über den Verlust informieren
konnten. Damit diese die tragische Nachricht nicht aus den Nachrichten
erfahren, verzichtet das MT kurz nach dem Unfall auf Fotos, auf
denen das Fahrzeug gut zu erkennen ist – und die das Opfer so identifizierbar
für Bekannte machen. Archiv-Foto: Alex Lehn
Dieses Foto wird erst zu einem späteren Zeitpunkt online gestellt und
schließlich auch in der Zeitung des nächsten Tages verwendet. Es zeigt
zwar das katastrophale Ausmaß des Schadens, nicht aber Verletzte
oder gar Tote. Archiv-Foto: Nadine Schwan
So entscheidet das MT:
Das Mindener Tageblatt zeigt grundsätzlich keine Bilder von Verletzten
oder Toten bei Unglücken in der Region. Auch Angehörige werden
nur dann gezeigt, wenn sie ausdrücklich – und im Rahmen einer später
erscheinenden Hintergrundgeschichte – zustimmen und die Redaktion
zu sich einladen. Ausnahmen dieser Regel werden mitunter
bei überregionaler Berichterstattung gemacht – nämlich dann, wenn
das Bild einen besonderen Nachrichtenwert hat, ein Bild der Zeitgeschichte
ist (so zum Beispiel das Bild des „Napalm-Girls“ in Vietnam)
oder von besonderem Symbolcharakter ist.
Ein Beispiel für eine dieser Einzelfallentscheidungen ist das Bild des ertrunkenen
Flüchtlingsjungen Alan Kurdi, der am 2. September 2015
im Mittelmeer starb und dessen lebloser Körper an der türkischen Küste
angeschwemmt wurde. Zahlreiche Tageszeitungen, darunter das MT,
druckten das Foto des toten Kindes auf der Titelseite. Es wurde zum
Symbol einer zunehmend überforderten Flüchtlingspolitik Europas.
Pressekodex dazu: „Die Identität von Opfern ist besonders zu schützen.
Für das Verständnis eines Unfallgeschehens (...) ist das Wissen
um die Identität des Opfers in der Regel unerheblich.“
Die helfenden Hände im Trauerfall
Inh. Marcus Sill
Tel. 05 71 / 4 36 90
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